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Ginseng

Ginseng, wer hat noch nicht von dieser Pflanze mit seiner wirkungsvollen Wurzel gehört? Die "Wurzel des Lebens aus Asien" oder die "Kraft der Erde" sind ihre Beinamen. Sie weisen schon auf die Geschichte des Ginsengs hin.

Geschichte des Ginseng

Der Ginseng wurde schon vor 2000 Jahren in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel verwendet. Die Ginsengwurzel galt in Asien als Sinnbild für Gesundheit und langes Leben und durfte daher nur von Königen verwendet werden. Dadurch war die Wurzel wertvoller als Gold. Im chinesischen heißt die Ginsengwurzel „Jen Shen“ und bedeutet „Die Kraft der Erde in der Form eines Menschen“. In Korea wird sich auch „Wurzel des Lebens“ genannt. Noch immer gilt dem Ginseng eine große Wertschätzung. Im 17. Jahrhundert wurde die Ginsengwurzel in Europa populär. Schon früh brachten arabische Seeleute die Pflanze in das maurische Spanien, wurde aber wieder vergessen. Erst im 17. Jahrhundert wurde sie wieder entdeckt, vor allem durch niederländische Seeleute. Erst im 20. Jahrhundert wurde der Ginseng aufgrund seiner nachgewiesenen Wirkungen als Heilpflanze anerkannt. Die Ginsengpflanze zählt zur Familie der Araliaceae. Diese bis zu 50 cm hohe Staudenpflanze besitzt eine etwa 15 cm lange und ca. 2 cm dicke, zylinder- bis spindelförmige, häufig geteilte, mit zahlreichen Nebenwurzeln versehene Hauptwurzel, deren Wurzelhals deutlich abgesetzt ist. Der einfache Stängel ist mit Langgestielten, fingerförmig gefiederten Blättern besetzt. Sie sind wirbelig angeordnet. Die Fiederblätter sind gestielt, länglich-eiförmig und haben einen doppelt gesägten Rand. Die Fieder werden nach außen hin kleiner. Die Blüten stehen zahlreich in einer Dolde, die auf einem langen Stiel im Blattwinkel steht. Die Blüte besitzt einen säumigen Blütenkelch, fünf gelblich-weiße Kronblätter, fünf Staubblätter sowie einen zwei- bis dreiflächigen Fruchtknoten mit zwei oder drei Griffeln. Die Pflanze besitzt männliche und zwittrige Blüten und entwickelt eine beerenartige Frucht.

Wirkstoffe

Die Wirkstoffe, die hauptsächlich in Ginsengwurzeln vorkommen, sind die Ginsenoside. Diese gehören zur Stoffgruppe der Saponine. Mittlerweile sind bis zu 30 Ginsenoside bekannt. Diese Ginsenoside werden in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die bestuntersuchten Ginsenoside sind die Ginsenoside Rg1 und Rg2. Diese wirken sehr unterschiedlich, wodurch sich auch das Wechselspiel der verschiedenen Wirkungen erklären lässt. Das Ginsenosid Rg1 wirkt stimulierend und erhöht den Blutdruck. Wobei das Ginsenosid Rg2 beruhigend und blutdrucksenkend wirkt. Neben den Ginsenosiden beinhaltet die Ginsengwurzel auch Vitamine und Mineralstoffe. Besonders erwähnenswert ist das Germanium. Das Germanium soll eine antibakterielle Wirkung besitzen und dazu auch gegen infektiöse Viren und Pilze wirken.

Potentielle Gesundheitsvorzüge von Ginseng

Ginseng ist ein potentes Antioxidans, das Entzündungen reduzieren könnte Ginseng besitzt antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften (1). Einige im Reagenzglas durchgeführte Studien haben gezeigt, dass Ginsengextrakte und Ginsenosidverbindungen Entzündungen hemmen und die antioxidative Kapazität in Zellen erhöhen könnten (2, 3). Eine dieser Studien fand z.B. heraus, dass ein Extrakt aus koreanischem rotem Ginseng Entzündungen reduzierte und die antioxidative Aktivität in Hautzellen von Menschen mit Ekzemen verbesserte (4). Auch die Resultate von Humanstudien sind vielversprechend. Eine Studie untersuchte die Auswirkungen der Einnahme von 2 Gramm eines Extrakts aus rotem koreanischem Ginseng dreimal täglich für 7 Tage bei 18 jungen männlichen Sportlern. Bei diesen Männern wurden die Spiegel bestimmter Entzündungsmarker nach einem Trainingstest untersucht. Diese Spiegel waren signifikant niedriger als bei der Placebogruppe und diese Reduzierung hielt für bis zu 72 Stunden nach dem Test an (5). Es sollte jedoch erwähnt werden, dass die Placebo Gruppe eine andere medizinische Heilpflanze einnahm, weshalb diese Resultate mit Vorsicht zu genießen sind und weitere Studien benötigt werden.

