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Calcium

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Kalzium, auch "Calcium" geschrieben, ist ein silberweißliches weiches Erdalkalimetall, das an der Luft nicht beständig ist. Es besitzt die Ordnungszahl 20 und das chemische Symbol Ca. Es wurde im Jahr 1808 von dem englischen Chemiker Sir Humphry Davy (1778- 1829) in London entdeckt und beschrieben. Es kommt in der Natur nicht in reiner Form, sondern nur in zahlreichen Verbindungen vor. So als Kalziumkarbonat oder im Kalkstein, dem Gips und dem Dolomit. Insgesamt sind über 200 Mineralien bekannt, die Kalzium enthalten. In der Erdrinde ist es vor dem Natrium das 5. häufigste Element.

Die Anzahl an Ca-Ionen ist außerdem ein Maß für die Härte von (Trink)wasser. Kalzium wird bei Lebewesen in Zähnen, Knochen, Gehäusen und Eierschalen eingelagert und ist in einer Reihe von Pflanzen enthalten. Im menschlichen Organismus und in den meisten Tieren stellt Kalzium den Mineralstoff mit dem höchsten Anteil dar. So besitzt ein erwachsener Mann über ein Kilo Kalzium im Körper, bei Frauen ist der Anteil aufgrund der geringeren Skelettmasse etwas geringer. Der weitaus größte Teil des Kalziums ist Zähnen und Knochen eingelagert, nur etwa 1% kommt im Blut und anderen Geweben vor. Von dem im Blut befindlichem Kalzium ist dabei ca. 55% als freies Ca2 vorhanden, ca. 40% ist an Proteine und etwa 5% an organische Säuren gebunden.

Vorkommen

Die wichtigsten Nahrungsquellen für Calcium sind Milch und Milchprodukte. Zu den calciumreichen Milchprodukten zählen beispielsweise Buttermilch und Käse. Beim Käse spielt allerdings das Herstellungsverfahren eine entscheidende Rolle, wie hoch der Calciumanteil ist. Hartkäse ist meist calciumreicher als Weichkäse oder gar Schmelzkäse. In pflanzlichen Lebensmitteln ist der Gehalt an Calcium meist nur mittelmäßig hoch. Einige pflanzliche Lebensmittel jedoch, wie beispielsweise Kokosflocken oder Sesam, zeichnen sich durch einen sehr hohen Calciumgehalt aus.

Lebensmittel (pro 100 g verzehrbarem Anteil) Kalzium (mg):

  • Appenzeller, 50 % Fett i. Tr. 800
  • Bavariablu, 70 % Fett i. Tr. 360
  • Bergkäse, 45 % Fett i. Tr. 1100
  • Bleichsellerie 80
  • Brennnessel 357
  • Brie, 50 % Fett i. Tr. 400
  • Brokkoli 105
  • Brunnenkresse 18
  • Butterkäse, 30 % Fett i. Tr. 800
  • Butterkäse, 60 % Fett i. Tr. 600
  • Buttermilch 109
  • Dickmilch, 3,5 % Fett 120
  • Edamer, 30 % Fett i. Tr. 800
  • Emmentaler, 45 % Fett i. Tr. 1100
  • Gouda, 40 % Fett i. Tr. 800
  • Gouda, 48 % Fett i. Tr. 751
  • Greyerzer, 45 % Fett i. Tr. 1000
  • Grünkohl 212
  • Haselnüsse 22
  • H-Milch, fettarm, 1,5 % Fett 123
  • Joghurt, fettarm, 1,5 % Fett 123
  • Joghurt, 3,5 % Fett 120
  • Kefir, 3,5 % Fett 120
  • Leerdamer, 45 % Fett i. Tr. 751
  • Limburger, 20 % Fett i. Tr. 510
  • Limburger, 40 % Fett i. Tr. 534
  • Löwenzahn 158
  • Mohnsaat 2475
  • Mozzarella 450
  • Parmesan, 32 % Fett i. Tr. 1180
  • Romadur, 20 % Fett i. Tr. 448
  • Schmelzkäse, 45 % Fett i. Tr. 547
  • Sesam 783
  • Spinat 126
  • Tilsiter, 30 % Fett i. Tr. 851
  • Tilsiter, 45 % Fett i. Tr. 858
  • Ziegenweichkäse, 45 % Fett i. Tr. 430

