N-Methyltyramin
Synonyme: 4-hydroxy-N-Methylphenethylamine
Was ist N-Methyltyramine (NMT)?
Bei N-Methyltyramine (NMT), welches auch als 4-hydroxy-N-Methylphenethylamine bekannt ist, handelt es sich um ein Stimulans, das als Bestandteil von Pre-Workout Produkten und Fettabbau Supplements recht beliebt geworden ist. Dieser Inhaltsstoff ähnelt chemisch anderen Verbindungen wie Octopamin, Hordenin, Synephrin und Phenylethylamin und wird aus der Aminosäure Tyrosin hergestellt. N-Methyltyramine wird als Neurotransmitter angesehen und besitzt für Bodybuilder und Sportler eine Reihe von Vorzügen.
Woher stammt N-Methyltyramine (NMT)?
N-Methyltyramine findet sich in unterschiedlichen Pflanzen wieder. Es wurde zuerst aus Gerste gewonnen und als Resultat der Verwendung von Gerste beim Brauen, ist Bier relativ reich an N-Methyltyramine. N-Methyltyramine ist auch in Acacia Spezies inklusive Acacia rigidula weit verbreitet und findet sich außerdem in Citrus Aurantium wieder, welches auch als Bitterorange bekannt ist (1).
Vorzüge von N-Methyltyramine
N-Methyltyramine wird als Stimulanz und zur Verbesserung des Fokus verwendet. Es kann diese Wirkungen durch die Anregung der Ausschüttung von Noradrenalin entfalten. Noradrenalin ist ein Neurotransmitter, der an der „Flucht oder Kampf“ Reaktion beteiligt ist und die Konzentration verbessert, den Herzschlag beschleunigt und eine Verengung der Adern hervorruft (2). N-Methyltyramine agiert außerdem als schwacher Alpha-2 Adrenorezeptor Antagonist, was bedeutet, dass es einen Abbau von adrenergenen, dopaminergen und serotogenen Neurotransmittern verhindert und hierdurch die Aktivität dieser Neurotransmitter erhöht, welche bei Stimmungslage und Energie eine Rolle spielen (3).
N-Methyltyramine kann die Ausschüttung von Insulin und des Hormons Gastrin erhöhen, welches die Darmmotilität und die Ausschüttung von Verdauungssäften durch die Bauchspeicheldrüse erhöht (4).
Vorzüge von N-Methyltyramine (NMT) für Bodybuilder
Der verbesserte Fokus und die gesteigerte Energie machen N-Methyltyramine zu einem guten Inhaltsstoff für Pre-Workout Supplements. N-Methyltyramine wird häufig als Ersatz für das inzwischen verbotene DMAA verwendet.
N-Methyltyramine (NMT) Nebenwirkungen, Sicherheit und Nachteile
N-Methyltyramine ist eine nicht besonders gut wissenschaftlich untersuchte Verbindung und das, was wir wissen, basiert auf einer kleinen Menge von mit Nagetieren durchgeführten Studien und Studien, die mit ähnlichen Verbindungen inklusive dem Vorgängermolekül Tyramin durchgeführt wurden. N-Methyltyramine wird häufig zu Produkten zur Unterstützung eines Gewichtsabbaus hinzugefügt, obwohl es Hinweise darauf gibt, dass diese Verbindung einen Fettabbau hemmt und die Ausschüttung von Bauchspeicheldrüsenhormonen wie Insulin und Gastrin anregt, welche den Appetit anregen können (5). Auf der anderen Seite kann die anregende Wirkung von N-Methyltyramine den Appetit unterdrücken und es ist möglich, dass diese Verbindung bei einigen Menschen wünschenswerte Auswirkungen auf den Appetit besitzen könnte, was jedoch bei anderen Menschen nicht der Fall sein muss. Zusätzlich hierzu wurden auch die Wirkungen von N-Methyltyramine als Stimulans in Frage gestellt, da N-Methyltyramine genau wie Tyramin eine niedrige Fettlöslichkeit aufweist und es deshalb unwahrscheinlich ist, dass diese Verbindung die Blut-Hirn Schranke überwinden kann. Darüber hinaus weist N-Methyltyramine eine kurze Halbwertszeit auf und muss einen Umwandlungsschritt durchlaufen, bevor es eine Ausschüttung von Noradrenalin bewirken kann. N-Methyltyramine wird zu Octopamin, einem inaktiven Analogon von Noradrenalin, abgebaut. Octopamin wird anstelle von Noradrenalin von den Synapsenbläschen aufgenommen, wo es die Menge an Neurotransmittern, die ausgeschüttet wird, reduziert, was bedeutet, dass eine regelmäßige Verwendung hoher N-Methyltyramine Dosierungen die normale Noradrenalinreaktion reduzieren könnte.