Eine größere Studie betrachtete 71 postmenopausale Frauen, die 3 Gramm roten Ginseng oder ein Placebo für einen Zeitraum von 12 Wochen einnahmen. Es wurden die antioxidative Aktivität und Stressmarker gemessen. Die Wissenschaftler kamen zur Schlussfolgerung, dass roter Ginseng dabei helfen könnte, oxidativen Stress zu reduzieren, indem er die Aktivität antioxidativer Enzyme erhöht (6).

Ginseng könnte sich positiv auf die Gehirnfunktion auswirken

Ginseng könnte dabei helfen Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Konzentrationsfähigkeit, Verhalten und Stimmungslage zu verbessern (7, 8).

Einige im Reagenzglas und mit Tieren durchgeführte Studien zeigen, dass in Ginseng enthaltene Komponenten wie Ginsenoside und Compund K das Gehirn vor Schädigungen durch frei Radikale schützen könnten (9, 10, 11). Im Rahmen einer Studie konsumierten 30 gesunde Probanden über einen Zeitraum von 4 Wochen 200 mg Panax Ginseng pro Tag. Am Ende der Studie zeigten diese Probanden Verbesserungen im Bereich der mentalen Gesundheit, der sozialen Funktionsfähigkeit und der Stimmungslage. Diese Vorzüge waren jedoch nach 8 Wochen der kontinuierlichen Verwendung von Ginseng nicht länger signifikant, was nahelegt, dass die Wirkungen von Ginseng bei längerer Einnahme nachlassen könnten (12). Eine andere Studie untersuchte bei 30 gesunden Erwachsenen die Auswirkungen einer Einzelgabe von entweder 200 oder 400 mg Ginseng auf mentale Leistungsfähigkeit, mentale Erschöpfung und Blutzuckerspiegel vor und nach einem zehnminütigen mentalen Test. Die 200 mg Dosis war effektiver als die 400 mg Dosis, wenn es darum ging, die mentale Leistungsfähigkeit zu steigern und die Erschöpfung während des Tests zu reduzieren (13). Es ist möglich, dass Ginseng die Aufnahme von Blutzucker in die Zellen unterstützte, was die Leistungsfähigkeit gesteigert und die Erschöpfung reduziert haben könnte. Es ist jedoch noch unklar, warum die niedrigere Dosierung effektiver als die höhere Dosis war. Eine dritte Studie fand heraus, dass die Einnahme von 400 mg Panax Ginseng pro Tag über einen Zeitraum von 8 Tagen die Ruhe und die mathematischen Fähigkeiten verbesserte (14). Darüber hinaus konnten andere Studien bei Alzheimer Patienten positive Auswirkungen auf Gehirnfunktion und Verhalten beobachten (15, 16, 17).

Ginseng könnte eine erektile Dysfunktion lindern

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Ginseng eine nützliche Alternative bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion bei Männern darstellen könnte (18, 19). In Ginseng enthaltene Verbindungen scheinen vor oxidativem Stress in den Blutgefäßen und im Gewebe des Penis schützen zu können und dabei zu helfen, eine normale Funktion wiederherzustellen (20, 21).

Zusätzlich hierzu haben Studien gezeigt, dass Ginseng die Produktion von Stickstoffoxyd – eine Verbindung, die die Muskelentspannung im Penis verbessert und die Durchblutung steigert – anregen könnte (22, 23).

Eine Studie fand heraus, dass Männer, die mit koreanischen rotem Ginseng behandelt worden waren, eine Verbesserung ihrer Symptome einer erektilen Dysfunktion um 60% aufwiesen, während die Rate der Verbesserungen bei Probanden, die ein Medikament zur Behandlung ihrer erektilen Dysfunktion verwendeten, lediglich bei 30% lag (24).

