Astragalus
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Was ist Astragalus?
Astragalus (Lateinischer Name Astragalus membranaceus, Astragalus mongholicus), der in China heimisch ist, wird seit Jahrhunderten im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin verwendet. In der westlichen Welt erreichte Astragalus in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine gewisse Beliebtheit. Es gibt über 2000 unterschiedliche Astragalus Spezies, doch die beiden miteinander verwandten Spezies Astragalus membranaceus und Astragalus mongholicus sind die Spezies, die primär für Gesundheitszwecke verwendet werden. Historisch gesehen, wird Astragalus – in der Regel in Kombination mit anderen Heilpflanzen – seit langem im Bereich der traditionellen chinesischen Medizin zur Unterstützung und Förderung der Funktion des Immunsystems eingesetzt und ist dort unter der Bezeichnung Huang Qi bekannt. In China wird Astragalus immer noch häufig bei chronischer Hepatitis und als begleitende Therapie bei Krebserkrankungen verwendet. Es wird außerdem als Volksheilmittel bei Erkältungen und Infektionen der oberen Atemwege, sowie bei Herzkrankheiten eingesetzt. Auch im orientalischen System der Medizin kommt Astragalus unter der Bezeichnung „Qi Tonikum“ seit langem zum Einsatz (1). Die meisten Astragalus Supplements enthalten Astragalus membranaceus und werden als lebensverlängernde Extrakte angepriesen. Die Wurzel ist der einzige Teil der Pflanze, der medizinisch verwendet wird und für gewöhnlich werden 4 Jahre alte Pflanzen verwendet. In der Pflanzenheilkunde wird Astragalus als Adaptogen bezeichnet. Die Wurzel der Astragalus Pflanze wird typischerweise in Form von Suppen, Tees, Extrakten oder Kapseln verwendet. Im Allgemeinen wird Astragalus mit anderen Heilpflanzen wie Ginseng, Angelica und Süßholz kombiniert.
Potentiell aktive chemische Bestandteile
Polysaccharide sind die wichtigsten funktionelle Bestandteile von Astragalus. Sie sind für die antimikrobiellen, antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Heilpflanze verantwortlich (2). Astragalus enthält außerdem mehrere Saponine, die als Astragaloside (I bis X) bezeichnet werden und für ihre Fähigkeiten bekannt sind, die Cholesterinspiegel zu senken und die Immunfunktion zu verbessern (1). Weitere aktive Bestandteile sind Flavonoide, welche antioxidative Qualitäten besitzen und dabei helfen können, Herzkrankheiten und eine Schwäche des Immunsystems zu verhindern. Andere Inhaltsstoffe umfassen Aminosäuren, Folsäure und Mineralstoffe wie Selen, Zink und Kupfer (3).
Traditionelle Anwendungsbereiche
Im chinesischen traditionellen Medizinsystem wird Astragalus zur Behandlung von Symptomen einer Unterfunktion der Milz wie Durchfall, Erschöpfung, spontanes Schwitzen und Appetitlosigkeit eingesetzt. Andere traditionelle Anwendungsbereiche umfassen Krankheiten, die mit einem starken Gewichtsabbau in Verbindung stehen, nächtliches Schwitzen, chronische Geschwüre, Taubheit und Lähmungserscheinungen im Bereich der Extremitäten und Ödeme (4). Astragalus wird traditionell auch als Mittel gegen Durchfall, als Abführmittel und zur Behandlung von Erkältungen verwendet (2).
Mögliche Gesundheitsvorzüge von Astragalus
Astragalus könnte bei Behandlung und Verhinderung von Herzkrankheiten hilfreich sein Im Rahmen von zwei Studien konnten intravenöse Astragalus Injektionen die Herzfunktion bei 134 Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz die Herzfunktion signifikant verbessern (5, 6). Im Rahmen einer anderen Studie reduzierten Astragalus Injektionen (Astragalosid IV) bei 19 Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz Symptome wie ein Engegefühl in der Brust und Kurzatmigkeit bei 15 von 19 Patienten. Darüber hinaus konnte eine signifikante Verbesserung der Herzfunktion beobachtet werden (7, 1).
