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Die Geschichte der Stickstoffoxyd Booster

Die Geschichte der Stickstoffoxyd Booster

Um die Komplexität und die Effektivität der Supplements in der Kategorie der Pre-Workout Produkte zu verstehen, muss man wissen, womit alles begann: Stickstoffoxyd Booster. Stickstoffoxyd ist ein Gas, das sich im Bereich der Supplementindustrie einen Namen gemacht hat. Vor nur etwas mehr als einem Jahrzehnt war Stickstoffoxyd in Fitnessstudios oder Supplement Shops alles andere als ein bekannter Begriff. Dies sollte sich jedoch bald ändern.

Die ersten Stickstoffoxyd Booster Supplements bestanden lediglich aus einer einzelnen Aminosäure: L-Arginin. Heute bestehen solche Supplements aus einer Kombination einer Vielzahl fortschrittlicher Inhaltsstoffe und technischer Zuliefersysteme. Praktisch über Nacht hat sich diese Supplementkategorie von einem unbekannten Niemand zu einem Superstar des Muskelaufbaus entwickelt. Kaum ein anderes Supplement hat je zuvor eine solche Evolution innerhalb einer so kurzen Zeitspanne durchlaufen. Wie konnte dies geschehen? Hier ist Geschichte der Anstrengungen, die Stickstoffoxyd Booster in die innovativsten Supplements verwandelt haben, die man heute zutage auf dem Markt finden kann.

Was ist Stickstoffoxyd?

Stickstoffoxyd ist ein gasförmiges Molekül, das die glatten Muskelzellen der Blutgefäße entspannt, wodurch die Blutgefäß geweitet werden, was zur Folge hat, dass mehr Blut zu den Muskeln fließen kann. Dieser höhere Blutfluss bedeutet gleichzeitig die Zufuhr von mehr Nährstoffen wie Aminosäuren und Glukose, welche die Energieproduktion während des Trainings steigern und die Erschöpfung hinauszögern. Darüber hinaus werden toxische Stoffwechselprodukte schneller abtransportiert und die Regeneration der Muskeln während und nach dem Training beschleunigt.

Was sagt die Wissenschaft?

Zahlreiche Studien unterstützen die Effektivität von Stickstoffoxyd Booster Supplements. Die erste Studie wurde mit Arginin Alpha Ketoglutarat (Arginin AKG) durchgeführt und kam zu dem Ergebnis, dass Probanden, die diese Verbindung über einen Zeitraum von acht Wochen vor dem Training einnahmen, ihre Kraft beim Bankdrücken signifikant steigern konnten. Andere mit Arginin durchgeführte Studien bestätigen, dass Arginin die Muskelkraft steigert, die Muskelerschöpfung reduziert und es Probanden erlaubt länger und mit höherer Intensität als Mitglieder der Kontrollgruppe zu trainieren.

Im Labor geboren

Wie bei den meisten Supplements, begann auch bei Stickstoffoxyd alles im Labor. Anders als bei den meisten anderen Inhaltsstoffen von Supplements verhalf das Stickstoffoxyd Molekül den Wissenschaftlern, die seine Funktion im Jahr 1986 entschlüsselten, zu einem Nobelpreis. Nach dieser Entdeckung sprach sich die Fähigkeit von Stickstoffoxyd, die Blutgefäße zu entspannen und hierdurch die Durchblutung zu steigern, schnell herum. Dies führte nicht nur zu einer Unmenge an medizinischen Untersuchungen über die genauen Wirkungen von Stickstoffoxyd, sondern erregte auch die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern aus dem Bereich der Supplementindustrie. Eine Firma stach hierbei hervor: MRI (Medical Reseach Industry) verstand sofort, welche Auswirkungen Stickstoffoxyd auf das Muskelwachstum haben konnte. Die Erhöhung des Blutflusses zu den Muskeln während des Trainings generiert einen stärkeren Muskelpump und ermöglicht die Zufuhr von mehr Nährstoffen und Sauerstoff zu den Muskeln, was in mehr Energie während den Muskelkontraktionen resultiert.