Darüber hinaus konnte eine andere Studie mit 86 Probanden mit erektiler Dysfunktion, die 1.000 mg eines gealterten Ginsengextraktes über einen Zeitraum von 8 Wochen einnahmen, signifikante Verbesserungen bezüglich der erektilen Dysfunktion und eine Steigerung der allgemeinen Befriedigung beobachten (25).

Es bedarf jedoch weiterer Studien, um definitive Schlussfolgerungen bezüglich der Wirkungen von Ginseng bei erektiler Dysfunktion ziehen zu können (26).

Ginseng könnte die Funktion des Immunsystems verbessern

Ginseng könnte das Immunsystem stärken. Einige Studien, die die Auswirkungen von Ginseng auf das Immunsystem untersucht haben, konzentrierten sich auf Krebspatienten, die sich einer Operation oder einer Chemotherapiebehandlung unterzogen hatten. Eine Studie begleitete 39 Patienten, die sich von einer Magenkrebsoperation erholten und über einen Zeitraum von zwei Jahren täglich 5.400 mg Ginseng pro Tag einnahmen. Interessanterweise konnten bei diesen Patienten signifikante Verbesserungen der Immunfunktion und ein selteneres Wiederauftreten von Symptomen beobachtet werden (27). Eine andere Studie untersuchte die Auswirkungen eines Extrakts aus rotem Ginseng auf Immunsystemmarker bei Menschen mit fortgeschrittenem Magenkrebs, die sich nach einer Operation einer Chemotherapie unterzogen. Nach drei Monaten konnten bei den Patienten, die Ginseng eingenommen hatten, bessere Werte der Immunsystemmarker als bei Probanden der Kontrollgruppe beobachtet werden (28). Darüber hinaus legt eine Studie nahe, dass Menschen, die Ginseng einnehmen, im Vergleich zu Menschen, die kein Ginseng verwenden, eine um bis zu 35% höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, nach einer Krebsoperation krankheitsfrei zu leben und eine um 38% höhere Überlebensrate aufweisen (29).

Weiterhin scheint ein Ginsengextrakt die Wirkungen von Impfungen gegen Erkrankungen wie Grippe zu verstärken (30).

Doch auch wenn diese Studien Verbesserungen im Bereich von Immunsystemmarkern bei Menschen mit Krebs zeigen, bedarf es weiterer Untersuchungen, um die Effizienz von Ginseng bei einer Steigerung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen bei gesunden Menschen zu zeigen (31).

Ginseng könnte potentielle Anti-Krebs Wirkungen aufweisen

Ginseng könnte dabei helfen, das Risiko für bestimmte Krebsarten zu senken (32). Von in Ginseng enthaltenen Ginsenosiden konnte gezeigt werden, dass die dabei helfen können, Entzündungen zu reduzieren und dass sie einen antioxidativen Schutz bieten können (33, 34). Der Lebenszyklus der Zellen ist der Prozess, in dessen Rahmen Zellen wachsen und sich teilen. Ginsenoside könnten sich positiv auf diesen Prozess auswirken, indem sie eine abnormale Produktion und ein abnormales Wachstum von Zellen verhindern (33, 34). Ein Review mehrerer Studien kam zur Schlussfolgerung, dass Menschen, die Ginseng einnehmen, ein um 16 % niedrigeres Risiko aufweisen, an Krebs zu erkranken (34). Darüber hinaus legt eine Observationsstudie nahe, dass Menschen, die Ginseng einnehmen, im Vergleich zu Menschen, die keinen Ginseng einnehmen, ein geringeres Risiko aufweisen könnten, bestimmte Krebsarten wie Lippenkrebs, Krebs im Mundraum, Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Darmkrebs, Leberkrebs und Lungenkrebs zu entwickeln (35). Ginseng könnte außerdem dabei helfen, die Gesundheit von Menschen zu verbessern, die sich einer Chemotherapie unterziehen, sowie Nebenwirkungen der verwendeten Medikamente zu reduzieren und deren Wirkung zu verstärken (34).

Doch auch wenn Studien einige Vorzüge von Ginseng bei der Krebsvorbeugung zeigen, ist die Studienlage weiterhin uneindeutig (36).

