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Arsen

Es besitzt die Ordnungszahl 33 im Periodensystem der Elemente und wird mit As abgekürzt. Als Spurenelement kommt es überall in der Umwelt, in organischen Verbindungen und damit auch in Lebewesen vor. Es ist vor allem für seine toxischen Eigenschaften bekannt (zum Beispiel aus zahlreichen Agatha-Christie-Romanen). Arsen ist aber auch ein normaler Bestandteil des Stoffwechsels von Pflanzen, Tieren und Menschen. Es bindet sich an bestimmte Enzyme, insbesondere solche, die für die Sauerstoffverwertung wichtig sind. Das elementare Arsen (die graue metallische Form) ist nur wenig giftig. Giftig sind die Arsen-Sauerstoff-Verbindungen, wie z. B. Arsen III-oxid (Arsenik), das bereits in der Menge 60 bis 120 mg tödlich wirken kann. Arsenik ist auch die Substanz, die überwiegend bei Tötungsdelikten eingesetzt wurde. Arsenik ist ein geruchloses und geschmackloses weißes Pulver, das sich gut in Alkoholika löst. Durch die Anreicherung und Absonderung in Nägeln und Haaren kann Arsen auch in exhumierten Leichen nachgewiesen werden, daher ist diese Mordwaffe überholt. Im Altertum wurde Arsen nicht nur als Mordgift verwendet, sondern auch, in geringeren Mengen, als "Schönheitsmittel" und zur Leistungssteigerung eingesetzt. Durch die "milde Vergiftung" wurden die Kapillargefäße vorübergehend erweitert.

Funktionen im Körper

Die eigentlichen Aufgaben von Arsen im Stoffwechsel konnten noch nicht eindeutig geklärt werden. Es ist noch nicht einmal geklärt, ob es sich bei Arsen um ein essentielles, also unverzichtbares, Spurenelement handelt. In der Literatur wird Arsen größtenteils sogar als toxisches Spurenelement bezeichnet. In jedem Fall schützt Arsen aber aufgrund der chemischen Verwandtschaft vor einer Selenvergiftung.

Hauptlieferanten

Arsen ist in Spuren in praktisch allen Nahrungsmitteln und Getränken enthalten.

Mangelerscheinungen

In Tierexperimenten wurden bei Arsenmangel Wachstumsstörungen und Veränderungen im Myokard, also dem Herzmuskel beobachtet.

Überdosierung/Akute Vergiftung

Bei der akuten Vergiftung kommt es zu Übelkeit, Erbrechen und nach wenigen Stunden auch zu starkem Durchfall. Der Tod tritt dann meist durch den nachfolgenden Elektrolyt- und Wasserverlust ein, der einen Schockzustand auslösen kann. Darüberhinaus kann es zu Nierenversagen kommen.

Chronische Vergiftung

Bei chronischer Arsenvergiftung treten bestimmte Hautverfärbungen auf. Einerseits kommt es zu Pigmentverschiebungen, andererseits zu Hyperkeratosen, also übermäßiger Verhornung der Haut. Hierdurch können Hauttumoren entstehen. Weiterhin treten Störungen der Nervenbahnen auf, die sich z. B. in Form von Missempfindungen der Haut und Lähmungserscheinungen äußern. Es werden auch Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwäche und Erschöpfung beschrieben. Ferner kann es zu Muskelatrophien (Rückbildung der Muskulatur) kommen.

Täglicher Bedarf

Tierstudien haben ergeben, dass der Tagesbedarf an Arsen bei 10 bis 25 µg liegt. Bei normaler Ernährung werden etwa 10 bis 50 µg Arsen pro Tag aufgenommen.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Die Form von Arsen, die natürlich in Nahrungsmitteln vorkommt und als organisches Arsen bezeichnet wird, scheint bei einer Einnahme in nahrungsmittelüblichen Mengen sicher und unbedenklich zu sein.

Arsen Trioxid, welches als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich ist, ist bei einer intravenösen Gabe durch einen Arzt sicher und unbedenklich.

Andere Formen von Arsen, die als anorganisches Arsen bezeichnet werden, können selbst in kleinen Mengen sehr giftig sein. Eine Einnahme von 10 mcg Arsen pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag über einen längeren Zeitraum kann Symptome einer Arsenvergiftung hervorrufen. Eine Einnahme von 5 mg Arsen oder manchmal auch weniger, kann Symptome im Bereich des Verdauungstraktes hervorrufen. Höhere Dosierungen können ernsthafte Vergiftungen hervorrufen und tödlich wirken. Anorganisches Arsen ist als krebserregender Wirkstoff klassifiziert.

Es gibt Gesetze, die die erlaubte Menge von Arsen im Trinkwasser regulieren. Die maximal erlaubte Menge liegt bei Trinkwasser bei 10 mcg Arsen pro Liter. Ein längerfristiger Konsum von Trinkwasser, das eine Menge von 50 mcg Arsen pro Liter enthält, wurde mit einer Verschlechterung von Intelligenztests bei Kindern in Verbindung gebracht.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Spuren von Arsen, die natürlich in der Nahrung vorkommen, werden für schwangere und stillende Frauen als sicher und unbedenklich angesehen, doch Arsen Supplements sollten während Schwangerschaft und Stillzeit gemieden werden. Arsen wurde bei Tieren mit Geburtsdefekten und anderen ernsthaften Schädigungen in Verbindung gebracht.

Niedrige Folsäurespiegel: Es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Folsäure die Art und Weise, auf die der Körper Arsen verarbeitet und ausscheidet, beeinflussen und zu höheren Arsenspiegeln im Körper beitragen könnte.

Herzprobleme: Die verschreibungspflichtige Form von Arsen – Arsen Trioxid – kann bei einigen Patienten den Herzrhythmus beeinflussen.

Wechselwirkungen

Man sollte Arsen nicht in Kombination mit folgenden Medikamenten verwenden:

Medikamente, die einen unregelmäßigen Herzschlag hervorrufen können (das QT Intervall verlängernde Medikamente)

Einige Formen von Arsen können einen abnormalen Herzschlag verursachen. Eine Einnahme von Arsen in Verbindung mit Medikamenten, die einen unregelmäßigen Herzschlag bewirken können, könnte zu ernsthaften Nebenwirkungen inklusive Herzrhythmusstörungen führen.