92 Patienten mit ischämischen Herzkrankheiten, die mit Astragalus behandelt wurden, erlebten eine signifikante Linderung von Angina (Brustschmerzen) und eine Verbesserung der Herzfrequenz. Bei einer anderen Studie konnte bei 20 Patienten mit Angina Pectoris nach zwei Wochen der Behandlung mit Astragalus eine verbesserte Herzfunktion beobachtet werden (7). Astragalus (A. membranaceus injection) schien im Rahmen von 6 Studien in Kombination mit einer konventionellen Therapie die Behandlung einer virusbedingten Herzmuskelentzündung zu verbessern. Die Autoren wiesen jedoch auf Limitierungen wie geringe Anzahl von Probanden, limitierte Anzahl von Versuchen und eine hohes Risiko einer Voreingenommenheit hin (8). Eine Verabreichung von Astragalus in Form von A. mongholicus an Ratten mit hohen Blutfettwerten resultierte in einer signifikanten Senkung der Gesamtcholesterinspiegel und der Triglyzeridspiegel, sowie einer Erhöhung der HDL Cholesterinspiegel im Blut (9).
Bei fettleibigen Ratten beobachtete Wissenschaftler, dass Astragalus das Potential besitzen könnte, die Funktion des Herzens und der Blutgefäße zu verbessern (10).
- Zusammenfassung: Astragalus weist das Potential auf, die Herzfunktion verbessern zu können und bei unterschiedlichen Typen von Herzkrankheiten hilfreich sein zu können. Diese Wirkungen sollte jedoch durch groß angelegte klinische Studien bestätigt werden. Die Tatsache, dass die meisten Studien intravenöse Darreichungsformen von Astragalus verwendeten, stellt eine signifikante Limitierung dar.
Astragalus könnte die Immunreaktion verbessern
Es gibt Hinweise darauf, dass Astraragalus die Funktion des Immunsystems anregen könnte, indem es die Produktion weißer Blutkörperchen erhöht. Dies sind die Zellen des Immunsystems, die für eine Verhinderung von Krankheiten wichtig sind (89, 90). Im Rahmen einer Studie regte eine tägliche Gabe von 8 Gramm Astragalus über einen Zeitraum von zwei Monaten bei 14 gesunden Probanden die weißen Blutkörperchen signifikant an. Bei einer anderen Studie erhöhte die Gabe eines Astragalus Extrakts für 20 Tage bei gesunden Erwachsenen die Igm, IgE und cAMP Blutspiegel (11).
Eine pflanzliche Astragalus Tinktur regte im Rahmen einer Humanstudie die CD4 und CD8 T-Zellen des Immunsystems an und führte zu einer Produktion von DC69 (12). Bei Patienten mit einer Herzmuskelentzündung konnten nach oraler Gabe eines oralen Astragalus Extrakts gesteigerte T3 und T4 Zellen Konzentrationen und ein verbessertes T4/T3 Verhältnis beobachtet werden, was auf eine gesteigerte Immunreaktion hinweist (7). Eine chinesische Studie fand außerdem heraus, dass Astragalus bei Menschen, die unter systemischem Lupus Erythematosus – einer Autoimmunkrankheit – litten, eine überaktive Immunfunktion reduzieren konnte (13). Astragalus Polysaccharide aktivierten B Zellen und Makrophagen (Fresszellen des Immunsystems) in menschlichen Tumorzellkulturen (14). Im Rahmen erster klinischer Untersuchungen konnte außerdem gezeigt werden, dass Astragalus durch eine Anregung der Aktivität von Makrophagen und Killerzellen des Immunsystems die Funktion des Immunsystems unterstützen kann (16). Auch wenn der Umfang an Studien begrenzt ist, könnte Astragalus auch dabei helfen, Virusinfektionen beim Menschen inklusive Erkältungen und Infektionen der Leber zu bekämpfen (91, 92, 93). Zusammenfassung: Astragalus könnte dabei helfen, die Funktion des Immunsystems zu verbessern und bakterielle und virale Infektionen inklusive Erkältungen zu bekämpfen. Es bedarf jedoch weiterer Humanstudien um dies zu bestätigen.