Ginseng könnte Müdigkeit bekämpfen und die Energiespiegel steigern

Es konnte gezeigt werden, dass Ginseng dabei helfen kann, Erschöpfung zu bekämpfen und die Energie zu steigern. Unterschiedliche mit Tieren durchgeführte Studien haben einige in Ginseng enthaltene Verbindungen wie Polysaccharide und Oligopeptide mit geringerem oxidativem Stress und einer höheren Energieproduktion in den Zellen in Verbindung gebracht, was dabei helfen könnte, Erschöpfung zu bekämpfen (37, 38, 39).

Eine vierwöchige Studie untersuchte die Wirkungen von 1 oder 2 Gramm Panax Ginseng oder eines Placebos bei 90 Probanden mit chronischer Erschöpfung. Die Probanden, die Panax Ginseng bekamen, erlebten weniger körperliche und mentale Erschöpfung, sowie stärkere Reduzierungen bezüglich oxidativem Stress, als Probanden, die lediglich ein Placebo bekamen (40). Im Rahmen einer Studie bekamen 364 Überlebende einer Krebsbehandlung, die unter Erschöpfung litten, 2.000 mg amerikanischen Ginseng oder ein Placebo. Nach acht Wochen wiesen die Probanden in der Ginseng Gruppe signifikant niedrigere Erschöpfungslevel als die Probanden der Placebogruppe auf (41).

Darüber hinaus legt ein Studienreview, das über 155 Studien betrachtete nahe, dass Ginseng Supplements nicht nur dabei helfen können, Erschöpfung zu reduzieren, sondern auch die körperliche Aktivität steigern können (42).

Ginseng könnte die Blutzuckerspiegel senken

Ginseng scheint sowohl bei Diabetikern, als auch bei gesunden Menschen die Kontrolle der Blutzuckerspiegel zu unterstützen (43, 44). Von amerikanischem und asiatischem Ginseng konnte gezeigt werden, dass sie die Funktion der Zellen der Bauchspeicheldrüse verbessern, die Insulinproduktion steigern und die Aufnahme von Blutzucker ins Körpergewebe erhöhen können (43). Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass Ginsengextrakte dadurch helfen können, das sie einen antioxidativen Schutz bieten, der freie Radikale in den Zellen von Diabetiker reduzieren kann (43). Eine Studie bestimmte die Wirkungen von 6 Gramm koreanischem Ginseng in Kombination mit der typischen Anti-Diabetes Medikation oder Ernährung bei 19 Patienten mit Diabetes vom Typ 2. Interessanterweise konnten die Probanden während der gesamten Studiendauer von 12 Wochen eine gute Blutzuckerkontrolle aufrecht erhalten. Es konnte außerdem eine Reduzierung der Blutzuckerspiegel um 11%, eine Reduzierung der Insulinspiegel im Fastenzustand um 38% und eine Erhöhung der Insulinsensitivität um 33% beobachtet werden (45). Eine andere Studie konnte zeigen, dass amerikanischer Ginseng dabei half, die Blutzuckerspiegel bei 10 Probanden nach einem Zuckergetränketest zu verbessern (46). Es scheint so, als ob fermentierter Ginseng sogar noch effektiver sein könnte, wenn es um die Kontrolle der Blutzuckerspiegel geht. Fermentierter Ginseng wird mit Hilfe von lebenden Bakterien produziert, welche die enthaltenen Ginsenoside in eine leichter absorbierbare und wirkungsvollere Form umwandeln (47).

Eine Studie konnte zeigen, dass eine Einnahme von 2,7 Gramm fermentiertem roten Ginseng pro Tag im Vergleich zu einem Placebo nach einer Mahlzeit die Blutzuckerspiegel senken und die Insulinspiegel erhöhen konnte (48).

Ginseng könnte die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress erhöhen

Eine Behandlung mit Ginseng könnte die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress erhöhen, indem es die Hypothalamus-Hypophysen-Adrenalachse dazu anregt, die Corticotropin und Cortikosteroid Blutspiegel zu erhöhen. Dies konnte im Rahmen von Zellstudien und mit Tieren durchgeführten Studien beobachtet werden (49).