Bioverfügbarkeit

Der Höhe des Calciumgehalts in Lebensmitteln ist jedoch nicht ausschlaggebend für die Verwertbarkeit des Minerals. Bei der Calciumresorption spielt es eine wichtige Rolle, mit welchen Lebensmitteln es zusammen aufgenommen wird. Lebensmittel die Oxalsäure, Phytinsäure und Galacturonsäure enthalten, reduzieren die Aufnahme erheblich. Zudem ist die Zusammensetzung der Fettsäuren der verzehrten Lebensmittel ein wichtiger Faktor bei der Calciumaufnahme. Gesättigte Fettsäuren bilden zusammen mit Calcium schwerlösliche Kalkstreifen, die nicht resorbiert werden können. Sie werden wieder ausgeschieden.

Der über die Nahrung aufgenommene Gehalt von Proteinen beeinflusst zwar nicht die Resorption von Calcium aber erhöht die Ausscheidung des Mineralstoffs. Die Verfügbarkeit des Minerals kann durch Substanzen erhöht werden, die mit Calcium wasserlösliche Calciumsalze bilden. Zu diesen Stoffen zählen Laktose (in Milch und Milchprodukten), Citrat (in Zitrusfrüchten), Wasserstoffionen sowie bestimmte Aminosäuren und Glucose. Zudem wird eine starke Magensäuresekretion die Verfügbarkeit des verzehrten Calciums verbessert. Neben den Faktoren, welche die Nahrung bei der Aufnahme von Calcium hat, spielt auch das Geschlecht eine entscheidende Rolle. Frauen haben eine physiologisch bedingte niedrigere Resorptionsrate als Männer. Ausnahme sind schwangere Frauen.

Aufgaben

Hauptsächlich bildet Calcium Hartgewebe des Körpers. In Knochen und Zähnen befinden sind ungefähr 99 Prozent des im Körper enthaltenen Calciums. Der Rest befindet sich im Plasma. Das im Plasma vorliegende Calcium unterscheidet sich in drei Fraktionen mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben. Diese Fraktionen sind ionisiertes, an Blutproteine gebundenes sowie komplexiertes Calcium. Die Konzentration des Calciums im Blut wird über verschiedene hormonelle Systeme auf einem konstanten Niveau gehalten. Das Knochengewebe wird dabei als Calciumdepot verwendet, das Schwankungen ausgleicht. Calcium ist der hauptverantwortliche Mineralstoff bei der Muskelkontraktion. Es ist Bestandteil von vielen Enzymen und gleichzeitig auch deren Aktivator. Zudem wird die Aktivierung zahlreicher Zellen durch Hormone durch einen kurzzeitigen Calciumeinstrom in die Zelle gesteuert. Calcium spielt auch bei der Wundheilung bzw. bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle.

Stoffwechsel

Die Resorptionsrate liegt durchschnittlich zwischen 30 und 40 %. Entscheidend wie viel Calcium resorbiert werden kann, ist die Zusammensetzung der aufgenommenen Lebensmittel. Also die anderen Inhaltsstoffe, die sich auf die Calciumresorption auswirken. Eine zentrale, aber noch nicht völlig aufgeklärte Rolle bei der Resorpition und dem Transport durch die Zellen spielt das Vitamin D. Geregelt wird der Calciumstoffwechsel durch verschiedene Hormonsysteme. So sind beispielsweise die Hormone der Schilddrüse sowie die Hormone Östrogen, Insulin oder Glucagon mit jeweils unterschiedlichen Funktionen an der Calciumkonzentration des Blutes beteiligt. Den bedeutendsten Anteil an der Anhebung des Calciumspiegels im Blut hat dabei das Hormon Parathormon. Es wird in der Nebenschilddrüse gebildet. Es begünstigt bei einem niedrigen Blut-Calciumgehalt die Mobilisierung des Mineralstoffs, erhöht die Resorption im Darm und reduziert die Ausscheidung über die Nieren.

Bis etwa zum 30. Lebensjahr wird in der Regel mehr Calcium in die Knochen eingelagert als abgebaut. Zu diesem Zeitpunkt spricht man auch von "peak bone mass", der höchsten im Leben aufgebauten Knochenmasse. Ab diesem Zeitpunkt reduziert sich die Knochenmasse. Das bedeutet die Knochendichte verringert sich. Dieser Prozess kann nicht aufgehalten aber abgeschwächt werden. Entscheidend bei der Calciumauslagerung aus den Knochen ist eine entsprechende Ernährung und ausreichende körperliche Bewegung.

