Yohimbin
Yohimbe ist eine aus Westafrika stammende Baumrinde. Der u. a. darin enthaltene psychoaktive Wirkstoff Yohimbin hat ab 8 mg stark aphrodisierende Wirkung auf beiderlei Geschlecht. Bei männlichen Konsumenten kommt es zu einer Potenzsteigerung. Diese erotisierende Wirkung ist bei einem Tee aus der Yohimbe-Rinde, mit allen psychoaktiven Inhaltsstoffen gekocht, wesentlich stärker als bei der Reinsubstanz Yohimbin. Yohimbin fördert die Durchblutung der Leistengegend und ist ein blutdrucksenkendes Mittel.
Von welcher Pflanze stammt die Yohimberinde?
Es handelt sich in erster Linie um die dunkelbraune Rinde (Cortex yohimbe) des im tropischen Westafrika heimischen Pausinystalia yohimbe-Baumes. Als Ersatz oder Verfälschung für die "echte" Yohimberinde findet auch die Rinde anderer Pausinystalia-Arten und die kleinerer Bäume, den botanisch nahe verwandten Corynanthe-Arten Verwendung.
Wie wirkt Yohimbin?
Es gilt als alpha-Adrenozeptorenblocker und Sympatholytikum. Dadurch wirkt es gefäßerweiternd und in niedriger Dosis blutdrucksenkend, in höherer blutdrucksteigernd, außerdem schwach harnzurückhaltend und pupillenerweiternd. Es kann auch als Aphrodisiakum, insbesondere beim Manne, wirken und zwar durch Erweiterung der Blutgefäße der Geschlechtsorgane, sowie eine Erregbarkeitssteigerung der für das sexuelle Funktionieren zuständigen Rückenmarkszentren ohne dabei notwendigerweise das sexuelle Verlangen zu stärken, wie es so schön in der medizinischen Literatur heißt. Diese Wirkung soll aber erst bei regelmäßiger Einnahme oder höheren Dosierungen und auch nur bei einem Teil der Gebraucher eintreten. Einnehmer höherer Dosierungen wissen von leichten Bewusstseinsveränderungen, besonders der Sinneswahrnehmungen, in Richtung "psychedelisch" zu berichten. Manche empfinden auch eine Art Benommenheit. Es kann besonders bei höheren Dosierungen auch zu unangenehmen Effekten kommen. Das Reaktionsvermögen kann deutlich beeinträchtigt sein, was zu entsprechender Zurückhaltung bei dieses erfordernden Tätigkeiten gemahnt. Muskelzittern und nervöse Erregungszustände gelten als nervige Nebenwirkungen. Eine verstärkte Ängstlichkeit und leicht aggressive Gereiztheit scheinen nicht ungewöhnlich zu sein. Eine leichte Übelkeit, Kopfschmerzen, erhöhtes Schwitzen und Hautrötung können vorkommen. Bei zu hohen Dosierungen kann es zu Harnverhaltung, Durchfall, Erbrechen, zentraler Erregung, Koordinationsstörungen, starker Zittrigkeit, einem "aufgelösten" Zustand, eventuell mit Angst oder gar "Halluzinationen", epileptischen Krämpfen, Abnahme des Sauerstoffgehaltes im Blut mit Blaufärbung der Haut, stark gestiegener Herzschlagfrequenz, Blutdrucksteigerung (!) und Bewusstlosigkeit kommen. Auch von schmerzhaften Dauererektionen wurde berichtet. Extrem hohe Yohimbindosierungen sollen zum Tode führen können. Es empfiehlt sich bei einer starken Überdosis unbedingt ärztliche Hilfe hinzuzuziehen. Aber soweit muss es ja gar nicht erst kommen.
Bedarf im Sport
Yohimbin kann man ohne Übertreibung als Multifunktionswirkstoff bezeichnen. Für den an einer Leistungssteigerung interessierten Sportler, besonders den Bodybuilder, ist Yohimbin in anderer Hinsicht interessant. Yohimbin eignet sich gut für den Fettabbau. Durch die Blockade der Alpha2-Rezeptoren kommt es zu einer erhöhten Noradrenalin-Freisetzung im Körper und damit zu einem leichten Anstieg der Körpertemperatur (Thermogenese), erhöhter Stoffwechselaktivität und einem leicht verminderten Appetit. Darüber hinaus werden die Rezeptoren auch im Fettgewebe blockiert, wo sie als Hemmer der Fettverbrennung wirken. So kommt es beim Einsatz von Yohimbin auch auf diesem Wege zu einer verstärkten Fettverbrennung. Es leistet für diesen Zweck gute Dienste und bietet gegenüber der bekannten Ephedrin-/Coffein-Kombination einen entscheidenden Vorteil, es wirkt nämlich speziell an den hartnäckigen Problemzonen. Gerade Frauen profitieren von diesem Effekt, da bei ihnen besonders viele Alpha2-Rezeptoren in jenen Fettdepots zu finden sind, die sich auch durch eine Diät schwer abbauen lassen, die so genannten >>hartnäckigen<< Stellen wie Bauch, Po und Oberschenkel. Zum gesteigerten Fettabbau am ganzen Körper trägt auch die durchblutungsfördernde Wirkung von Yohimbin bei, die sich nicht nur im Bereich der Genitalien auswirkt, sondern auch im vergleichsweise schlecht durchbluteten Fettgewebe. Dabei muss jedoch betont werden, dass Yohimbin den Fettabbau nur in Verbindung mit einer kalorienreduzierten Diät fördert. Bodybuilder und Athleten verwenden Yohimbin häufig in den letzten 4-6 Wochen vor einem Wettkampf um die Unterkörperhärte und –definiton dem zumeist besser austrainierten Oberkörper anzugleichen. Meine Empfehlung ist, wenn man überflüssiges Körperfett abbauen will, eine Dosierung von 10mg dreimal täglich bzw. 500-600mg Yohimbe Bark Extract (standardisiert auf 2% Yohimbe). Idealweise werden die Tabletten ca. eine Stunde vor einer Mahlzeit eingenommen. Eine Gabe zu den Mahlzeiten ist nicht empfehlenswert, da Insulin die Wirkung von Yohimbin auf die A2-Rezeptoren negiert. Dabei sollte die Einnahme zunächst mit einer geringen Dosis begonnen werden, die im Verlauf von 1-2 Wochen auf die empfohlene Menge gesteigert wird. So können die recht zahlreichen Nebenwirkungen vermieden werden, da der Körper sich langsam an die Substanz gewöhnt. Wer den Wirkstoff zu einem Ephedrin/Coffen/White Willow-Stack hinzufügen möchte, findet ein verdammt starkes alternativ mittel zum Fettabbau ohne Steroide.
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