Ginseng könnte sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken

Im Rahmen einer Studie mit 50 Herzinfarktpatienten erhöhten 3 Gramm roter Ginseng pro Tag nach einer Herzoperation die Aktivität der zirkulierenden Angiogenese Zellen (Zellen, die neue Blutgefäße bilden) und reduzierten Entzündungsspiegel, was auf einen verbesserten Blutfluss hindeutet (50). Im Rahmen einer Studie mit 17 gesunden Probanden verbesserten 3 Gramm koreanischer roter Ginseng die Steifheit der Arterien, ohne hierbei den Blutdruck zu verändern (51). Eine Supplementation mit 3 Gramm rotem Ginseng pro Tag reduzierte bei einer Studie mit 72 Probanden die Gesamtcholesterinspiegel und die LDL Cholesterinspiegel, sowie die Dicke der Arterien (52). Im Rahmen einer anderen Studie mit 80 Probanden reduzierten 3 Gramm koreanischer Ginseng pro Tag hingegen die Steifheit der Arterien nicht (53). Auch im Rahmen einer anderen Studie mit 48 Probanden hatten 4,5 Gramm roter koreanischer Ginseng pro Tag keine Auswirkungen auf Blutdruck, Blutfettwerte, oxidiertes LDL Cholesterin, Steifheit der Arterien oder Blutzuckerspiegel (54). Da sich bisherige Hinweise auf eine Förderung der Herzgesundheit auf einige wenige, kleine klinische Untersuchungen mit durchwachsenen Resultaten beschränken, bedarf es größerer und robusterer klinischer Studien, um herauszufinden, welche Auswirkungen Ginseng auf die Herzgesundheit besitzen könnte.

Ginseng könnte einen Gewichtsabbau unterstützen

Eine Ginseng Therapie wurde bei einer Untersuchung mit 36 Patienten mit frisch diagnostizierter Diabetes mit einer besseren Stimmungslage, einem reduzierten Körpergewicht und niedrigeren Nüchternblutzuckerspiegeln in Verbindung gebracht (55). Im Rahmen einer anderen Untersuchung verloren jedoch sowohl die mit Ginseng behandelte Gruppe, als auch die Gruppe, die lediglich ein Placebo bekam, an Gewicht (55). Bei älteren, fettleibigen Mäusen verbesserte fermentierter roter Ginseng die Insulinsensitivität relativ zum reduzierten Körpergewicht (56). Fettleibige Mäuse, die chinesischen Ginseng bekamen, wiesen eine reduzierte Produktion von Fettzellen und reduzierte Zuwächse an Körperfett, sowie eine verbesserte Glukosetoleranz und eine gesteigerte Insulinsensitivität auf (57).

Es bedarf jedoch weiterer Untersuchungen, um mit Sicherheit sagen zu können, ob Ginseng einen Gewichtsabbau unterstützen könnte.

Ginseng könnte die Durchblutung verbessern

Des Weiteren können Personen mit Auswirkungen von Durchblutungsstörungen, wie zum Beispiel Tinnitus, kalte Hände und Schwindel, von der Einnahme von Ginseng profitieren.

Ginseng und Leber

Bei einer längeren Einnahme von Ginseng wurde zum einen die Entgiftungsfunktion der Leber gestärkt und zum anderen eine schnellere Regeneration festgestellt.