Mangelerscheinungen

Die Entkalkung von Knochen und Zähnen ist die Folge von Kalziummangel. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko, dass es unter anderem bereits bei geringen Belastungen zu Knochenbrüchen kommt. Der Stabilitätsverlust bewirkt zusätzlich Verformungen, die zu Rückenproblemen und starken Schmerzen führen können. Bereits ein leichter Kalziummangel kann besonders bei Sportlern zu muskulären Problemen wie Zittern und Krämpfen führen. Kalzium geht auch über den Schweiß verloren.

In den Arbeitervierteln des 19. Jahrhunderts litten viele Kinder unter Kalziummangel, der entstand weil die Kinder durch den Lichtmangel zuwenig Vitamin D3 aufwiesen. Die Folge war die sog. Vitamin-D-Mangelrachitis. Der Körper bildet das Vitamin D3 in der Haut unter Einwirkung von Sonnenlicht selbst. Vitamin D3 wiederum ist für die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm und für die Wiederaufnahme von Kalzium in der Niere erforderlich. Dadurch erhöht Vitamin D3 die Kalziumkonzentration im Blut, welches eine wesentliche Voraussetzung für den Knochenaufbau ist. Die Symptome einer Rachitis sind schwere Knochenverformungen und Wachstumsstörungen. In den Industrienationen ist die Rachitis durch konsequente Vitamin-D3-Prophylaxe insbesondere bei Säuglingen und Kleienkindern- sowie Gesundheits- bzw. Ernährungsaufklärung zu einer seltenen Krankheit geworden.

Mögliche Gesundheitsvorzüge von Kalzium

Kalzium kann Sodbrennen lindern

Kalzium Carbonat ist ein sehr effektiver Magensäureblocker, der auch im medizinischen Bereich eingesetzt wird (1, 2).

Kalzium kann zur Behandlung niedriger Kalziumspiegel verwendet werden

Orale Kalzium Supplements sind sehr effektiv, wenn es um Behandlung und Vorbeugung von niedrigen Kalzium Blutspiegeln geht. Bei ernsthaften Kalziummangelerscheinungen mit Muskelkrämpfen werden jedoch intravenös verabreichte Kalziumsalze benötigt (4).

Kalzium kann hohe Phosphatspiegel bei Patienten mit Nierenversagen senken

Eine Akkumulation von Phosphat ist ein primäres Problem bei Patienten, die unter Nierenversagen leiden. Orales Kalzium Carbonat oder Kalzium Acetat ist ein effektiver Phosphatbinder, wobei Kalzium Acetat die bessere Option darstellen dürfte und auch im medizinischen Bereich für diesen Anwendungsfall eingesetzt wird (5).

Kalzium kann bei Osteoporose für Behandlung und Vorbeugung eingesetzt werden

Kalzium und Vitamin D sind zwei entscheidende Nährstoffe für Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose. Die amerikanische National Osteoporosis Foundation (NOF) empfiehlt für Männer zwischen 50 und 70 Jahren und Frauen ab 51 Jahren eine tägliche Kalziumzufuhr von 1200 mg. Personen, die nicht dazu in der Lage sind, ihren Kalziumbedarf über die Nahrung zu decken, wird eine Kalzium Supplementation empfohlen (6).

Eine adäquate Kalziumzufuhr in Form von Nahrungsmitteln und Supplements kann dabei helfen, eine Osteoporose bei jungen Menschen und spezifischen Typen (wie z.B. einer Glukokortikoid induzierten Osteoporose) zu verhindern. Hierbei sollte erwähnt werden, dass die wissenschaftlichen Hinweise für Vorzüge von Kalzium in dieser Hinsicht bei Männern sehr viel schwächer ausfallen und deshalb weiterer Untersuchungen bedürfen (7, 8, 9). Auch wenn Kalzium Supplements bereits für sich alleine effektiv sind, empfehlen die meisten Experten, diese mit Vitamin D zu kombinieren, welches die Kalziumabsorption erhöht und dem Körper die Anweisung gibt, dieses Kalzium für den Knochenaufbau zu verwenden (6, 10).