Im Jahr 1997 entwickelte MRI den allerersten Stickstoffoxyd Booster, der unter dem Namen NO2 auf den Markt kam. Damals war NO2 im Grunde genommen nichts anderes als eine Dosis der Aminosäure Arginin. Doch so einfach dies auch klingen mag, es war sehr effektiv, da Arginin im Körper leicht in Stickstoffoxyd umgewandelt werden kann. Da reguläres L-Arginin nicht besonders gut vom Körper aufgenommen werden kann, verwendete MRI eine Argininform, die als L-Arginin Alpha-Ketoglutarat (kurz Arginin AKG) bezeichnet wird und im Grunde genommen Arginin ist, an das ein Alpha-Ketoglutarat Molekül gebunden ist. Das Alpha-Ketoglutarat steigert die Absorptionsrate von Arginin, so dass der Körper mehr Arginin pro Dosis aufnehmen kann. Und je mehr Arginin der Körper absorbiert, desto mehr Stickstoffoxyd kann er produzieren – zumindest bist zu einem gewissen Grad.

Die bescheidenen Anfänge

Arginin AKG wurde zu einem großen Hit. Anwender dieses Wirkstoffes liebten den stärkeren Pump, den sie im Fitnessstudio erlebten und die Fähigkeit, mit höherer Intensität zu trainieren. Die Erhöhung der Stickstoffoxydproduktion erlebte eine virale Verbreitung und dies brachte jeden größere Sportsupplementhersteller und sogar einen Großteil der kleineren Firmen dazu, ihre Wissenschaftler, ihr Entwicklungsteam und ihr Marketing Team darauf anzusetzen, ein besseres Stickstoffoxyd Supplement zu entwickeln. Viele Supplementhersteller folgten einfach den Pfaden von MRI und brachten ihre eigenen Versionen von NO2 auf den Markt, die auch Arginin Alpha Ketoglutarat oder andere Formen von Arginin enthielten.

Andere Supplementhersteller erkannten recht schnell, dass es, auch wenn Arginin bezüglich einer Erhöhung der Stickstoffoxydspiegel im Körper recht effektiv ist, eine Grenze bezüglich der Menge an Arginin gibt, die der Körper in Stickstoffoxyd umwandeln kann. Der limitierende Faktor bei dieser Umwandlung ist ein Enzym namens Stickstoffoxyd Synthase (kurz NOS). Die Stickstoffoxyd Synthase ist das Enzym, das bei der Umwandlung von Arginin in Stickstoffoxyd als Katalysator benötigt wird. Eine Erhöhung der Aktivität dieses Enzyms erhöht die Menge an Arginin, die in Stichstoffoxyd umgewandelt wird und somit natürlich auch die Menge an Stickstoffoxyd, die produziert wird. Es gibt mehrere Inhaltsstoffe, von denen gezeigt werden konnte, dass sie die Aktivität der Stickstoffoxyd Synthase erhöhen können. Zu diesen Verbindungen gehören unter anderem:

  • Pycnogenol: Dieses zu den Antioxidantien zählende Flavonoid, das aus der Rinde französischer maritimer Pinien extrahiert wird, liefert zusätzlich zu einer Steigerung der Stickstoffoxydproduktion durch eine Erhöhung der Aktivität der Stickstoffoxyd Synthase weitere antioxidative Gesundheitsvorzüge.
  • Amerikanischer Ginseng: Diese Form von Ginseng, die auch unter der Bezeichnung Panax Quinquefolius bekannt ist, enthält aktive Inhaltsstoffe, die als Ginsenoside bezeichnet werden und von denen gezeigt werden konnte, dass sie die Aktivität der Stickstoffoxyd Synthase steigern.
  • Gynostemma Pentaphyllum: Diese Pflanze, die auch unter der Bezeichnung Jiaogulan bekannt ist, wird häufig auch als südlicher Ginseng bezeichnet, da sie hauptsächlich in Süd- und Zentralchina wächst und eine chemische Zusammensetzung und Funktion aufweist, die der von asiatischem Ginseng ähnelt. Die in Jiaogulan enthaltenen aktiven Verbindungen werden als Gypenoside bezeichnet und wirken ähnlich wie die in Ginseng enthaltenen Ginsenoside durch eine Erhöhung der Aktivität des Enzyms Stickstoffoxyd Synthase.
  • Histidin: Diese Aminosäure bildet zusammen mit Beta-Alanin den Wirkstoff Carnosin, welcher für Muskelkraft und Muskelausdauer von entscheidender Bedeutung ist. Histidin ist außerdem ein Vorläuferstoff von Histamin, welches an der Immunreaktion des Körpers beteiligt ist. Zusätzlich hierzu erhöht auch Histamin die Aktivität des Enzyms Stickstoffoxyd Synthase. Mit der Entdeckung dieser Hilfsstoffe begannen Supplementhersteller damit, diese mit anderen Inhaltsstoffen von Stickstoffoxyd Booster Supplements zu kombinieren, um noch effektivere Stickstoffoxyd Booster auf den Markt bringen zu können. Dies half dieser Supplementkategorie noch effektiver und beliebter zu werden und die Verkaufszahlen von Stickstoffoxyd Booster Supplements stiegen weiter an.