Ginseng als potentieller Anti-Aging Wirkstoff

Eine der geläufigsten Theorien von Alterprozessen geht von der mit dem Alter zunehmend schädlichen Wirkung freier Radikale aus. Im Tiermodell gelang der Nachweis, dass Altersprozesse zur Hemmung des antioxidativen Systems und zur Anhäufung von Fettstoffwechselprodukten führen - Inhaltsstoffe der Ginsengwurzel schwächen diese Prozesse ab und schützen vor oxidativen Schäden. Eine der wesentlichen Grundlagen für Maßnahmen im Sinne von Anti-Aging ist die Verbesserung des antioxidativen Abwehrsystems, um Schäden durch freie Radikale zu begrenzen bzw.Alterungsprozessen vorzubeugen. Wissenschaftler des Instituts für Naturmedizin der Toyama-Universität in Japan benutzten ein Tiermodell (schnell alternde Mäuse), um die Beziehung zwischen Alterung und dem antioxidativen Abwehrsystem sowie die Wirkung von Ginseng-Saponinen (Ginsenosid-Rd) auf dieses System zu untersuchen. Zahlreiche Parameter des antioxidativen Abwehrsystems wurden gemessen: Glutathion/Glutathiondisulfid-Redox-Status, antioxidative Enzymaktivität und der Grad der Lipid-Peroxidation. Bei den 11 Monate alten Tieren war der Redox-Status im Vergleich zu fünf Wochen alten Tieren deutlich reduziert. Nach 30-tägiger Fütterung mit 1 oder 5 mg (pro Kilogramm Körpergewicht) Ginsenosid-Rd hatte sich der Redox-Status 10 Monate alter Tiere signifikant verbessert. Durch Ginsenosid-Rd stiegen auch die Aktivitätswerte von Glutathion-Enzymen (Reduktase, Peroxidase) bei alten Tieren signifikant an. Darüber hinaus wurden Enzymaktivitäten (SOD, Katalase) gemessen, die darauf hinweisen, dass das antioxidative Abwehrsystem mit zunehmendem Alter blockiert wird. Bei Tieren, die Ginsenosid-Rd erhalten hatten, waren solche Blockadeeffekte nicht zu beobachten. Indikatoren der Fettstoff-Peroxidation (Malondialdehyd) im Blutserum und in der Leber traten mit zunehmendem Alter vermehrt auf. Ginsenosid-Rd hingegen hemmte die Fettstoff-Peroxidation, die vor allem für Prozesse der Gefäßalterung von großer Bedeutung ist.Offensichtlich greift Ginsenosid-Rd durch Veränderung des Redox-Status in einen Schlüsselmechanismus zur Verbesserung des Abwehrsystems ein, verhindert die zunehmende Blockade der antioxidativen Abwehr sowie die Anhäufung von Fettstoff-Peroxidationsprodukten und schützt vor oxidativen Schäden.

Bedarf im Sport

Ginseng-Präparate können die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigern. Insbesondere bei Sportlern konnte eine Steigerung der Leistungsfähigkeit durch Ginseng nachgewiesen werden. Für den Sportler sind die regenerativen und Anti-Stress-Eigenschaften des Ginsengs von besonderer Bedeutung. Offensichtlich kommt es bei der Gabe von Ginseng zu einer verstärkten Einlagerung von Glykogen in der Leber und zu einer verbesserten Ausnutzung der Glykogenreserven der Muskulatur.

So wird Laktat langsamer gebildet und auch verstärkt abgebaut. Auch lohnt sich die Einnahme von Ginseng in Situationen hoher Belastung, etwa im Hochleistungstraining, in der Wettkampfphase und zur besseren Regeneration nach anstrengenden Trainingseinheiten. Eine weitere Anwendung wäre denkbar zur Unterstützung der Leberfunktionen bei Einnahme oraler anaboler Steroide. Meine Empfehlung ist eine Tagesdosis von 1-2g am Tag. Es sind auch keine Nebenwirkungen bekannt.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Panax Ginseng ist für die meisten Erwachsenen bei oraler Einnahme für weniger als 3 Monate möglicherweise sicher und unbedenklich. Panax Ginseng ist bei einer Langzeitanwendung möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Wissenschaftler glauben, dass Panax Ginseng einige hormonähnliche Wirkungen besitzen könnte, die bei einer Langzeitverwendung schädlich sein könnten. Die häufigste Nebenwirkung sind Schlafprobleme. Weniger häufig kommt es zu Menstrualproblemen, Brustschmerzen, gesteigerter Herzfrequenz, hohem oder niedrigem Blutdruck, Kopfschmerzen, Appetitverlust, Durchfall, Juckreiz, Hautausschlägen, Schwindel, Veränderungen der Stimmungslage, Vaginalblutungen und anderen Nebenwirkungen. Ungewöhnliche Nebenwirkungen, von denen berichtet wurde, umfassen einen schweren Hautausschlag, der als Stevens-Johnson Syndrom bezeichnet wird, Leberschäden und schwere allergische Reaktionen. Eine Creme für Männer, die zu früh zum Orgasmus kommen, die Panax Ginseng und andere Inhaltsstoffe enthält, scheint sicher und unbedenklich zu sein, wenn sie auf den Penis aufgetragen und nach eine Stunde wieder entfernt wird. Diese Creme kann leichte Schmerzen und Reizungen oder ein brennendes Gefühl hervorrufen. Es ist nicht bekannt, ob diese Creme bei wiederholter Langzeitanwendung sicher und unbedenklich ist.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere Frauen sollten Panax Ginseng nicht verwenden. Panax Ginseng ist während der Schwangerschaft möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Eine der in Panax Ginseng enthaltenen Chemikalien kann bei Tieren Geburtsdefekte hervorrufen.

