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Inosin

Inosin ist ein Nukleosid, ein Nukleosid besteht aus einer Base und einem Einfachzucker. Nukleoside werden mit der Nahrung zugeführt und können vom Körper selber hergestellt werden. Sie sind extrem wichtige Bausteine des Zelkernes und dienen zur ATP Erzeugung, ATP dient als Energieliferant der Zelle. Beim Abbau von Nukeosiden entsteht Harnsäure. Es gibt Publikationen, die zeigen, dass bei schlechter Ernährung oder Stress nicht genügend Nukleoside mit der Nahrung zugeführt werden. Möglicherweise ist die Neubildung der Nukleoside bei MS vermindert, einen Beweis für eine gestörte Nukleosidbildung gibt es bei einer anderen neurodegenerativen Erkrankung, der Neuritis pigmentosa (Guanosinsynthese gestört). Nucleotide wie Inosin kommen in vielen Nahrungsmitteln vor, wie etwa Fleisch, Gemüsen , Früchten, Bierhefe, aber auch in Milch und Milchprodukten. In einer Berner Klinik wurde an 10 MS Patienten mit chronischen Verlauf Inosin getestet, einige verbesserten sich, der Rest blieb gleich, niemand wurde schlechter. Man glaubte die Wirkung sei durch die antioxydative Wirkung der höheren Harnsäure, es gibt Hinweise, dass Patienten mit höherer Harnsäure weniger MS haben. In den U.S.A. läuft derzeit eine Inosinstudie. Einige MS Patienten in den U.S.A. und in Deutschland nehmen bereits mit Erfolg Inosin. Das Biomolekül Inosin besteht aus zwei Bestandteilen, dem Amin "Hypoxanthin" und dem Kohlenhydrat "Ribose". Das Hypoxanthin spielt im Nervensystem eine Rolle, da es an gewisse Rezeptoren (so genannte Adenosin-Rezeptoren) bindet. Inosin kommt zudem in bestimmten Nukleinsäuren vor, die an der Synthese von Protein beteiligt sind.

Inosin beschleunigt Verschaltung noch aktiver Nervenzellen

Inosin, eine im Gehirn natürlich vorkommende Substanz, könnte Patienten nach einem Schlaganfall helfen, verloren gegangene Fähigkeiten wie Sprechen oder Gehen wieder zu erlangen. Forscher um Larry Benowitz von der Harvard Medical School wiesen nach, dass die Substanz das Wachstum der Nervenzellen nach einem Schlaganfall bei Ratten unterstützt. Hirnscans untermauerten den Erfolg der Inosin-Therapie. Demzufolge förderte Inosin nach dem Gehirnschlag die Verschaltung der noch aktiven Nervenzellen und somit die Rehabilitation. Inosin wird nach einer Gehirnverletzung natürlicherweise verstärkt produziert. Eine zusätzliche Gabe beschleunigte bei den Versuchstieren den Heilungsprozess, wie die Forscher im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) berichten. Die Tiere gewannen nach dem Hirnschlag schneller die Kontrolle über ihre Bewegungen wieder als die unbehandelten Vergleichstiere. Nach 19 Tagen erlangten die Tiere wieder eine umfassende Kontrolle über die tapsigen Pfoten, berichtet die BBC. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich die positive Wirkung von Inosin auch bei Menschen nach einem Schlaganfall reproduzieren lässt. "Es gab eine Reihe von enttäuschenden Medikamenten, die versuchten, den Schaden nach einem Schlaganfall einzudämmen", so Patrick Anderson vom University College London. Inosin sei die erste Substanz, die aktiv eine Regeneration unterstütze. Einen weiteren Vorteil sieht Anderson darin, dass die Tiere selbst 24 Stunden nach dem Hirnschlag noch auf die Substanz reagierten, denn die meisten Schlaganfälle passierten in der Nacht.

Bedarf im Sport

Inosin verbessert die Sauerstoffbindung an den roten Blutkörperchen und kann so zu erheblich bessern Leistungen im Ausdauerbereich führen. In diesem Zusammenhang ist Inosin auch für die Fettreduktion interessant, weil eine verbesserte aerobe Ausdauer direkt in eine höhere Energieabgabe während dieses Trainings umsetzbar ist. Für Sportler ist Inosin ausgesprochen wichtig, denn mehr ATP und Sauerstoff garantieren eine längere Belastung ohne Sauerstoffschuld – Athleten können länger in der für sie günstigsten, aeroben Energiephase trainieren. Für Kraftsportler bedeutet das in der Praxis eine, vielleicht zwei Wiederholungen mehr pro Satz. Athleten berichten von einem merklichen Inosin-Kick, sowie von gesteigerter Ausdauerleistung und größerer Kraft während des Trainings. Diese Wirkungen von Inosin treten erst bei einem hochintensiven Training in vollem Umfang zutage ein und rate zu einer Dosis von 1500-2000mg, eine Stunde vor dem Training. Es gibt zwei Wahlen von Inosin: Hypoxanthin-Ribosid und DiNatriuminosinat. Wegen seines Natriumgahalts sollte Dinatriuminosinat nicht kurz vor Bodybuilding-Wettkämpfen eingenommen werden, da Natrium eine Wasserspeicherung begünstigt. Sonst hat es praktisch keine Nebenwirkungen.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Es ist nicht bekannt, ob Inosin sicher und unbedenklich ist, oder welche möglichen Nebenwirkungen es besitzen könnte.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Es ist nicht genug über die Sicherheit von Inosin während Schwangerschaft und Stillzeit bekannt. Aus diesem Grund sollten schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber auf Inosin verzichten

Gicht: Eine Einnahme von Inosin könnte Gicht verschlimmern.

Referenzen

  1. Hatfield, FC (1985) Ergogenesis – Achieving Peag Athletic Performance Without Drungs, Fitness Systems, Canoga Park.
  2. Phillips, WN (1991) Anabolic Reference Guide – 6.Edition. Mile High Publishing, Golden.