Kombinierte Vorzüge

In den frühen Tagen der Stickstoffoxyd Booster konzentrierten sich die meisten Produkte lediglich auf eine Erhöhung der Stickstoffoxydspiegel. Der Anfang des 21. Jahrhunderts markierte jedoch den Beginn eines neuen Zeitalters der Stickstoffoxyd Supplements. Der kontinuierliche Druck, die bestehenden Produkte immer weiter zu verbessern, führte schließlich zur Entwicklung von N.O.-Xplode durch BSN, welches den Beginn der kombinierten Pre-Workout Produkte darstellte. N.O.-Xplode war das erste Stickstoffoxyd Booster Supplement, das Stimulanzien und andere die Leistungsfähigkeit steigernde Verbindungen mit Wirkstoffen zur Erhöhung der Stickstoffoxydproduktion kombinierte.

Vor der Markteinführung vollständiger Pre-Workout Formeln mussten sich Konsumenten nur auf Stimulanzien verlassen, um eine harte Trainingseinheit durchstehen zu können und verwendeten hierfür Kombiprodukte, die Wirkstoffe wie Koffein und Ephedrin enthielten. Mit dieser Tatsache im Hinterkopf brachte BSN N.O.-Xplode auf den Markt. Die Supplementkategorie der Stickstoffoxyd Booster Supplements befand sich zwar schon einige Zeit lang auf dem Markt und erfreute sich steigender Beliebtheit, doch sie war noch kein Synonym für Pre-Workout Supplements. Zusätzlich hierzu gab es noch keine „Alles in Einem“ Pre-Workout Formeln, die Stickstoffoxyd Booster für den Pump, Kreatin für Kraftzuwächse, Koffein für gesteigerte Energie und Elektrolyte für eine bessere Hydration lieferten. N.O.-Xplode wurde aus der Notwendigkeit geboren, all die Bedürfnisse für ein das Muskelwachstum stimulierendes Training zu befriedigen: Energie, mentalen Fokus, Trainingsintensität (Ausdauer, Kraft und Hydration) und Pump.

Stickstoffoxyd Booster Supplements heute

Ein Weg, auf dem sich diese Supplementkategorie weiterhin weiterentwickelt, ist das Abrücken von Arginin und die Verwendung anderer Inhaltsstoffe zur Erhöhung der Stickstoffoxydspiegel. Eine der Firmen, die diese Entwicklung weiter vorantrieb, ist MPH, die im Jahr 2010 das Produkt NO Bomb auf den Markt brachte. Bis dahin waren Arginin und Arginin AKG die Inhaltsstoffe der Wahl, die in den meisten Stickstoffoxyd Boostern zum Einsatz kamen. Mit Glyco Carn (Glycin Proponyl-L-Carnitine-GPLC), einem der aktiven Inhaltsstoffe von NO Bomb, erschien ein neuer Stickstoffoxyd Booster Wirkstoff auf der Bildfläche.

Zusätzlich hierzu machte sich NO-Bomb eine weitere neue Entdeckung im Bereich der Stickstoffoxydproduktion zunutze: den Nitrat-Nitrit Pfadweg. Dieser neu entdeckte Pfadweg agiert unabhängig vom Arginin Pfadweg und mit nitratreichem Rote Beete Saft durchgeführte Untersuchungen konnten zeigen, dass dieser Pfadweg für eine Erhöhung der Stickstoffoxydspiegel hocheffektiv ist. NO-Bomb enthielt ein standardisiertes Rote Beete Extrakt, das den Nitrat-Nitrit Pfadweg aktiviert und die Stickstoffoxydspiegel erhöht. Der bisher vielleicht größte Durchbruch im Bereich der Stickstoffoxydproduktion ist jedoch die Fähigkeit, dem Körper eine direkte Stickstoffoxydquelle zuzuführen. Die Supplementfirma Muscle Meds hat mit eNoxide das erste Supplement auf den Markt gebracht, das ein echtes Stickstoffoxydmolekül liefert. eNoxide ist kein Stickstoffoxyd Vorläuferstoff, sondern ein echtes Stickstoffoxydmolekül, das an ein Aminosäure Transportmolekül gebunden ist. Nach der Aufnahme in den Körper löst sich diese Verbindung auf und setzt echtes Stickstoffoxyd frei.