Menschen, die Monoamin Oxidase Hemmer verwenden, welche bei der Behandlung von Depressionen und anderen Erkrankungen zum Einsatz kommen, sollten N-Methyltyramine und verwandte Verbindungen meiden, da ansonsten das Risiko für akute Bluthochdruckanfälle besteht (6). Bei einigen Menschen wurde N-Methyltyramine als Ursache für Kopfschmerzen und Migräneanfälle identifiziert (7).
N-Methyltyramine (NMT) Einnahmeempfehlung und Timing der Einnahme
Es gibt keine offizielle Dosierungsempfehlung für N-Methyltyramine, aber 200 mg ist die für gewöhnlich in Supplements verwendete Dosierung. Für eine maximale Wirkung sollte N-Methyltyramine etwa eine halbe Stunde vor dem Training eingenommen werden.
N-Methyltyramine (NMT) Supplements
N-Methyltyramine ist in einigen der stärksten Pre-Workout Produkten und Fatburnern enthalten.
Kombinationen von N-Methyltyramine (NMT) mit anderen Supplements
N-Methyltyramine ist sehr gut mit anderen Inhaltsstoffen von Pre-Workout Produkten wie Kreatin, BCAAs und Pump Boostern kombinierbar. Es ist auch gut mit anderen Stimulanzien kombinierbar und könnte deren Wirkungen steigern. N-Methyltyramine wird als das neue DMAA angepriesen und sollte deshalb verantwortungsbewusst verwendet werden.
Referenzen
- T. A. Smith (1977). "Phenethylamine and related compounds in plants." Phytochem. 16 9 – 18.
- Camp BJ. Action of N-methyltyramine and N-methyl beta-phenylethylamine on certain biological systems. Am J Vet Res. 1970 Apr;31(4):755-62.
- Koda H, Yokoo Y, Matsumoto N, Suwa Y, Fukazawa H, Ishida H, Tsuji K, Nukaya H, Kuriyama K. Antagonistic effect of N-methyltyramine on alpha2-adrenoceptor in mice. Jpn J Pharmacol. 1999 Nov;81(3):313-5.
- Yokoo Y, Kohda H, Kusumoto A, Naoki H, Matsumoto N, Amachi T, Suwa Y, Fukazawa H, Ishida H, Tsuji K, Nukaya H. Isolation from beer and structural determination of a potent stimulant of gastrin release. Alcohol Alcohol. 1999 Mar-Apr;34(2):161-8.
- Stohs SJ, Hartman MJ. A Review of the Receptor Binding and Pharmacological Effects of N-methyltyramine. Phytother Res. 2015 Jan;29(1):14-6.
- Sathyanarayana Rao TS and Vikram K. Yeragani VK (2009) Hypertensive crisis and cheese Indian J Psychiatry. 51(1): 65–66.
- D'Andrea, G; Nordera, GP; Perini, F; Allais, G; Granella, F (May 2007). "Biochemistry of neuromodulation in primary headaches: focus on anomalies of tyrosine metabolism". Neurological Sciences. 28, Supplement 2 (S2): S94–S96.