Es ist nicht genug über Sicherheit und Unbedenklichkeit von Panax Ginseng während der Stillzeit bekannt, weshalb stillende Frauen sicherheitshalber auf Panax Ginseng verzichten sollten. Kleinkinder und Kinder: Panax Ginseng ist für Kleinkinder und Kinder wahrscheinlich nicht sicher und unbedenklich. Eine Panax Ginseng Einnahme durch Kleinkinder wurde mit Vergiftungen, die tödlich enden können, in Verbindung gebracht. Über Sicherheit und Unbedenklichkeit bei älteren Kindern ist nicht genug bekannt. Bis mehr bekannt ist, sollte Panax Ginseng nicht von Kindern verwendet werden. “Autoimmunerkrankungen” wie multiple Sklerose, systemischer Lupus Erythematosus, rheumatische Arthritis oder andere: Panax Ginseng könnte bewirken, dass das Immunsystem aktiver wird und dies könnte die Symptome von Autoimmunerkrankungen verschlimmern. Aus diesem Grund ist es am besten Panax Ginseng zu meiden, wenn man unter einer dieser Krankheiten leidet.

  • Blutgerinnungsstörungen: Ginseng scheint die Blutgerinnung zu beeinträchtigen. Man sollte Panax Ginseng nicht verwenden, wenn man unter Blutgerinnungsstörungen leidet.
  • Herzkrankheiten: Panax Ginseng kann am ersten Tag der Anwendung Herzrhythmus und Blutdruck geringfügig beeinflussen. Es kommt jedoch für gewöhnlich bei einer kontinuierlichen Verwendung zu keinen Veränderungen. Panax Ginseng wurde nicht bei Personen mit Herz-Kreislauf Erkrankungen untersucht. Man sollte Panax Ginseng mit Vorsicht verwenden, wenn man unter einer Herzkrankheit leidet.
  • Diabetes: Panax Ginseng könnte den Blutzuckerspiegel senken und eine Einnahme von Panax Ginseng in Verbindung mit Diabetesmedikamenten könnte den Blutzuckerspiegel zu stark senken, weshalb Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel sorgfältig kontrollieren sollten, wenn sie Panax Ginseng verwenden. Es ist möglich, dass die Dosierung von Diabetesmedikamenten angepasst werden muss. Hormonsensitive Erkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs und Endometriose: Panax Ginseng enthält als Ginsenoside bekannte Chemikalien, die wie Östrogen wirken können. Wenn man unter einer Krankheit leidet, die durch Östrogen verschlimmert werden könnte, sollte man Panax Ginseng nicht verwenden.
  • Schlafprobleme: Hohe Panax Ginseng Dosierungen wurden mit Schlaflosigkeit in Verbindung gebracht. Wenn man unter Schlafproblemen leidet, sollte man Panax Ginseng mit Vorsicht verwenden. Schizophrenie: Hohe Panax Ginseng Dosierungen wurden bei Menschen, die unter Schizophrenie leiden, mit Schlaflosigkeit und Erregung in Verbindung gebracht. Wenn man unter Schizophrenie leidet, sollte man bei der Verwendung von Panax Ginseng vorsichtig sein.
  • Organtransplantationen: Panax Ginseng könnte die Aktivität des Immunsystems erhöhen. Dies könnte die Wirksamkeit von Medikamenten beeinträchtigen, die nach Organtransplantationen verabreicht werden, um die Gefahr einer Abstoßung des Spenderorgans zu reduzieren. Wenn man ein Spenderorgan erhalten hat, sollte man Panax Ginseng nicht verwenden.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Panax Ginseng mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Alkohol

Der Körper baut Alkohol ab, um ihn ausscheiden zu können. Panax Ginseng könnte die Geschwindigkeit, mit der der Körper Alkohol abbaut, erhöhen.