Astragalus könnte die Nierenfunktion verbessern
Astragalus könnte über eine Verbesserung des Blutflusses und anderer Labormarker der Nierenfunktion wie Menge an Protein im Urin, die Gesundheit der Nieren unterstützen. Eine Proteinurie ist eine Erkrankung, bei der sich abnormal hohe Mengen an Protein im Urin wiederfinden, was ein Zeichen dafür ist, dass die Nieren geschädigt sein könnten oder nicht normal funktionieren (28). Im Rahmen mehrerer Studien konnte gezeigt werden, dass Astragalus eine Proteinurie bei Probanden mit Nierenkrankheiten verbessern konnte (94). Astragalus könnte außerdem dabei helfen, Infektionen bei Menschen mit reduzierter Nierenfunktion zu verhindern (95). Im Rahmen einer Studie reduzierte eine tägliche Gabe von 7,5 bis 15 Gramm Astragalus über einen Zeitraum von drei Monaten bei Menschen mit Nierenerkrankungen das Infektionsrisiko um 38%. Es bedarf jedoch weiterer Studien, um diese Wirkung zu bestätigen (95). Zusammenfassung: Einige Studien legen nahe, dass Astragalus dabei helfen könnte, die Nierenfunktion bei Menschen mit Erkrankungen der Nieren zu verbessern und das Risiko für Infektionen zu reduzieren.
Astragalus könnte bei Diabetikern die Blutzuckerkontrolle verbessern
In China ist Astragalus die beliebteste Heilpflanze zur Unterstützung der Diabetesbehandlung (22, 23). Laut einer Metaanalyse von 13 Studien mit 1054 Probanden kann eine orale oder intravenöse Gabe von Astragalus die Blutzuckerspiegel senken, wenn Astragalus mit einer Standardbehandlung kombiniert wird. Eine orale Gabe von Astragalus reduzierte außerdem die Hämoglobin A1c Werte, welche einen Marker für die Langzeitblutzuckerspiegel darstellen (24). Die Autoren hoben jedoch die begrenzte Qualität der betrachteten Studien hervor und empfahlen weitere Untersuchungen. Im Rahmen einer anderen Studie konnte Astragalus bei 84 schwangeren Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes die Blutzuckerspiegel senken, die Spiegel freier Radikale reduzieren und die antioxidative Aktivität fördern (25).
Im Rahmen von mit Tieren durchgeführten Untersuchungen untersuchten Wissenschaftler das Potential der in Astragalus enthaltenen Polysaccharide, eine durch eine hohe Glukosezufuhr induzierte Insulinresistenz zu reduzieren (26). Hierbei konnte unter anderem beobachtet werden, dass Astragalus sowohl die Blutzuckerspiegel, als auch die Nierenfunktion bei diabetischen Ratten zu verbessern scheint (20). Bei Mäusen mit Diabetes vom Typ 1 erhöhte Astragalus außerdem die Masse der Betazellen, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind (27).
- Zusammenfassung: Astragalus könnte die Blutzuckerspiegel senken und die Insulinsensitivität verbessern. Es bedarf jedoch weiterer Untersuchungen.
