Blasentang
Blasentang (auf Englisch Bladderwrack) ist eine Seetang Art, die verwendet wird, um Medizin herzustellen. Blasentang wird bei vielen Leiden verwendet, doch bis jetzt gibt es nicht genügend wissenschaftliche Daten, um bestimmen zu können, ob er für eines dieser Leiden effektiv ist. Es ist weiterhin wichtig anzumerken, dass eine orale Einnahme von Blasentang nicht als sicher und unbedenklich angesehen wird. Blasentang wird bei Störungen der Schilddrüse inklusive einer Schilddrüsenunterfunktion, einer übergroßen Schilddrüse (Kropf) und einem Jodmangel verwendet. Er wird auch bei Übergewicht, Arthritis, Gelenkschmerzen, Arteriosklerose, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Verstopfung, Bronchitis, Emphysemen, Störungen im Bereich des Harntrakts und Erregbarkeit, sowie zur „Reinigung des Blutes“ eingesetzt. Andere Anwendungen umfassen eine Verbesserung der Immunfunktion und eine Steigerung der Energie. Einige Menschen tragen Blasentang bei Hautkrankheiten, Verbrennungen, Alterserscheinungen der Haut und Insektenstichen auf die Haut auf.
Wie effektiv ist Blasentang?
Vorläufige Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass Blasentang in Verbindung mit Lezithin und Vitaminen nicht beim Gewichtsabbau und der Aufrechterhaltung eines niedrigeren Gewichts hilft. Bezüglich der Anwendung von Blasentang bei Schilddrüsenproblemen, Jodmangel, Arthritis, Arteriosklerose, Verdauungsproblemen, Verstopfung und anderen Leiden, sowie zur „Reinigung des Blutes“ gibt es nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage über die Effektivität von Blasentang treffen zu können. Hierfür bedarf es weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen.
Wie wirkt Blasentang?
Blasentang enthält, wie viele andere Meerespflanzen auch, variierende Mengen an Jod, welches verwendet wird, um Schilddrüsenerkrankungen zu behandeln oder zu verhindern. Blasentang Produkte können variierende Mengen an Jod enthalten, wodurch sie zu einer inkonsistenten Jodquelle werden. Blasentang enthält außerdem Algin, welches als Abführmitte agieren kann und dabei helfen kann, die Passage des Stuhls durch den Darm zu unterstützen.
Gibt es Sicherheitsbedenken?
Blasentang ist möglicherweise nicht sicher und unbedenklich. Er kann hohe Konzentrationen von Jod enthalten, wodurch Schilddrüsenprobleme verursacht oder verschlimmert werden können. Eine längerfristige Einnahme von Jod wird mit der Entwicklung eines Kropfes und einem erhöhten Risiko für Schilddrüsenkrebs in Verbindung gebracht. Die Behandlung von Schilddrüsenproblemen sollte nicht ohne medizinische Überwachung versucht werden. Wie andere Meerespflanzen kann auch Blasentang toxische Schwermetalle wie Arsen enthalten, die im Wasser, wo die Pflanze wächst, vorkommen.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen
Schwangerschaft und Stillzeit: Blasentang ist während der Schwangerschaft und Stillzeit wahrscheinlich nicht sicher und unbedenklich, weshalb schwangere und stillende Frauen ihn nicht verwenden sollten.
Schilddrüsenüberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion: Blasentang enthält signifikante Mengen an Jod, wodurch sowohl eine Schilddrüsenunterfunktion als auch eine Schilddrüsenüberfunktion verschlimmert werden kann.
Unfruchtbarkeit: Vorläufige Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass die Einnahme von Blasentang es für Frauen schwerer machen kann, schwanger zu werden.
Jodallergie: Blasentang enthält signifikante Mengen an Jod, wodurch bei empfindlichen Menschen Allergien hervorgerufen werden können.
Operationen: Blasentang kann die Blutgerinnung verlangsamen. Es gibt Bedenken, dass es während oder nach Operationen zu Blutungen kommen kann. Aus diesem Grund sollte man die Einnahme von Blasentang mindestens 2 Wochen vor geplanten Operationen beenden.
Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?
Bei der Kombination folgender Medikamente mit Blasentang sollte man vorsichtig sein:
Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion
Blasentang kann signifikante Mengen an Jod enthalten. Jod kann die Schilddrüse beeinflussen. Die Einnahme von Jod in Verbindung mit Medikamenten zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion könnte die Funktion der Schilddrüse zu stark reduzieren, weshalb man Blasentang nicht verwenden sollte, wenn man solche Medikamente einnimmt.
Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Methenamin Mandelat (Methimazol), Methimazol (Tapazol), Kaliumjodid und andere.
Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen
Blasentang kann die Blutgerinnung verlangsamen. Die Einnahme von Blasentang in Kombination mit Medikamenten, die ihrerseits die Blutgerinnung verlangsamen können, kann das Risiko für Blutungen und Blutergüsse erhöhen. Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen, umfassen unter anderem Aspirin, Clopidogrel, Diclofenac (Voltaren), Ibuprofen, Naproxen und weitere.
Gibt es Interaktionen mit Heilpflanzen oder Supplements?
