Zinn ist ein Metall, das in reiner Form und in seinen anorganischen Verbindungen nahezu ungiftig ist. Einzelne organische Verbindungen wirken jedoch toxisch, sie werden beispielsweise in Pilzvernichtungsmitteln verwendet. Bereits einige Tausend Jahre vor Christus verwendete man Zinn im alten China. Es war vermutlich auch in den alten Hochkulturen Indiens, Ägyptens, Phöniziens und im alten Rom bekannt. Zinn wird in der Industrie zur Herstellung von Weißblechen, beispielsweise für Konservendosen, verwendet. In der Kunst wird es für Bronze-Skulpturen und in Farbstoffen benötigt. In Lebensmitteln hängt der Gehalt an Zinn von den Böden und der Vegetation ab, die Vorkommen sind unterschiedlich.
Zinn ist für den Menschen möglicherweise ein essentielles Spurenelement. Es kommt in fast allen Organen vor, besonders im Magen-Darm-Trakt sowie in der Leber und Lunge. Die Funktionen von Zinn beim Menschen sind bis heute nicht genau bekannt. Man vermutet, dass Zinn an den körpereigenen Abbau- und Oxidationsprozessen (Redoxsysteme) und am Stoffwechsel von Proteinen beteiligt ist. Vielleicht ist es auch am Gewebehormon Gastrin beteiligt, das die Bildung von Salzsäure im Magen reguliert. Mangelsymptome sind beim Menschen unbekannt. Aus Tierversuchen gibt es Hinweise, dass ein Zinnmangel das Wachstum verzögert.
Ein täglicher Bedarfswert wird für Zinn bisher nicht angegeben. Die durchschnittliche tägliche Aufnahme wird geschätzt, wobei die Werte von etwa 3 bis zu 14 Milligramm Zinn reichen. Davon werden vermutlich nur sehr geringe Mengen im Körper resorbiert. Zinn kann auch aus Dosenwänden oder Zinngeschirr herausgelöst werden. Auf diese Weise sind zu hohe Aufnahmen möglich, vor allem aus Dosen-Fruchtsäften und Sauerkonserven. Zinkvergiftungen wurden beschrieben, beispielsweise bei der Verarbeitung von Metallen, der Herstellung von Kunststoffen und der Schädlingsbekämpfung.