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Fischöl: Du verwendest es falsch

Fischöl: Du verwendest es falsch

Hier ist eine kurze Zusammenfassung…

  1. Einige Leute sehen keine Resultate von ihrer Fischöl Supplementation. Ihnen fehlen ein paar Teile des Puzzles.
  2. Unsere Ernährung enthält viel zu viele Omega-6 Fettsäuren. Dies ruft Entzündungen, zahllose Erkrankungen, Insulinresistenz und Fettleibigkeit hervor.
  3. Unsere Ernährung enthält viel zu wenig Omega-3 Fettsäuren. Ihre Rolle besteht darin, den negativen Auswirkungen von Omega-6 Fettsäuren entgegen zu wirken.
  4. Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren konkurrieren miteinander um Platz in der Zellmembran. Du kannst nicht einfach Omega-3 Fettsäuren einnehmen und erwarten das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren zu verändern, ohne Dich um Deine exzessive Omega-6 Zufuhr zu kümmern.

Mache es richtig und Du bist unzerstörbar

Wenn es richtig verwendet wird, kann Fischöl Dein Herz-Kreislauf System nahezu unzerstörbar machen, praktisch jede Entzündung bekämpfen, Deine Insulinsensitivität verbessern und Dich in eine schlanke, Fett verbrennende Maschine verwandeln.

Unglücklicherweise machen viele Leute das Ganze nicht richtig und erleben deshalb nicht diese tollen Dinge. Sie nehmen die Kapseln, aber sie fühlen für gewöhnlich keinen Unterschied. Das Problem besteht darin, dass ihnen das fundamentale Verständnis dafür fehlt, wie Fischöl oder genauer gesagt Omega-3 Fettsäuren wirken. Dieser Mangel an universellen Wirkungen hat einige Ärzte dazu gebracht, die Vorzüge von Fischöl zu hinterfragen. Aber sie haben, zusammen mit vielen anderen Menschen, die Fischöl oder Omega-3 Fettsäure Supplements einnehmen, eine Menge entscheidender Punkte übersehen.

Das “gute Geschäft” hat unsere Körperchemie durcheinander gebracht

Um zu verstehen, was hier durcheinander gebracht wird, müssen wir uns die faszinierende Geschichte darüber ansehen, wie wir überhaupt erst bei dem Punkt angelangt sind, an dem wir Fischölkapseln benötigen. Es geht alles auf eine scheinbar nicht hiermit in Verbindung stehende Tatsache zurück: Blätter verrotten schnell, aber Samen nicht.

Wenn Du ein Nahrungsmittelhersteller bist, dann willst Du Nahrungsmittel aus Pflanzenbestandteilen herstellen, die lange haltbar sind. Verrottetes Gemüse bedeutet weniger Geld in Deiner Tasche, weshalb Pflanzenzüchter sich Pflanzen oder Pflanzenteile heraussuchen, die langsamer schlecht werden und möglichst lange haltbar sind. Das bedeutet Samen und Körner. Der Grund dafür, dass Blätter so schnell verderben besteht darin, dass sie eine Menge Omega-3Fettsäuren enthalten, während lange haltbare Samen und Körner eine Menge Omega-6 Fettsäuren enthalten, welche als Energievorrat für die sich entwickelnden Setzlinge dienen. So ziemlich jedes Nahrungsmittel, das in einer Schachtel oder einer anderen Verpackung verkauft wird, wird aus einer der drei oder vier am häufigsten verwendeten Getreidesorten hergestellt. Salatdressings, Öle zum Kochen, Erdnussbutter, Snacks jeder Art und alles, was in Plastik verpackt und mit einem menschenähnlichen Bären dekoriert ist, ist voller Omega-6 Fettsäuren. Getreide ist billig und in großen Mengen verfügbar, weshalb wir es auch an jedes Tier verfüttern, das wir später essen wollen. Rinder fressen normalerweise ihr ganzes Leben lang Gras, aber wir stopfen sie mit Getreide voll, um sie fetter zu machen. Dies macht sie nicht nur krank und die Verwendung von Antibiotika notwendig, sondern verändert auch ihr Fettsäureprofil, so dass sie sich in vierbeinige, wiederkäuende Omega-6 Bomben verwandeln.

