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Granatapfel

Der Granatapfel ist ein Baum. Unterschiedliche Teile des Baumes und der Frucht werden zur Herstellung von Medizin verwendet. Granatapfel wird für viele Leiden verwendet, doch bisher gibt es nicht genügend wissenschaftliche Daten, um die Effektivität von Granatapfel bei diesen Leiden bewerten zu können. Es ist bekannt, dass Granatapfel zur Reduzierung der Symptome von chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen oder zur Verbesserung der Atmung bei Personen, die unter diesen Erkrankungen leiden, nicht effektiv zu sein scheint. Granatapfel wird bei Krankheiten von Herz und Blutgefäßen inklusive hohem Blutdruck, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Arteriosklerose und hohen Cholesterinspiegeln verwendet. Granatapfel wird außerdem bei Leiden im Bereich des Verdauungstrakts inklusive Durchfall und Ruhr, sowie bei einem Befall mit Bandwürmern oder anderen Parasiten des Verdauungstraktes eingesetzt.

Einige Menschen verwenden Granatapfel bei Grippe, Stomatitis, Erkrankungen des Zahnfleischs, erektiler Dysfunktion, Diabetes, Übersäuerung (Azidose), Blutungen und HIV. Granatapfel wird außerdem zur Verhinderung von Prostatakrebs, Übergewicht und Gewichtsverlust verwendet. Einige Frauen verwenden Granatapfel, um einen Schwangerschaftsabbruch herbeizuführen. Granatapfel wird zum Gurgeln bei einem wunden Hals verwendet und zur Behandlung von Hämorriden auf die Haut aufgetragen. Granatapfel (Punica granatum) ist eine einzigartige Pflanze. Die einzige andere Pflanze, die eng mit Granatapfel verwandt ist, ist ein kleiner Baum, der nur auf einer einzigen Insel im Jemen wächst.

Granatapfel wird seit tausenden von Jahre zur Behandlung einer großen Bandbreite von Erkrankungen verwendet. Er wird in historischen griechischen, hebräischen, islamischen und christlichen Schriften und Mythologien erwähnt. Granatapfel wird in Schriften, die 1500 Jahre vor Christus verfasst wurden, zur Behandlung bei Bandwürmern und anderen Parasiten beschrieben. Viele Kulturen verwenden Granatapfel im Bereich der Volksheilkunde. Ursprünglich stammt der Granatapfel aus dem Iran. Er wird primär in Mittelmeerraum, Teilen der USA, Afghanistan, Russland, Indien, China und Japan kultiviert. Der Granatapfel taucht auch in einigen königlichen und medizinischen Wappen auf.

Wie effektiv ist Granatapfel?

Granatapfel ist möglicherweise ineffektiv für die Behandlung chronischer obstruktiver Lungenerkrankungen. Der Verzehr von Granatapfelsaft scheint die Symptome und die Atmung bei Menschen, die unter chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen leiden, nicht zu verbessern.

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um die Effektivität von Granatapfel bei folgenden Leiden beurteilen zu können.

  • Hohe Cholesterinspiegel: Einige Studien zeigen, dass Granatapfel den Gesamtcholesterinspiegel und den Spiegel des schlechten LDL Cholesterins zu senken scheint. Andere Studien konnten jedoch keine Vorzüge zeigen.
  • Hoher Blutdruck: Eine Studie legt nahe, dass der Verzehr von 50 ml Granatapfelsaft pro Tag für ein Jahr den systolischen Blutdruck (der obere Wert) um 5 bis 21 % senken kann. Der Verzehr von Granatapfelsaft scheint jedoch den diastolischen Blutdruck nicht zu senken. Andere Untersuchungen zeigten allerdings keine Auswirkungen auf den Blutdruck, wenn Probanden 240 ml Granatapfelsaft täglich über einen Zeitraum von 3 Monaten tranken. Es bedarf weiterer Untersuchungen, um diese Diskrepanz zu klären.
  • Arteriosklerose: Vorläufige Studienergebnisse legen nahe, dass der Verzehr von Granatapfelsaft dabei helfen könnte, die Arterien im Bereich des Halses frei von Fettablagerungen zu halten.
  • Erkrankungen des Zahnfleisch: Es gibt Hinweise darauf, dass das Einreiben des Zahnfleischs mit Schalen der Frucht des Granatapfels in Kombination mit Gotu Kola Extrakt Erkrankungen des Zahnfleisch lindern könnte.
  • Prostatakrebs: Frühe Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass der Verzehr von Granatapfelsaft das Fortschreiten von Prostatakrebs verlangsamen könnte.
  • Herzkrankheiten: Einige frühe wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der Verzehr von Granatapfelsaft den Blutfluss zum Herz verbessern könnte. Doch der Verzehr von Granatapfelsaft scheint eine Verengung der Blutgefäße im Herz (Stenose) nicht zu verhindern. Es gibt auch nicht genug Informationen, um zu wissen, ob der Verzehr von Granatapfelsaft dabei hilft, mit Herzerkrankung in Verbindung stehende Ereignisse, wie z.B. einen Herzinfarkt, zu verhindern.

