Oleoylethanolamid
Oleoylethanolamid (OEA) ist ein Lipid, das natürlich von den Verdauungsorganen hergestellt wird. Die Menge an Oleoylethanolamid ist während des Tages, wenn der Körper mit Nahrung gesättigt ist, höher und nachts während der Phase ohne Nahrungszufuhr niedriger. Die Wirkungen von Oleoylethanolamid wurden zuerst deshalb untersucht, weil es einige Ähnlichkeiten zu einem Cannabinoid namens Anandamid aufweist. Cannabinoide sind mit den in der Cannabis Pflanze enthaltenen Wirkstoff verwandt und die in dieser Pflanze sowie in Marihuana enthaltenen Anandamide können das Verlangen danach, etwas zu essen erhöhen. Auch wenn Oleoylethanolamid eine ähnliche chemische Struktur wie Anandamid besitzt, unterscheiden sich seine Auswirkungen auf das Essverhalten und das Gewichtsmanagement von denen von Anandamid.
Vorzüge von Oleoylethanolamid
Studien berichten davon, dass Oleoylethanolamid im zentralen Nervensystem den „Schalter“ für Hunger deaktivieren kann. Vor 2001 gab es nicht viele Untersuchungen zu Oleoylethanolamid, doch in diesem Jahr untersuchten spanische Wissenschaftler den Aufbau, die Verwendung und die Wirkung von Oleoylethanolamid. Sie untersuchten die Wirkung von Oleoylethanolamid auf das Gehirn von Ratten, indem sie diese Substanz direkt in die Hirnventrikel der Tiere injizierten. Sie fanden keine Auswirkungen auf das Essverhalten, was bestätigte, dass Oleoylethanolamid nicht im Gehirn wirkt, sondern ein separates Signal auslöst, das Hunger und Essverhalten beeinflusst.
Oleoylethanolamid wirkt, indem es eine Substanz namens PPAR aktiviert und gleichzeitig die Fettverbrennung erhöht und die Fettspeicherung reduziert. Wenn man etwas isst, steigen die Oleoylethanolamid Spiegel und der Appetit nimmt ab, wenn die sensorischen Nerven, die die Verbindung zum Gehirn darstellen, dem Gehirn mitteilen, dass man satt ist. Es gibt viele Studien, die diese Wirkung nachgewiesen haben. Im Rahmen einer im Jahr 2004 durchgeführten Untersuchung beobachteten Forscher Ratten, die 24 Stunden lang gehungert hatten. Sie verabreichten diesen Tieren Oleoylethanolamid in einer Dosierung von 10mg pro Kilogramm Körpergewicht und stellten fest, dass die Nahrungszufuhr um 15,5% reduziert wurde.
Eine im Jahr 2009 an der University of California durchgeführte Studie zeigte, dass Oleoylethanolamid auch das Gedächtnis verbessernde Signale in dem Teil des Gehirns, das sich an emotionale Ereignisse erinnert, beeinflusst. Wenn Mäuse in ein Labyrinth gesetzt wurden, half Oleoylethanolamid den Tieren dabei, sich daran zu erinnern, wo sie eine nette, fetthaltige Mahlzeit gefunden hatten. Man glaubt, dass dieser Gedächtnisschalter ein Schlüsselaspekt des frühen primitiven menschlichen Lebensstils war, doch es gibt auch Hypothesen, die besagen, dass fettreiche Nahrungsmittel dabei helfen könnten, das Langzeitgedächtnis zu fördern.
Einnahmeempfehlung
Oleoylethanolamid ist kein essentielles Lipid, was bedeutet, dass es nicht zu Oleoylethanolamid Mangelerscheinungen kommen kann. Es gibt bezüglich der Oleoylethanolamid Supplementation beim Menschen nicht viele Untersuchungen und auch im Hinblick darauf, was sicher ist, gibt es keine allgemeine Dosierungsempfehlung.
Risiken und Nebenwirkungen
Viele Experten sind der Meinung, dass es keine magische Pille gibt, die den Appetit reduziert und dass es inakkurat ist, Oleoylethanolamid als ein solches Supplement zu vermarkten. Da dieses Supplement einen Einfluss auf das Sättigungsgefühl besitzt, sind Experten der Ansicht, dass es eine sichere und unbedenkliche Pille gegen Übergewicht darstellt, die jedoch nicht für Bodybuilder und Menschen, die die letzten 5 Kilo verlieren möchten, gedacht ist. Ein führender Wissenschaftler der an der University of California durchgeführten Studie merkte an, dass auch wenn Oleoylethanolamid zum Sättigungsgefühl nach einer Mahlzeit beiträgt, die Möglichkeit besteht, dass es längerfristig das Verlangen nach fetteichen Nahrungsmitteln erhöhen könnte, was zu Übergewicht führen könnte. Man sollte vor der Einnahme von Oleoylethanolamid mit seinem Arzt sprechen, wenn man weitere Supplements verwendet, die die Art und Weise, auf die der Körper Fett verarbeitet, beeinflussen.