Die Zukunft der Stickstoffoxyd Booster

Genauso wie sich Stickstoffoxyd Booster während der letzten 15 Jahre immer weiterentwickelt haben, werden sie sich auch in der Zukunft weiterentwickeln und noch effektiver werden, als sie es heute bereits sind. Auch wenn es nicht möglich ist genau vorherzusagen, welche Entdeckungen in der Welt der Stickstoffoxyd Booster noch gemacht werden, vermuten einige Experten, dass zukünftige Produkte wahrscheinlich Verbindungen enthalten werden, die den Muskelproteinabbau reduzieren. Ein Stickstoffoxyd Booster mit zusätzlichem antikatabolem Schutz wird vermutlich die nächste natürliche Weiterentwicklung darstellen. Bisher bestand das Ziel darin, die Leistungsfähigkeit durch eine Eliminierung aller Limitierungen und eine Maximierung der verwendeten Stimulanzien zu steigern. Das eigentliche Ziel besteht jedoch darin, mehr Muskeln bei gleichzeitig geringerem Körperfettanteil aufzubauen und dies ist nicht alleine dadurch erreichbar, dass man nur die Leistungsfähigkeit maximiert. In der Zukunft wird ein Supplement, das es dem Anwender erlaubt, jedes Gramm Muskeln, das er aufgebaut hat, durch die Verwendung eines wirkungsvollen Stickstoffoxyd Booster/Pre-Workout Supplement aufrecht zu erhalten, diese Supplementkategorie für Kraft- und Powersportler noch wichtiger machen.

Die Geschichte von Stickstoffoxyd und Stickstoffoxyd Booster Supplements im zeitlichen Überblick:

  • 1772: Stickstoffoxyd wird von Joseph Priestly entdeckt. Für die nächsten 200 Jahre wird Stickstoffoxyd für ein toxisches Gas gehalten
  • 1986: Wissenschaftler entdecken, dass Stickstoffoxyd natürlich im Körper des Menschen und anderen Säugetieren produziert wird und die Blutgefäße entspannt
  • 1997: Die Firma Medical Research Institute (MRI) bringt das Supplement NO2 auf den Markt, welches Arginin Alpha Ketoglutarat (AKG) als aktiven Inhaltsstoff enthält.
  • 1998: Die Entdeckung von Stickstoffoxyd und seiner Rolle bei der Weitung der Blutgefäße wird mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.
  • 1999: Die Firma Maximum Human Performance (MPH) bringt das Supplement TRIAC auf den Markt, das Arginin und Kreatin kombiniert.
  • 2004: Die Firma BSN bringt das Produkt NO-Xplode auf den Markt, das Stickstoffoxyd Booster mit Stimulanzien, Kreatin und Elektrolyten kombiniert.
  • 2005: Muscle Tech bring mit naNOx0 einen Stickstoffoxyd Booster in Form von Caplets mit schneller Zufuhr für einen nahezu sofortigen Wirkungseintritt auf den Markt.
  • 2008: BSN erweitert die Formel von NO-Xplode um Beta-Alanin und mehrere weitere Formen von Kreatin
  • 2009: Muscle Meds bringt eNOXIDE auf den Markt, in welchem Stickstoffoxyd an eine Aminosäure gebunden vorliegt und das im Körper Stickstoffoxyd freisetzt, wenn diese Bindung getrennt wird.
  • 2010: MPH bringt mit NO-Bomb das erste Supplement auf den Markt, das eine klinische Dosis GPLC enthält und Nitrate als Stickstoffoxyd Vorläuferstoffe liefert.
  • 2011: UGENX bringt PUMP’D Nitric Gel, ein Gel zum Auftragen auf die Haut auf den Markt, das eine lokale Steigerung der Stickstoffoxyd vermittelten Durchblutung ermöglicht.
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