Selbst der Fisch, den wir früher einmal aufgrund seines Omega-3 Gehalts geschätzt haben, wird mit Pellets groß gezogen, die zum größten Teil aus Soja bestehen, wodurch auch Fisch zu etwas wird, das nicht besser als irgendwelche in Plastik verpackte, käseartige Frankenfood Nahrungsmittel ist, die Du im Tiefkühlbereich Deines Supermarktes findest. Auch Hähnchen sind nicht sicher vor diesen Fettsäure Gräueltaten, da auch sie mit Pellets aus Getreide gefüttert werden, anstatt eine ausgewogenen Ernährung aus Samen und Omega-3 reichen Raupen und Insekten zu sich zu nehmen. Und natürlich wirkt sich diese Fett Praxis auch auf unsere Milchprodukte und Eier aus. Diese Nahrungsmittel enthalten nicht länger brauchbare Mengen an Omega-3Fettsäuren. Man schätzt sogar, dass 9% der Kalorien der durchschnittlichen amerikanischen Ernährung aus einer einzigen Omega-6 Fettsäure – Linolsäure – bestehen, wovon das meiste aus Sojaöl stammt. Es ist eine Pellet basierte Soylent Green Welt – aber was soll’s, es ist ein gutes Geschäft.

Das ist wahrscheinlich das, was Deinen Großvater umgebracht hat

Als Resultat all dieser guten Geschäfte ist das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren in diesen Tieren völlig aus dem Gleichgewicht gekommen. Es befindet sich irgendwo im Bereich von 10, 20 oder 25 zu 1, wobei es sich in einem Bereich von etwa 3 zu 1 befinden sollte. Und natürlich sind wir, was wir essen, weshalb sich unser Verhältnis nicht so sehr von dem der tierischen Nahrungsmittel unterscheidet, die wir essen.

Genauso wenig können wir die „Fett ist gleichbedeutend mit Herzinfarkten“ Theorie ignorieren, die in den Siebzigern aufgestellt wurde. Die Menschen begannen damit, Fett aus tierischen Quellen zu meiden und gingen zur Verwendung von Samenölen über. Das Problem bestand jedoch darin, dass zumindest damals tierisches Fett noch respektable Mengen an Omega-3 Fettsäuren enthielt, während Samenöle kaum oder keine Omega-3 Fettsäuren enthalten.

Des Weiteren gingen die Leute vom Verzehr von Butter zum Verzehr von Margarine über, welche einen Doppelschlag aus hohen Konzentrationen von Omega-6 Fettsäuren und hohen Konzentrationen von Transfettsäuren darstellt, von denen letztere eine völlig andere Art von ernährungstechnischen Dämonen darstellt. Wenn Dein Vater oder Dein Großvater frühzeitig an einem Herzinfarkt gestorben ist, dann hatte dies wahrscheinlich etwas damit zu tun.

100 der größten Plagen der Menschheit

Omega-6 Fettsäuren sind die Bausteine für eine Klasse entzündungsfördernder Chemikalien, die rote Blutkörperchen dazu bringen, Gerinnsel zu bilden, aber es sind die entzündungsfördernden Modifikatoren, die Dir Sorgen bereiten sollten. Entzündungen sind auf heimtückische und intime Art und Weise mit mindestens 100 der der größten Plagen der Menschheit inklusive Herzkrankheiten, Schlaganfall, Krebs, Alzheimer und jeder verdammten Autoimmunerkrankung, die der Wissenschaft bekannt ist, verbunden. Aber Entzündungen spielen auch bei Fettleibigkeit eine große Rolle, da sie eine bestehende Insulinresistenz verschlimmern können.

