L-Alanyl-L-Glutamin
Was ist L-Alanyl-L-Glutamin?
L-Alanyl-L-Glutamin ist, wie der Name bereits nahelegt, ein Dipeptid, das aus den Aminosäuren Alanin und Glutamin besteht. L-Alanyl-L-Glutamin wurde entwickelt, um die Probleme der Stabilität und der Löslichkeit, die mit freiem L-Glutamin in Verbindung stehen (1), zu lösen. Wenn L-Glutamin in einer Flüssigkeit gelöst wird, dann zerfällt es teilweise in Ammoniak und Pyroglutamatsäure (2), welche beide im Körper toxisch wirken. Der Grad des Zerfalls steigt mit zunehmender Temperatur und der Zeit, die das Glutamat in gelöster Form vorliegt. Im Gegensatz hierzu ist L-Alanyl-L-Glutamin in Flüssigkeit gelöst und auch bei hohen Temperaturen sehr stabil und bleibt auch in einem sauren Umfeld stabil.
Woher kommt Llanyl-L-Glutamin?
L-Alanyl-L-Glutamin kommt in der Natur nicht natürlich vor, sondern muss synthetisch hergestellt werden.
Vorzüge von L-Alanyl-L-Glutamin
Die Vorzüge von L-Alanyl-L-Glutamin sind im Allgemeinen dieselben wie bei Glutamin. Diese betreffen primär die wichtige Bedeutung von Glutamin für eine korrekte Funktion des Immunsystems und die Gesundheit des Verdauungstraktes. Es gibt jedoch drei spezifische Studien, bei denen Glutamin von Sportlern unterschiedlicher Disziplinen verwendet wurde, um die Leistungsfähigkeit und/oder die Hydration zu verbessern. Zusammengefasst legen diese Studien nahe, dass die Einnahme von L-Alanyl-L-Glutamin vor, während und nach dem Training dabei helfen kann, eine Dehydration zu verhindern, die Erschöpfung zu reduzieren und die sportspezifische Leistungsfähigkeit zu verbessern (3-5). Zusätzlich zu diesen Humanstudien wurden drei Studien mit Ratten durchgeführt, um die unterschiedlichen leistungssteigernden Wirkungen von L-Alanyl-L-Glutamin zu bestimmen. Zusammen haben diese Studien gezeigt, dass L-Alanyl-L-Glutamin bei trainierenden Ratten im Vergleich zu regulärem Glutamin die endogenen Glutathion Speicher vergrößern, den Muskelglutamingehalt erhöhen und Marker für mit dem Training in Verbindung stehende Entzündungen reduzieren kann (6-8). Neben seiner Verwendung im Bereich der Sporternährung wird L-Alanyl-L-Glutamin in großem Umfang im klinischen Bereich bei Patienten eingesetzt, die unter verschiedenen katabolen Zuständen leiden, wie z.B. bei Verbrennungsopfern, nach Operationen, bei Traumata oder bei einer Sepsis (1). Studien haben gezeigt, dass L-Alanyl-L-Glutamin, wenn es bei Patienten auf der Intensivstation zur normalen Ernährung hinzugefügt wird, zu einer Reduzierung von infektiösen Komplikationen führt (9).
Nebenwirkungen
L-Alanyl-L-Glutamin besitzt keine bekannten Nebenwirkungen.
Einnahmeempfehlung
Bis jetzt gibt es noch keine definierte optimale Dosis für L-Alanyl-L-Glutamin. Die mit Menschen durchgeführten Studien, die die beschriebenen Auswirkungen von L-Alanyl-L-Glutamin auf die Leistungsfähigkeit und die Hydration zeigten, verwendeten Dosierungen im Bereich von 1 bis 2,5 Gramm (3,5) oder zwischen 0,05 und 0,2 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht (4). Bei Studien im klinischen Umfeld wurden Dosierungen von bis zu 20 Gramm L-Alanyl-L-Glutamin verwendet, doch diese Dosierung wird für die meisten aufgrund der hohen Kosten nicht in Frage kommen. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass L-Alanyl-L-Glutamin hauptsächlich als überlegene Alternative zu L-Glutamin verwendet wird, können bei L-Alanyl-L-Glutamin dieselben allgemeinen Dosierungsrichtlinien wie bei L-Glutamin verwendet werden. Im Rahmen von Humanstudien wurde L-Alanyl-L-Glutamin vor, während und nach dem Training verabreicht (3-5).
L-Alanyl-L-Glutamin Supplements
Trotz der vielversprechenden Theorie, der wissenschaftlichen Untersuchungen und der langen Geschichte der Verwendung im klinischen Bereich, gibt es auf dem Markt erst wenige Produkte, die L-Alanyl-L-Glutamin enthalten. Eine japanische Firma namens Kyowa besitzt die Rechte an der einzigen patentierten Form von oralem L-Alanyl-L-Glutamin, welche den Namen SustamineTM trägt,
Kombinationen mit anderen Supplements
Aufgrund der wichtigen Bedeutung für das Immunsystem und die Regeneration ist L-Alanyl-L-Glutamin am besten mit Regenerationsformeln und Proteinpulvern kombinierbar, die entwickelt wurden, um schwere Trainingslasten zu unterstützen.
Referenzen
- Furst P. New developments in glutamine delivery. Journal of Nutrition. 2001;131(Suppl):2562S-2568S.
- Gandini C, et al. HPLC determination of pyroglutamic acid as a degradation product in parenteral amino acid formulations. Chromatographia. 1993;36(1):75-78.
- Hoffman JR, et al. L-alanyl-L-glutamine ingestion maintains performance during a competitive basketball game. Journal of the International Society of Sports Nutrition. 2012;9(1):4.
- Hoffman JR, et al. Examination of the efficacy of acute L-alanyl-L-glutamine ingestion during hydration stress in endurance exercise. Journal of the International Society of Sports Nutrition. 2010;7:8-20.
- Favano A, et al. Peptide glutamine supplementation for tolerance of intermittent exercise in soccer players. Clinics (Sao Paulo). 2008;63(1):27-32.
- Rogero MM, et al. Effect of alanyl-glutamine supplementation on plasma and tissue glutamine concentrations in rats submitted to exhaustive exercise. Nutrition. 2006;22(5):564-571.
- Cruzat VF, Tirapegui J. Effects of oral supplementation with glutamine and alanyl-glutamine on glutamine, glutamate, and glutathione status in trained rats and subjected to long-duration exercise. Nutrition. 2009;25(4):428-35.
- Cruzat VF, Rogero MM, Tirapegui J. Effects of supplementation with free glutamine and the dipeptide alanyl-glutamine on parameters of muscle damage and inflammation in rats submitted to prolonged exercise. Cell Biochem Funct. 2010;28(1):24-30.
- Dechelotte P, et al. L-alanyl-L-glutamine dipeptide–supplemented total parenteral nutrition reduces infectious complications and glucose intolerance in critically ill patients: The French controlled, randomized, double-blind, multicenter study. Critical Care Medicine. 2006;34(3):598-604.
- Melis GC, et al. The feeding route (enteral or parenteral) affects the plasma response of the dipetide Ala-Gln and the amino acids glutamine, citrulline and arginine, with the administration of Ala-Gln in preoperative patients. British Journal of Nutrition. 2005;94:19–26.