Astragalus zur begleitenden Behandlung von Krebs
Anmerkung: Astragalus kann Krebs weder verhindern noch heilen, sondern kann lediglich als begleitender Ansatz bei einer ärztlich kontrollierten Krebsbehandlung dienen. Laut einer Metaanalyse von 34 Studien mit 2.815 Krebspatienten konnte eine Astragalus basierte chinesische pflanzliche Medizin in Kombination mit einer Chemotherapie die Überlebensrate der Patienten erhöhen, die Tumorreaktion auf die Behandlung verbessern und die Toxizität der Chemotherapie reduzieren. Die Autoren hoben jedoch die niedrige Qualität der betrachteten Studien hervor und empfahlen weitere Untersuchungen (16). Im Rahmen einer anderen Studie verbesserte eine zusätzliche Astragalus Supplementation in Kombination mit einer Chemotherapie bei 136 Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs die Lebensqualität und reduzierte die Symptome (28). Im Rahmen einer anderen Studie mit 120 Patienten konnte eine begleitende Verwendung von Astragalus in Kombination mit einer Chemotherapie die Tumorentwicklung hemmen, die Nebenwirkungen und Toxizität der Chemotherapie reduzieren, die Immunfunktion verbessern und die Lebensqualität der Patienten erhöhen (29). Astragalus Polysaccharide konnten die Produktion und das Reifen von Krebs bekämpfenden Immunzellen bei Leukämiepatienten fördern (30).
Bei Mäusen unterdrückten Astragalus Saponine das Wachstum von Darmkrebs genauso effektiv wie eine Chemotherapie, zeigten jedoch weniger Nebenwirkungen (31). Darüber hinaus konnten im Reagenzglas hemmende Wirkungen bei Leberkrebs- und Magenkrebszellen beobachtet werden, was jedoch nicht zwangsweise auf eine entsprechende Wirkung bei lebenden Organismen hinweist (32, 33).
- Zusammenfassung: Astragalus scheint das Potential zu besitzen, eine konventionelle Krebstherapie unterstützen zu können. Es bedarf jedoch weiterer Humanstudien, um diese Wirkungen zu belegen und vollständig zu verstehen.
Astragalus könnte bei der Behandlung von Anämie und anderen Blutkrankheiten hilfreich sein Eine Therapie mit Astragalus war bei 57 Kindern, die unter Beta-Thalasämie litten, sicher und effektiv. Es verbesserte die Hämoglobinwerte und erhöhte die Anzahl der roten Blutkörperchen ohne größere Nebenwirkungen hervorzurufen (34). Astragalus Injektionen verbesserten bei 60 Patienten mit chronischer aplastischer Anämie die Behandlungseffektivität und regte die Produktion roter Blutkomponenten an (35). Auch bei einer anderen Studie reduzierte Astragalus als Teil eines chinesischen pflanzlichen Medikaments den Schweregrad einer aplastischen Anämie, doch dieser Studie fehlte es an einer Kontrollgruppe (36). Bei einer anderen Untersuchung mit 115 Patienten erwies sich Astragalus bei der Behandlung einer Leukopenie (eine Reduzierung der Anzahl weißer Blutkörperchen) als effektiv, doch auch bei dieser Studie gab es keine Kontrollgruppe, was Schlussfolgerungen bezüglich der Wirkung schwierig macht (37). Bei anämischen Mäusen konnte außerdem beobachtet werden, dass Astragalus das Potential besitzt, die Knochenmarkzellen anzuregen (38).
Weitere mögliche Vorzüge von Astragalus
Für die in diesem Abschnitt kurz angesprochenen möglichen Gesundheitsvorzüge fehlt es bisher an aussagekräftigen klinischen Studien. Da diese Wirkungen primär im Rahmen von mit Tieren oder im Reagenzglas durchgeführten Untersuchungen beobachtet werden konnten, ist es noch zu früh, um Aussagen darüber treffen zu können, ob Astragalus beim Menschen ähnliche Wirkungen besitzen könnte.
- Atemprobleme: Mit Tieren durchgeführte Untersuchungen und wenige Humanstudien niedriger Qualität deuten darauf hin, dass Astragalus Asthma und die Häufigkeit von Infektionen der oberen Atemwege reduzieren könnte (39, 40, 41).
- Schutz des Gehirns: Mit Tieren durchgeführte Untersuchungen und wenige Humanstudien niedriger Qualität geben Hinweise darauf, dass Astragalus die Erholung nach einem Schlaganfall und die Heilung von Nervenverletzungen fördern und Begleiterscheinungen von Alzheimer reduzieren könnte (42, 43, 44, 45).