Kalzium könnte PMS Symptome lindern

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist sehr weit verbreitet und die exakten Ursachen sind vielfältiger Natur. Niedrige Vitamin D Spiegel können laut einem Review von 28 Studien ein PMS auslösen oder zu den Symptomen beitragen (11). Zahlreichen Studien zufolge, die mit Frauen durchgeführt wurden, die unter dem PMS litten, kamen zu dem Ergebnis, dass Kalzium viele der Symptome wie Angst, Depressionen, Erschöpfung und Wasserretentionen lindern kann (12, 13, 14, 15).

Kalzium könnte die Stabilität der Knochen fördern

Sportler

Einige Untersuchungen legen nahe, dass Kalzium die Gesundheit der Knochen bei körperlich aktiven Menschen wie Sportlern und Menschen mit einer körperlich anstrengenden Arbeit verbessern kann. Während eines intensiven Trainings sinken die Blut pH-Werte, während die Laktatspiegel steigen. Um dies zu kompensieren setzt der Körper Kalzium aus den Knochen frei, was den Knochenabbau steigert, wenn der Kalziumbedarf nicht gedeckt wird. Kalzium Supplements könnten deshalb während solcher Phasen intensiver Belastungen des Körpers und des Skelettsystems hilfreich sein (16, 17, 18). Im Rahmen einer Studie mit 243 Militärangehörigen verbesserte ein Kalzium und Vitamin D Supplement Knochendichte und Kraft (19).

Bei einer anderen Studie erhielten 32 gut trainierte Sportlerinnen 90 Minuten vor einer anstrengenden Trainingseinheit eine Mahlzeit mit etwa 1350 mg Kalzium. Das Kalzium reduzierte den typischen Knochenabbau, der normalerweise bei länger andauerndem hochintensivem Training beobachtet werden kann (16).

Gesunde Nichtsportler

Im Rahmen einer Studie mit 867 gesunden Männern verbesserte Kalzium mit Vitamin D die Knochenmineraldichte – insbesondere im Bereich von Hals, Hüfte und Wirbelsäule. Ein großes Studienreview kam jedoch zur Schlussfolgerung, dass es weiterer Studien bedarf, bevor man eine Aussage darüber treffen kann, ob eine Supplementation für alle gesunden, älteren Männer von Vorteil ist, die nicht unter einem Kalziummangel leiden (20). Zusammengefasst kann man sagen, dass Kalzium Supplements die Knochen bei Menschen stärken kann, die ein erhöhtes Risiko für einen Kalziummangel aufweisen. Diese Supplements könnten außerdem die Knochen von sehr aktiven gesunden Menschen und Sportlern schützen.

Kalzium könnte Darmkrebs entgegenwirken

Laut mehrerer Studienreviews kann eine Verwendung von Kalzium Supplements mit niedrigeren Darmkrebsraten und weniger Rückfällen bei diesem Leiden in Verbindung gebracht werden. Die meisten der Untersuchungen fanden heraus, dass Kalzium Supplements effektiver waren, wenn sie mit Vitamin D kombiniert wurden (21, 22, 23, 24). Kalzium Supplements könnten bei der Darmkrebsvorsorge helfen, indem sie die Zellen des Darms vor den schädigenden Auswirkungen von freier Gallensäure schützen. Ein anderer Weg, über den Kalzium wirken könnte, ist eine Aktivierung des APC/Beta-Catenin Pfadwegs, welcher im Frühstadium von Darmkrebs unteraktiv wird. Vitamin D hilft im Gegenzug dabei, Gallensäure aufzubrechen und verstärkt die DNA Reparatur (25, 26). In diesem Zusammenhang sollte jedoch dringend darauf hingewiesen werden, dass diese Studien kein endgültiger Beweis für tatsächliche Anti-Krebs Wirkungen sind, weshalb Kalzium Supplements auf keinen Fall als Ersatz für eine traditionelle Krebstherapie verwendet werden.