Blasentang kann Wechselwirkungen mit Supplements und Heilkräutern besitzen, die die Blutgerinnung verlangsamen können. Blasentang kann die Blutgerinnung verlangsamen und die Einnahme in Verbindung mit Supplements oder Pflanzenextrakten, die ihrerseits auch die Blutgerinnung verlangsamen können, kann das Risiko für Blutergüsse und Blutungen erhöhen. Zu diesen Produkten gehören unter anderem Angelica, Nelken, Danshen, Fenugreek, Fieberkraut, Knoblauch, Ingwer, Ginkgo, Panax Ginseng, Pappel, roter Klee, Turmeric und weitere.
Gibt es Interaktionen mit Nahrungsmitteln?
Es gibt keine bekannten Interaktionen mit Nahrungsmitteln.
Einnahmeempfehlung
Eine angemessene Dosierung von Blasentang hängt von mehreren Faktoren ab, zu denen unter anderem Alter, Gesundheitszustand und weitere Faktoren gehören. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es nicht genügend wissenschaftliche Informationen, um einen angemessenen Dosierungsbereich für Blasentang angeben zu können, weshalb man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten oder einen Arzt oder Apotheker fragen sollte.
Referenzen
- US Department of Health and Human Services, Public Health Service. Agency for Toxic Substances and Disease Registry. Toxicological profile for strontium. April 2004. Available at: www.atsdr.cdc.gov/toxprofiles/tp159.pdf. (Accessed 8 August 2006).
- Agarwal SC, Crook JR, Pepper CB. Herbal remedies -- how safe are they? A case report of polymorphic ventricular tachycardia/ventricular fibrillation induced by herbal medication used for obesity. Int J Cardiol 2006;106:260-1.
- Okamura K, Inoue K, Omae T. A case of Hashimoto's thyroiditis with thyroid immunological abnormality manifested after habitual ingestion of seaweed. Acta Endocrinol (Copenh) 1978;88:703-12.
- Bjorvell H, Rössner S. Long-term effects of commonly available weight reducing programmes in Sweden. Int J Obes 1987;11:67-71.
- Conz PA, La Greca G, Benedetti P, et al. Fucus vesiculosus: a nephrotoxic alga? Nephrol Dial Transplant 1998;13:526-7.
- Fujimura T, Tsukahara K, Moriwaki S, et al. Treatment of human skin with an extract of Fucus vesiculosus changes its thickness and mechanical properties. J Cosmet Sci 2002;53:1-9.
- Koyanagi S, Tanigawa N, Nakagawa H, et al. Oversulfation of fucoidan enhances its anti-angiogenic and antitumor activities. Biochem Pharmacol 2003;65:173-9.
- Durig J, Bruhn T, Zurborn KH, et al. Anticoagulant fucoidan fractions from Fucus vesiculosus induce platelet activation in vitro. Thromb Res 1997;85:479-91.
- O'Leary R, Rerek M, Wood EJ. Fucoidan modulates the effect of transforming growth factor (TGF)-beta1 on fibroblast proliferation and wound repopulation in in vitro models of dermal wound repair. Biol Pharm Bull 2004;27:266-70.
- Patankar MS, Oehninger S, Barnett T, et al. A revised structure for fucoidan may explain some of its biological activities. J Biol Chem 1993;268:21770-6.
- Baba M, Snoeck R, Pauwels R, de Clercq E. Sulfated polysaccharides are potent and selective inhibitors of various enveloped viruses, including herpes simplex virus, cytomegalovirus, vesicular stomatitis virus, and human immunodeficiency virus. Antimicrob Agents Chemother 1988;32:1742-5.
- Ruperez P, Ahrazem O, Leal JA. Potential antioxidant capacity of sulfated polysaccharides from the edible marine brown seaweed Fucus vesiculosus. J Agric Food Chem 2002;50:840-5.
- Beress A, Wassermann O, Tahhan S, et al. A new procedure for the isolation of anti-HIV compounds (polysaccharides and polyphenols) from the marine alga Fucus vesiculosus. J Nat Prod 1993;56:478-88.
- Criado MT, Ferreiros CM. Toxicity of an algal mucopolysaccharide for Escherichia coli and Neisseria meningitidis strains. Rev Esp Fisiol 1984;40:227-30.
- Skibola CF. The effect of Fucus vesiculosus, an edible brown seaweed, upon menstrual cycle length and hormonal status in three pre-menopausal women: a case report. BMC Complement Altern Med 2004;4:10.
- Phaneuf D, Cote I, Dumas P, et al. Evaluation of the contamination of marine algae (Seaweed) from the St. Lawrence River and likely to be consumed by humans. Environ Res 1999;80:S175-S182.
- Baker DH. Iodine toxicity and its amelioration. Exp Biol Med (Maywood) 2004;229:473-8.
- Food and Nutrition Board, Institute of Medicine. Dietary Reference Intakes for Vitamin A, Vitamin K, Arsenic, Boron, Chromium, Copper, Iodine, Iron, Manganese, Molybdenum, Nickel, Silicon, Vanadium, and Zinc. Washington, DC: National Academy Press, 2002. Available at: www.nap.edu/books/0309072794/html/.
- Pye KG, Kelsey SM, House IM, et al. Severe dyserythropoeisis and autoimmune thrombocytopenia associated with ingestion of kelp supplement. Lancet 1992;339:1540.