Koffein

Koffein kann die Funktion des Nervensystems beschleunigen. Durch eine Beschleunigung der Funktion des Nervensystems kann Koffein die Herzfrequenz erhöhen und ein Gefühl der inneren Unruhe hervorrufen. Die Einnahme von Panax Ginseng in Kombination mit Koffein könnte ernsthafte Nebenwirkungen inklusive beschleunigter Herzfrequenz und hohem Blutdruck hervorrufen. Aus diesem Grund sollte man eine Kombination von Koffein mit Panax Ginseng meiden.

Furosemid

Einige Wissenschaftler glauben, dass Panax Ginseng die Wirksamkeit von Furosemid reduzieren könnte. Es gibt jedoch nicht genügend Informationen, um eine Aussage darüber treffen zu können, ob dies einen großen Grund zur Sorge darstellen könnte.

Medikamente, die über die Leber abgebaut werden (Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) Substrate)

Einige Medikamente werden durch die Leber abgebaut. Panax Ginseng könnte die Geschwindigkeit, mit der die Leber bestimmte Medikamente abbaut, reduzieren. Die Einnahme von Panax Ginseng in Verbindung mit Medikamenten, die über die Leber abgebaut werden, kann Wirkungen und Nebenwirkungen einiger Medikamente erhöhen. Aus diesem Grund sollte man vor der Einnahme von Panax Ginseng den behandelnden Arzt konsultieren, wenn man Medikamente einnimmt, die über die Leber abgebaut werden.

Medikamente gegen Depressionen (MAO Hemmer (Monoamin Oxidase Hemmer))

Panax Ginseng könnte den Körper anregen. Auch einige Medikamente gegen Depressionen können den Körper anregen. Eine Einnahme von Panax Ginseng in Kombination mit diesen Medikamenten gegen Depressionen könnte eine zu starke Anregung hervorrufen. Dies kann Nebenwirkungen wie Angstzustände, Kopfschmerzen, Ruhelosigkeit und Schlaflosigkeit hervorrufen.

Diabetesmedikamente

Panax Ginseng könnte den Blutzucker senken. Auch Diabetesmedikamente werden verwendet, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Die Einnahme von Panax Ginseng in Kombination mit Diabetesmedikamenten könnte ein zu starkes Absinken des Blutzuckerspiegels zur Folge haben. Aus diesem Grund sollte der Blutzuckerspiegel sorgfältig überwacht werden. Es ist möglich, dass die Dosierung der Diabetesmedikamente angepasst werden muss.

Medikamente, die die Funktion des Immunsystems reduzieren

Panax Ginseng verbessert die Funktion des Immunsystems. Durch eine Verbesserung der Funktion des Immunsystems könnte Panax Ginseng die Effektivität von Medikamenten reduzieren, die die Funktion des Immunsystems reduzieren.

Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen

Panax Ginseng könnte die Blutgerinnung verlangsamen. Die Einnahme von Panax Ginseng in Verbindung mit Medikamenten, die auch die Blutgerinnung verlangsamen, könnte das Risiko für Blutungen und die Neigung zu Blutergüssen erhöhen.

Einige Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen können, umfassen unter anderem Aspirin, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen, Naproxen und weitere.

Stimulanzien

Stimulanzien beschleunigen die Funktion des Nervensystems. Durch eine Beschleunigung der Funktion des Nervensystems können Stimulanzien die Herzfrequenz beschleunigen und ein Gefühl der inneren Unruhe hervorrufen. Die Einnahme von Panax Ginseng in Kombination mit Stimulanzien könnte ernsthafte Nebenwirkungen inklusive beschleunigter Herzfrequenz und hohem Blutdruck hervorrufen. Aus diesem Grund sollte man eine Kombination von Panax Ginseng mit Stimulanzien meiden.

Einige Stimulanzien sind Epinephrin, Phentermin, Pseudoephedrin und viele weitere.

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Weiterführende Quellen

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  2. Bahrke MS, Morgan WP (1994) Evaluation of the ergogenic properties of ginseng. Sports Med 18: 229-48
  3. Fulder S (1998) Ginseng: Magical Herb Of The East. Thorsons Pub.Wellingborough