Kalzium könnte hohen Blutdruck verhindern

Eine adäquate Kalziumzufuhr könnte laut einem großen Studienreview mit über 3000 Personen das Einsetzten von hohem Blutdruck verhindern. Eine Kalziumzufuhr (über die Nahrung oder in Form von Supplements) reduzierte den Blutdruck leicht, was insbesondere bei Menschen unter 35, Menschen, die empfindlich auf Salz reagieren und Menschen mit einer allgemein niedrigen Kalziumzufuhr galt (27). Eine Metaanalyse von 8 klinischen Studien niedriger Qualität und 36.800 Probanden fand jedoch keine signifikanten Auswirkungen einer Kalzium-Vitamin D Kombination auf den Blutdruck. Es bedarf deshalb weiterer Studien, um die Wirksamkeit von Kalziumsupplements im Hinblick auf eine Senkung des Blutdrucks zu bestätigen (28).

Kalzium könnte das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen reduzieren

Eine Präeklampsie ist ein plötzlich während der Schwangerschaft auftretender hoher Blutdruck, der für gewöhnlich ab der 20.Schwangerschaftswoche auftritt. Dieses Leiden betrifft etwa 5% aller schwangeren Frauen und kann zu Organschäden, Schwangerschaftskomplikationen und sogar zum Tode führen, wenn es nicht behandelt wird. Eine adäquate Kalziumzufuhr ist ein wichtiger Teil der Verhinderung dieses Leidens (29). Laut einem großen Studienreview konnten Kalziumsupplements (über 1 Gramm pro Tag) das Risiko für eine Präeklampsie halbieren (39). Eine Supplementierung ist besonders wichtig, wenn man nicht genug Kalzium über die Nahrung zu sich nimmt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt für schwangere Frauen mit niedriger Kalziumzufuhr, eine Kalzium Supplementation im Bereich von 1,5 bis 2 Gramm pro Tag (31).

Kalzium könnte bei Fettlebererkrankungen helfen

Ein Vitamin D Mangel ist bei Menschen mit einer Fettlebererkrankung weit verbreitet, und führt letztendlich auch zu einer reduzierten Kalziumabsorption (34). Bei zwei Untersuchungen mit 120 Personen mit nichtalkoholischer Fettleber verbesserten Vitamin D und Kalzium mehrere Marker für Leberschäden und Herzgesundheit (ALT, AST, Triglyzeride und LDL Cholesterin). Vitamin D alleine verbesserte die Gesundheit der Leber nicht (35, 36). Diese Resultate heben die enge Verbindung und Synergie zwischen Kalzium und Vitamin D, sowie ihre wichtige Bedeutung für die Gesundheit von Leber, Knochen und Herz hervor. Es bedarf jedoch weiterer Untersuchungen, bevor definitive Schlussfolgerungen gezogen werden können.

Täglicher Bedarf

Die meisten Erwachsenen benötigen mindestens 1000mg Kalzium pro Tag. Frauen über 50 Jahren benötigen etwas mehr – etwa 1200 mg. Teenager und schwangere oder stillende Frauen sollten mindestens 1300 mg Kalzium pro Tag zu sich nehmen (37). Die Menge an supplementiertem Kalzium, die benötigt wird, hängt von der Ernährung ab. Wenn die Kalziumzufuhr über die Nahrung niedrig ausfällt, kann eine Supplementation mit bis zu 1000 mg pro Tag sinnvoll sein. Einzelgaben von nicht mehr als 500 mg auf einmal wirken am besten (78).

Man sollte eine zu hohe Kalziumzufuhr meiden. Die obere tolerable Menge pro Tag wurde basierend auf dem Alter wie folgt festgesetzt:

  • 0 – 6 Monate: 1000 mg
  • 6 -12 Monate: 1500 mg
  • 1 – 3 Jahre: 2500 mg
  • 4 – 18 Jahre: 3000 mg
  • 19 – 50 Jahre: 2500 mg
  • 51 + Jahre: 2000 mg