Es gibt außerdem nicht genügend wissenschaftliche Daten, um die Effektivität von Granatapfel bei Bandwurmbefall, Übergewicht, Pilzinfektionen des Mundes, Durchfall, Ruhr, wundem Hals, Hämorriden und Symptomen der Menopause beurteilen zu können. Hierfür bedarf es weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen.

Wie wirkt Granatapfel?

Granatapfel enthält eine Vielzahl von Chemikalien, die antioxidative Wirkungen besitzen könnten. Einige vorläufige Studienresultate legen nahe, dass in Granatapfel enthaltene Chemikalien das Fortschreiten einer Arteriosklerose verlangsamen und möglicherweise Krebszellen bekämpfen könnten. Es ist jedoch nicht bekannt, ob Granatapfel diese Wirkungen zeigt, wenn man den Saft der Frucht trinkt.

Gibt es Sicherheitsbedenken?

Granatapfelsaft ist für die meisten Menschen wahrscheinlich sicher und unbedenklich. Bei den meisten Menschen kommt es nicht zu Nebenwirkungen. Einige Menschen können jedoch allergisch auf Granatapfel reagieren. Auf die Haut oder das Zahnfleisch aufgetragen ist Granatapfel möglicherweise sicher. Bei einigen Menschen, die empfindlich auf Granatapfel reagieren, kann es zu einem Jucken, Schwellungen, laufender Nase und Atembeschwerden kommen. Granatapfel ist möglicherweise nicht sicher und unbedenklich, wenn die Wurzel oder die Stängel verzehrt werden. Die Wurzel enthält ein Gift.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Granatapfelsaft ist für schwangere und stillende Frauen möglicherweise sicher. Es ist jedoch nicht bekannt, ob andere Formen von Granatapfel, wie z.B. Granatapfelextrakt, sicher sind. Falls man Granatapfel verwendet, sollte man während Schwangerschaft und Stillzeit bei Granatapfelsaft bleiben.

Allergien auf Pflanzen: Menschen, die unter Pflanzenallergien leiden, reagieren mit höherer Wahrscheinlichkeit auch allergisch auf Granatapfel.

Operationen: Granatapfel könnte den Blutdruck beeinflussen. Dies könnte die Blutdruckkontrolle während und nach Operationen beeinträchtigen. Aus diesem Grund sollte man mindestens 2 Wochen vor geplanten Operationen auf Granatapfel verzichten.

Wechselwirkungen mit Medikamenten

Bei der Kombination von Granatapfel mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Carbamazepin

Carbamazepin wird im Körper abgebaut. Der Verzehr von Granatapfelsaft könnte die Geschwindigkeit, mit der der Körper Carbamazepin abbaut, reduzieren. Die kann die Wirkungen und Nebenwirkungen von Carbamazepin steigern.

Medikamente, die über die Leber abgebaut werden (Cytochrom P450 2C9 (CYP2C9) Substrate, Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) Substrate, Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4) Substrate). Einige Medikamente werden durch die Leber abgebaut. Granatapfel könnte die Geschwindigkeit, mit der die Leber bestimmte Medikamente abbaut, reduzieren. Die Einnahme von Granatapfel in Kombination mit Medikamenten, die über die Leber abgebaut werden, kann die Wirkungen und Nebenwirkungen einiger dieser Medikamente erhöhen. Aus diesem Grund sollte man vor der Einnahme von Granatapfel den behandelnden Arzt konsultieren, wenn man Medikamente einnimmt, die über die Leber abgebaut werden.

Medikamente gegen hohen Blutdruck (ACE Hemmer und andere Blutdrucksenker)

Granatapfel scheint den Blutdruck zu senken. Die Einnahme von Granatapfel in Kombination mit Medikamenten gegen hohen Blutdruck könnte den Blutdruck zu stark senken.

Tolbutamid

Der Verzehr von Granatapfelsaft könnte die Geschwindigkeit, mit der der Körper Tolbutamid abbaut, reduzieren. Dies kann die Wirkungen und Nebenwirkungen von Tolbutamid verstärken.

Gibt es Interaktionen mit Heilkräuter und Supplements?

Heilkräuter und Supplements, die den Blutdruck senken können. Granatapfel scheint den Blutdruck zu senken. Die Verwendung von Granatapfel in Verbindung mit anderen Heilkräutern oder Supplements, die den Blutdruck senken, könnte einen zu starken Abfall des Blutdrucks zur Folge haben. Einige dieser Produkte umfassen Ingwer, Panax Ginseng, Tumeric, Baldrian und andere.

Gibt es Interaktionen mit Nahrungsmitteln?

Es existieren keine bekannten Interaktionen mit Nahrungsmitteln.

Dosierung

Die angemessene Dosierung von Granatapfel hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zu denen unter anderem Alter, Gesundheitszustand und weitere gehören. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Granatapfel für unterschiedliche Anwendungsbereiche treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

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