- Entzündungen: Astragalus könnte entzündungshemmende Wirkungen besitzen, die auch vor entzündlichen Darmerkrankungen schützen könnten (46, 47).
- Zellalterung: Astragalus könnte die Anzahl der zytotoxischen T Zellen reduzieren und eine Verkürzung der Telomere verlangsamen, was die Zellalterung verlangsamen und einen Zelltod hinauszögern könnte (48, 49).
- Infektionen: Astragalus könnte Infektionen durch Viren entgegenwirken und dabei helfen, bestehende Infektionen zu verhindern. Diese Wirkungen scheinen eine große Bandbreite von Viren zu umfassen, die von Grippeviren, über Herpesviren bis hin zu Hepatitis-B Viren reichen (50, 51, 52, 53, 54, 55, 56). Darüber hinaus scheint Astragalus auch antifungale Eigenschaften zu besitzen (58).
- Wundheilung: Auf die Haut aufgetragen könnte Astragalus wundheilende und die Narbenbildung reduzierende Wirkungen besitzen, die sich auch positiv auf die Heilung von Geschwüren auszuwirken scheinen (59, 60, 61)
- Krämpfe: Astragalus könnte krampflösende Wirkungen besitzen, die auf einem Schutz vor oxidativen Schäden in einer Reduzierung einer mitochondriellen Dysfunktion beruhen könnten (62).
- Männliche Fruchtbarkeit: Astragalus könnte die männliche Fruchtbarkeit durch eine Verbesserung von Beweglichkeit und Gesundheit der Spermien fördern (7, 63, 64).
- Schutz des Darms: Astragalus könnte den Muskeltonus der Darmmuskeln verbessern, vor Darmblutungen schützen und Entzündungen des Darms reduzieren (65, 66, 67).
- Leberschutz: Astragalus könnte Verletzungen der Leber reduzieren und dabei helfen vor der Entwicklung einer alkoholinduzierten Fettleber zu schützen, sowie Symptome einer Fettleber zu reduzieren (68, 69).
- Erschöpfung: Astragalus könnte durch eine Erhöhung der Sauerstoffaufnahme bei Sportlern den Einritt der Erschöpfung hinauszögern. Auch bei der Behandlung chronischer Erschöpfung könnte Astragalus hilfreich sein (70, 71, 72).
- Gewebsvernarbung (Fibrose): Astragalus könnte eine Vernarbung des Gewebes von Lunge, Galle und Nieren durch unterschiedliche Auslöser verhindern oder reduzieren (73, 74, 75, 76, 77, 78, 79).
Nebenwirkungen und Risiken
Astragalus wir für die meisten Erwachsenen als sicher und unbedenklich angesehen (80). Es wurde jedoch im Rahmen von Studien von geringfügigen Nebenwirkungen wie Hautrötungen, Jucken, laufender Nase, Übelkeit und Durchfall berichtet (80, 97). Bei einer intravenösen Verabreichung konnten ernsthaftere Nebenwirkungen wie unregelmäßiger Herzschlag beobachtet werden (98). Auch wenn Astragalus für die meisten Menschen sicher und unbedenklich ist, sollten folgende Personengruppen Astragalus meiden:
- Schwangere und stillende Frauen: Es gibt zurzeit noch nicht genügend wissenschaftliche Daten, um sagen zu können, ob Astragalus während Schwangerschaft und Stillzeit sicher ist.
- Menschen, die unter Autoimmunerkrankungen leiden: Astragalus kann Funktion und Aktivität des Immunsystems steigern. Aus diesem Grund sollten Menschen, die unter Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose, Lupus oder rheumatische Arthritis leiden, Astragalus meiden (99).
- Darüber hinaus könnte Astragalus auch Auswirkungen auf Blutzuckerspiegel und Blutdruck besitzen. Aus diesem Grund sollten Diabetiker oder Menschen mit Blutdruckproblemen bei einer Verwendung von Astragalus vorsichtig sein.
Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass einige Astragalus Spezies, die man für gewöhnlich nicht in ernährungstechnischen Supplements vorfindet, toxisch sein können. Einige Spezies enthalten z.B. das Neurotoxin Swainsonin, welches bei Tieren bereits zu Vergiftungen geführt hat. Andere Astragalus Spezies enthalten potentiell toxische Mengen an Selen.
Interaktionen mit Medikamenten
Astragalus könnte mit Medikamenten interagieren, die die Funktion des Immunsystems unterdrücken, wozu Kortikosteroide und Medikamente, die bei Organtransplantationen zum Einsatz kommen, gehören. Da Astragalus die Blutzuckerspiegel und den Blutdruck beeinflussen kann, besteht die Möglichkeit einer Interaktion mit Diabetes- und Blutdruckmedikamenten.
Laut vorläufiger Untersuchungen könnte Astragalus diuretische Wirkungen besitzen. In der Theorie könnte diese Wirkung die Ausscheidung von Lithium reduzieren und dessen Spiegel im Körper erhöhen (82).
Astragalus Dosierungen
Astragalus ist in vielen unterschiedlichen Formen erhältlich, die von Kapseln bis hin zu Flüssigextrakten reichen. Darüber hinaus kann die Wurzel auch zu Pulver vermahlen werden, welches als Tee aufgegossen werden kann. Auch wenn es keinen offiziellen Konsens bezüglich der effektivsten Form oder der optimalen Dosierung gibt, liegt die typische Dosierung im Bereich von 9 bis 30 Gramm und bei Extrakten dementsprechend niedriger (100). Darüber hinaus wurden im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen folgende Dosierungen verwendet:
- Kongestive Herzinsuffizienz: 2 bis 7,5 Gramm gemahlene Wurzel zweimal täglich für bis zu 30 Tage, in Kombination mit einer konventionellen Behandlung (101).
- Blutzuckerkontrolle: 40 bis 60 Gramm Astragalus als Aufguss für bis zu vier Monate (102).
- Erkrankungen der Nieren: 7,5 bis 15 Gramm Astragaluspulver zweimal täglich für bis zu 6 Monate um das Risiko für Infektionen zu reduzieren (103).
- Chronische Erschöpfung: 30 Gramm Astragaluswurzel als Aufguss mit mehreren anderen Heilpflanzen (104).
- Saisonale Allergien: Zwei 8 mg Kapseln Astragalusextrakt für sechs Wochen (105).
Basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen scheinen orale Dosierungen von bis zu 60 Gramm pro Tag für bis zu vier Monate für die meisten Menschen sicher und unbedenklich zu sein. Es gibt jedoch keine Studien, die die Sicherheit einer langfristigen Verwendung höherer Dosierung untersucht haben. Lehrbücher der chinesischen Kräuterheilkunde empfehlen die Verwendung von 9 bis 15 Gramm in Form eines Aufgusses. Ein solcher Aufguss wird hergestellt, indem man die Wurzel ein paar Minuten lang in Wasser kocht und dann einen Tee daraus braut (106).
Synergien
Laut vorläufiger Untersuchungen könnte Astragalus bessere Resultate mit sich bringen, wenn er mit folgenden Pflanzen kombiniert wird:
- Goji Beeren (107)
- Holunderbeeren (Sambucus nigra) (108)
- Chinesischer Ginseng (Panax notoginseng) (109)
- Chinesischer Salbei (Salvia miltiorrhiza) (110)
- Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis) (111)
- Fo-ti (Polygonum multiflorum) (112)
Sicherheit und Effizienz dieser Kombinationen wurden jedoch noch nicht im Rahmen aussagekräftiger klinischer Studien nachgewiesen.
Fazit
Astragalus könnte die Funktion des Immunsystems verbessern und chronische Erschöpfung, sowie saisonale Allergien lindern. Er könnte außerdem Menschen mit bestimmten Herzkrankheiten, Erkrankungen der Nieren und Typ 2 Diabetes helfen.
Auch wenn keine offiziellen Dosierungsempfehlungen existieren, scheinen bis zu 60 Gramm pro Tag für bis zu vier Monate für die meisten Menschen sicher und unbedenklich zu sein.
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