Höhere Dosierungen können das Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen erhöhen. Einige aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass Dosierungen oberhalb der empfohlenen Menge von 1000 bis 1300 mg für Erwachsene das Risiko für Herzinfarkte erhöhen könnten. Diese Untersuchungen sind beunruhigend, doch es ist zu früh, um sicher sein zu können, dass Kalzium tatsächlich die Ursache für Herzinfarkte ist. Bis mehr bekannt ist, sollte man adäquate Mengen an Kalzium zu sich nehmen, um den täglichen Bedarf zu decken, exzessive Mengen jedoch meiden. Hierbei sollte man sicherstellen, dass man die Gesamtzufuhr an Kalzium durch Nahrungsmittel und Supplements berücksichtigt und versuchen 1000 bis 1300 mg Kalzium pro Tag nicht zu überschreiten.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Kalzium ist bei einer Einnahme in den empfohlenen Mengen für die meisten Menschen wahrscheinlich sicher und unbedenklich. Kalzium kann Nebenwirkungen wie Blähungen und Aufstoßen hervorrufen. Bei Kalzium ist mehr nicht besser. Die Tabelle unten listet die maximale tägliche Zufuhr (Nahrung und Supplements) auf, die nicht überschritten werden sollte. Etwa 5% aller Frauen über 50 überschreiten diese Werte um fast 400 mg pro Tag (37). Ein kurzfristiges Überschreiten dieser maximalen sicheren Mengen wird wahrscheinlich keine Probleme verursachen, aber eine längerfristige Überschreitung ist nicht sicher (37). Höhere Dosierungen können das Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen erhöhen.

Einige aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass Dosierungen oberhalb der empfohlenen Menge von 1000 bis 1300 mg für Erwachsene das Risiko für Herzinfarkte erhöhen könnten. Diese Untersuchungen sind beunruhigend, doch es ist zu früh, um sicher sein zu können, dass Kalzium tatsächlich die Ursache für Herzinfarkte ist. Bis mehr bekannt ist, sollte man adäquate Mengen an Kalzium zu sich nehmen, um den täglichen Bedarf zu decken, exzessive Mengen jedoch meiden. Hierbei sollte man sicherstellen, dass man die Gesamtzufuhr an Kalzium durch Nahrungsmittel und Supplements berücksichtigt und versuchen 1000 bis 1300 mg Kalzium pro Tag nicht zu überschreiten.

Darüber hinaus sind unter anderem Folgende potentielle Nebenwirkungen einer Kalzium Supplementation bekannt:

Erhöhung des Risikos für Nierensteine: Die bekannteste Nebenwirkung von Kalzium Supplements ist ein geringfügig erhöhtes Risiko für Nierensteine. Daten aus unterschiedlichen Studien legen eine Erhöhung des Risikos Nierensteine zu entwickeln um 17% nahe. Das Risiko könnte durch die Verwendung der Citrat Form von Kalzium reduziert werden. Kalzium Zitrat reduziert Bildung und Wachstum der am weitesten verbreiteten Art von Nierensteinen (Oxalsäure) (39, 40).

Verdauungsbeschwerden: Eine andere weit verbreitete Nebenwirkung von Kalzium Supplements sind Verdauungsbeschwerden. Symptome können Verstopfung, Magenkrämpfe und Blähungen umfassen. Auch Sodbrennen und Übelkeit sind möglich. In den meisten Fällen ist Kalzium Carbonat die Ursache dieser Probleme, da es Magensäure für die Absorption benötigt. Auch hier kann die Wahl der Zitrat Form diese Nebenwirkung minimieren. (39, 41).

Reduzierte Nährstoffabsorption: Kalzium Supplements können die Eisenaufnahme hemmen, wenn sie mit Mahlzeiten eingenommen werden. Frauen weisen einen höheren Eisenbedarf als Männer auf und sollten Kalzium Supplements deshalb mindestens 2 Stunden vor oder nach Mahlzeiten einnehmen (42, 43). Eine Übersupplementierung mit Kalzium könnte andere Nährstoffdefizite mit sich bringen. Wenn die Kalziumzufuhr erhöht wird, dann sollte sichergestellt werden, dass ausreichende Mengen von Vitamin D, Magnesium und Vitamin K (insbesondere K2) zugeführt werden. Diese wichtigen Nährstoffe helfen Kalzium dabei, optimal im Körper zu wirken.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

  • Schwangerschaft und Stillzeit: Kalzium ist bei einer Verwendung in den empfohlenen Mengen während Schwangerschaft und Stillzeit wahrscheinlich sicher und unbedenklich.
  • Hohe oder niedrige Phosphatspiegel im Blut: Kalzium und Phosphat müssen sich im Körper im Gleichgewicht befinden. Eine Einnahme von zu viel Kalzium kann dieses Gleichgewicht stören und Schäden hervorrufen. Man sollte kein zusätzliches Kalzium zu sich nehmen, ohne diese mit seinem Arzt abzusprechen, wenn man unter hohen oder niedrigen Phosphatspiegeln leidet.
  • Schilddrüsenunterfunktion: Kalzium kann eine Schilddrüsenhormonersatztherapie beeinträchtigen. Man sollte Kalzium und Schilddrüsenmedikamente in einem zeitlichen Abstand von mindestens 4 Stunden einnehmen.

