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Ashitaba

Ashitaba (Angelica keiskei) ist eine Heilpflanze, die auf den Inseln Japans, insbesondere auf der Izu-Halbinsel, heimisch ist. In der traditionellen japanischen Medizin wird sie seit Jahrhunderten für verschiedene Gesundheitsprobleme verwendet, darunter Übergewicht, ein hoher Blutdruck und andere Leiden. Ashitaba wird in Japan auch als "Morgenblatt" bezeichnet, da ihre Blätter nach dem Abschneiden über Nacht nachwachsen. Eine der wichtigsten Wirkstoffgruppen in Ashitaba, auf die auch viele der gesundheitlichen Vorteile zurückgehen sollen, sind die Chalkone.

Welche Vorteile bringt Ashitaba?

Es gibt nur wenige klinische Studien zur Wirkung von Ashitaba, weshalb der wissenschaftlich fundierte Nutzen der Pflanze bisher nicht abschließend belegt ist. Dennoch weisen einige Studien, darunter auch Tier- und Laborstudien, auf potenzielle gesundheitliche Vorteile hin:

  • Gefäßgesundheit Untersuchungen legen nahe, dass Ashitaba antithrombotische Inhaltsstoffe enthält, die aufgrund ihrer plättchenhemmenden Eigenschaften wirken. Außerdem wurde auch eine hemmende Wirkung auf den Blutdruck festgestellt. (1,2,3).
  • Antimikrobielle Wirkung: Ashitaba-Chalkone haben sich auch als vielversprechendes antimikrobielles Mittel erwiesen. So wurde zum Beispiel festgestellt, dass sie stark hemmend auf die Neuraminidase (NA) verschiedener Viren einwirken, was darauf hindeutet, dass sie als Anti-Influenza-Mittel nützlich sein könnten (3,4).
  • Antioxidative und entzündungshemmende Wirkung: Ashitaba enthält Verbindungen, die starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Diese könnten helfen, Entzündungen zu reduzieren und oxidative Schäden in Zellen zu reduzieren (3).
  • Diabetes und Übergewicht: Die Heilpflanze wird auch zur Vorbeugung von Fettleibigkeit und deren Komplikationen eingesetzt. Ashitaba-Extrakte und ihre isolierten Bestandteile besitzen nachweislich antidiabetische und fettleibigkeitshemmende Eigenschaften (3).

Wie wirkt Ashitaba?

Die gesundheitsfördernden Eigenschaften von Ashitaba werden hauptsächlich den in der Pflanze enthaltenen bioaktiven Verbindungen zugeschrieben, insbesondere den Flavonoiden und Chalconen. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören:

· Xanthoangelol und 4-Hydroxyderricin: Diese beiden Chalcone sind für ihre antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt und könnten zum Schutz von Zellen und Geweben beitragen (3).

· Polysaccharide: Diese langkettigen Kohlenhydrate sind für ihre immunmodulierenden Eigenschaften bekannt und könnten helfen, das Immunsystem zu stärken (5).

Einnahmeempfehlung

Es gibt keine standardisierte Dosierung für die Einnahme von Ashitaba, da die Forschung zur Pflanze noch begrenzt ist. Menschen, die Ashitaba einnehmen möchten, sollten dies mit einem Arzt besprechen, um mögliche Risiken und Wechselwirkungen zu vermeiden. Ashitaba ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter als getrocknetes Pulver, Tee, Extrakt und Kapseln.

Kann man Ashitaba natürlich über die Nahrung zu sich nehmen?

Ja, die Blätter, Stängel und Wurzeln der Ashitaba-Pflanze können in frischer oder getrockneter Form verzehrt werden. In der japanischen Küche wird Ashitaba oft in Salaten, Suppen oder Tees verwendet. Das Pulver der Pflanze kann auch in Smoothies oder andere Getränke gemischt werden.

Welche Risiken bringt die Verwendung von Ashitaba mit sich?

  • Nebenwirkungen: Aufgrund der begrenzten Forschung gibt es keine ausreichenden Daten über mögliche Nebenwirkungen von Ashitaba. In seltenen Fällen wurden jedoch Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Übelkeit gemeldet.
  • Risiken: Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder sollten auf die Einnahme von Ashitaba verzichten, da nicht genügend Daten zur Sicherheit in diesen Gruppen vorliegen. Menschen mit Vorerkrankungen sollten ebenfalls vorsichtig sein und die Einnahme mit ihrem Arzt abklären.
  • Interaktionen: Da es möglich ist, dass Ashitaba die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflusst, sollte bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme, insbesondere von Blutverdünnern oder Blutdruckmedikamenten, vor der Anwendung ein Arzt konsultiert werden. Die Wechselwirkung zwischen Ashitaba und Arzneimitteln ist bislang nicht ausreichend erforscht.

 

Quellen:

  1. Ohkura N, Nakakuki Y, Taniguchi M, Kanai S, Nakayama A, Ohnishi K, Sakata T, Nohira T, Matsuda J, Baba K, Atsumi G. Xanthoangelols isolated from Angelica keiskei inhibit inflammatory-induced plasminogen activator inhibitor 1 (PAI‑1) production. Biofactors 2011; 37: 455–461
  2. Shimizu E, Hayashi A, Takahashi R, Aoyagi Y, Murakami T, Kimoto K. Effects of angiotensin I-converting enzyme inhibitor from ashitaba (Angelica keiskei) on blood pressure of spontaneously hypertensive rats. J Nutr Sci Vitaminol 1999; 45: 375–383
  3. Caesar, L. K., & Cech, N. B. (2016). A Review of the Medicinal Uses and Pharmacology of Ashitaba. Planta medica, 82(14), 1236–1245. https://doi.org/10.1055/s-0042-110496
  4. Park JY, Jeong HJ, Kim YM, Park SJ, Rho MC, Park KH, Ryu YB, Lee WS. Characteristic of alkylated chalcones from Angelica keiskei on influenza virus neuraminidase inhibition. Bioorg Med Chem Lett 2011; 21:5602–5604
  5. Murphy, E. J., Fehrenbach, G. W., Abidin, I. Z., Buckley, C., Montgomery, T., Pogue, R., Murray, P., Major, I., & Rezoagli, E. (2023). Polysaccharides-Naturally Occurring Immune Modulators. Polymers, 15(10), 2373. https://doi.org/10.3390/polym15102373