Lithium
Lithium ist ein silbrig-weißes Leichtmetall, das zu den Alkalimetallen zählt. Es besitzt die Ordnungszahl 3 im Periodensystem der Elemente und das chemische Symbol Li. Der Name wurde von dem griechischen Begriff für Stein = lithos abgeleitet. Es hat eine Dichte von 0,53 g/cm3 und schwimmt daher auf Wasser. Aber mit Wasser reagiert es zu Lithiumhydroxid und Wasserstoff. Es wurde von dem schwedischen Chemiker Johan August Arfvedson (1792-1841) im Jahr 1817 entdeckt. Auf der Erde kommt es nicht elementar vor und ist in der Erdhülle das 27 häufigste Element. Es kommt in rund 150 Verbindungen vor, von denen z.B. das Spodumen (LiAl(SiO3)2 zu den ergiebigsten Lithiumverbindungen zählt. In der Technik findet es vor allem als Legierung Anwendung, z.B. zusammen mit Blei für gehärtete Lager oder zusammen mit Magnesium in der Weltraumtechnik. Weiterhin wird es als Lithiumfluorid zur Vergütung von optischen Linsen sowie zur Herstellung von UV-durchlässigen Gläsern eingesetzt. Eine wichtige Rolle nimmt es mittlerweile als Anodenmaterial bei sehr langlebigen Batterien, z.B. in der Medizin als Herzschrittmacherbatterie, ein. Als Lithiumstearat dient es in der Mineralölindustrie als Verdickungsmittel von Ölen zur Herstellung von Schmierfetten. In der Pyrotechnik dient es der Erzeugung karminroter Leuchteffekte.
Funktionen im Körper
Wahrscheinlich wird Lithium schon seit der Antike zur Behandlung psychischer Krankheiten eingesetzt. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird es vor allem in der Therapie affektiver Störungen (Manien) und zur Vorbeugung von Schüben bei manisch-depressiven Psychosen angewendet. Aus seiner Wirkung schließt man auf die Funktion von Lithium im zentralen Nervensystem. Wahrscheinlich wirkt Lithium innerhalb der Nervenzellen nach der synaptischen Übertragung an der Weiterleitung des Signals in der Zelle mit. Der genaue Wirkungsmechanismus von Lithium ist allerdings nicht vollständig geklärt. Auch in den Lymphknoten und im Skelett wird Lithium eingelagert, wobei aber auch hier die Funktion nicht im Einzelnen bekannt sind.
Lithiumhaltige Nahrungsmittel
Lithium kommt in der Nahrung nur in Spuren vor. In einigen Mineralwässern und im Trinkwasser kommen nennenswerte Mengen vor. Relativ gute Lieferanten von Lithium sind weiterhin Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte, sowie einige Gemüsesorten und Getreide. So enthalten z.B.100 g Fleisch etwa 100 µg Lithium.
Mangelerscheinungen
Es ist zurzeit noch nicht befriedigend geklärt, welche Auswirkungen eine mangelnde Versorgung mit Lithium hat. Da Lithium zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt wird, steht die Vermutung nahe, dass eine Mangelversorgung zu psychischen Veränderungen z.B. aggressivem Verhalten führen könnte. Hierfür gibt es aber bislang keine ausreichenden Beweise.
Überdosierung und Vergiftungen
Eine Überdosierung, selbst bei Fehlernährung, ist nicht zu erwarten. Eine tägliche Lithiumaufnahme bis zu 10 mg gilt generell als unbedenklich. Zur Behandlung von psychischen Erkrankungen werden allerdings sehr hohe Dosierungen von Lithium eingesetzt, die bei missbräuchlicher Anwendung zu teilweise schweren Vergiftungserscheinungen führen können. Bei einer Lithiumvergiftung kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Apathie. Ferner kann eine Nierenschädigung, Krämpfe und sogar Koma eintreten. Die Behandlung besteht bei akuten Vergiftungen in einer Magenspülung, in einer medikamentösen Erhöhung der Harnausscheidung (forcierte Diurese) und gegebenenfalls auch in einer Hämodialyse, also Blutwäsche. Ferner sollte zur Kontrolle der Herzfunktionen ein EKG (Elektrokardiogramm) durchgeführt werden.
Täglicher Bedarf
Je nach Autor schwanken die Angaben für den täglichen Bedarf an Lithium zwischen 3 und 10 mg. Ein Mehrbedarf kann bei psychisch labilen Menschen oder psychisch Erkrankten, bei Alkoholikern und eventuell bei Immungeschwächten Personen bestehen. Dieser Lithiumbedarf wird bei normaler Ernährung nur knapp gedeckt.