Zu hohe Kalziumspiegel im Blut, wie dies bei einer Störung der Nebenschilddrüse und einer Sarkoidose der Fall ist: Man sollte Kalzium meiden, wenn man unter einer dieser Störungen leidet.

Wechselwirkungen

Man sollte Kalzium nicht in Kombination mit folgenden Medikamenten verwenden:

Ceftriaxon

Eine intravenöse Verabreichung von Ceftriaxon und Kalzium kann in lebensgefährlichen Schäden an Lunge und Nieren resultieren. Kalzium sollte nicht innerhalb von 48 Stunden vor oder nach einer intravenösen Verabreichung von Ceftriaxon intravenös verabreicht werden.

Bei einer Verwendung von Kalzium in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Antibiotika (Quinolon Antibiotika)

Kalzium könnte die Menge an Antibiotika, die der Körper absorbiert, reduzieren. Die Einnahme von Kalzium in Kombination mit Quinolon Antibiotika könnte die Wirksamkeit dieser Antibiotika reduzieren. Um diese Interaktion zu vermeiden, sollte man Kalzium mindestens eine Stunde nach Antibiotika einnehmen.

Antibiotika (Tetracylin Antibiotika)

Kalzium kann im Magen an Tetracylin Antibiotika anbinden. Dies reduziert die Menge an Tetracylin Antibiotika, die vom Körper absorbiert werden kann. Eine Einnahme von Kalzium in Kombination mit Tetracylin Antibiotika könnte die Wirksamkeit dieser Antibiotika reduzieren. Um diese Interaktion zu vermeiden, sollte Kalzium zwei Stunden vor oder vier Stunden nach der Einnahme von Tetracylin Antibiotika eingenommen werden.

Bisphosphonat

Kalzium könnte die Menge an Bisphosphonat, die der Körper absorbiert, reduzieren. Eine Einnahme von Kalzium in Kombination mit Bisphosphonat könnte die Wirksamkeit von Bisphosphat reduzieren. Um diese Interaktion zu vermeiden, sollte man Bisphosphonat mindestens 30 Minuten vor Kalzium oder später am Tag einnehmen.

Calcipotrien

Calcipotrien ist ein Medikament, das Vitamin D ähnelt. Vitamin D hilft dem Körper dabei, Kalzium zu absorbieren. Eine Einnahme von Kalzium Supplements in Kombination mit Calcipotrien könnte zu hohe Kalziumspiegel im Körper zur Folge haben.

Levothyroxin

Levothyroxin wird bei einer Schilddrüsenunterfunktion eingesetzt. Kalzium könnte die Menge an Levothyroxin, die der Körper absorbiert, reduzieren. Die Einnahme von Kalzium in Kombination mit Levothyroxin könnte die Wirksamkeit von Levothyroxin reduzieren. Kalzium und Levothyroxin sollten deshalb in einem zeitlichen Abstand von mindestens 4 Stunden eingenommen werden.

Diuretika

Einige Diuretika können die Kalziummenge im Körper erhöhen. Eine Einnahme von großen Mengen an Kalzium in Kombination mit bestimmten Diuretika könnte zu hohe Kalziumspiegel im Körper zur Folge haben. Dies könnte zu ernsthaften Nebenwirkungen inklusive Nierenproblemen führen.

Bei einer Verwendung von Kalzium in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Östrogene

Östrogen hilft dem Körper dabei, Kalzium zu absorbieren. Eine Einnahme von Östrogenpräparaten in Kombination mit großen Mengen an Kalzium könnte die Kalziumspiegel im Körper zu stark erhöhen.

Medikamente gegen hohen Blutdruck

Einige Medikamente gegen hohen Blutdruck können die Kalziumspiegel im Körper beeinflussen. Diese Medikamente werden als Kalziumkanalblocker bezeichnet. Kalzium Injektionen könnten die Wirksamkeit dieser Medikamente gegen hohen Blutdruck reduzieren.

Referenzen

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  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10400401
  3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3714047/
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279022/
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