Der Wissenschaftler Joseph Hibbens glaubt, dass die Milliarden, die wir für entzündungshemmende Medikamente (wie Aspirin, Ibuprofen und Acetaminophen) ausgeben, eine direkte Folge davon sind, dass unsere Ernährung zu viele Omega-6 Fettsäuren enthält. Omega-3 Fettsäuren hingegen verlangsamen den Blutverklumpungsprozess und sie halten die entzündungsfördernden Chemikalien in Schach, die mit Omega-6 Fettsäuren in Verbindung stehen. Darüber hinaus erhöhen sie die Insulinsensitivität der Zellen, indem sie die Durchlässigkeit der Zellmembran erhöhen, was den Stoffwechsel anregt und vor Fettleibigkeit schützt.

Es würde der menschlichen Rasse mit Sicherheit gut tun, wenn wir das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren im Bereich von 3 zu 1 halten könnten – das Verhältnis, das von der Natur beabsichtigt wurde. Das ist der Grund dafür, dass die meisten Menschen, die es mit ihrer Gesundheit gut meinen, Fischölkapseln einnehmen (wild lebende Fische fressen Algen – ein Pflanzenmaterial, das eine Menge Omega-3 Fettsäuren enthält).

Omega-6 Fettsäuren verdrängen Omega-3 Fettsäuren

Es gibt jedoch ein einfaches Teil des Puzzles, das die meisten Menschen übersehen: Omega-6 Fettsäuren und Omega-3 Fettsäuren scheinen miteinander um Platz in der Zellmembran und um die Aufmerksamkeit von unterschiedlichen entzündungshemmenden und entzündungsfördernden Enzymen zu konkurrieren.

Du kannst nicht einfach ein paar Fischölkapseln einnehmen und erwarten, dass sich alles wieder einrenkt, ohne dass Du gleichzeitig Deine Omega-6 Zufuhr reduzierst, da die vorhandenen Omega-6 Fettsäuren die Omega-3 Fettsäuren wegstoßen werden. Jedes Mal, wenn jemand versucht das Omega-6 Fettsäure Bollwerk zu attackieren, ist es so, als ob die 300 Spartaner versuchen, es mit dem gesamten persischen Heer aufzunehmen – und wir alle wissen, wie das ausgegangen ist.

4 Wege das Problem zu lösen

1. Du solltest definitiv versuchen, Deine Omega-3 Zufuhr mit einem qualitativ hochwertigen Fischöl zu erhöhen, aber Du musst gleichzeitig auch Deine Omega-6 Zufuhr reduzieren. Du kannst dies durch Folgendes erreichen:


• Vermeide die meisten Lebensmittel, die in einer Schachtel oder Polyethylenbeuteln verkauft werden, da dies im Allgemeinen Nahrungsmittel sind, die aus Getreide hergestellt werden, um lange haltbar zu sein (d.h. hohe Konzentration an Omega-6 Fettsäuren).
• Meide Öle wie Sonnenblumenöl, Sojaöl, Maisöl, Färberdistelöl und Baumwollöl und verwende stattdessen Versionen von Färberdistelöl und Sonnenblumenöl, die reich an Ölsäure/Oleinsäure sind.
• Verzichte auf Frittiertes und Nahrungsmittel aus Restaurants, da diese fast immer in OImega-6 reichem Öl frittiert werden. Du kannst Dir eigentlich ziemlich sicher sein, dass die meisten Gerichte in Restaurants zu viele Omega-6 und zu wenige Omega-3 Fettsäuren enthalten.
• Entscheide dich für Rindfleisch von mit Gras gefütterten Rindern.


2. Erinnere Dich daran, dass das Verhältnis der beiden Fettsäuren wichtiger als die Gesamtmenge ist. Wenn Du mehr Omega-6 Fettsäuren isst, solltest Du auch mehr Omega-3 Fettsäuren zu Dir nehmen.
3. Iss wann immer möglich grüne Pflanzen anstelle von Nahrungsmitteln, die aus Samen hergestellt werden.
4. Sag Deinem Arzt, dass er ruhig weiter seine kleinen Cholesterintests machen kann, wenn es ihn glücklich macht, aber dass Du einen Bluttest willst, um Dein Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren zu bestimmen, um hierdurch Dein echtes Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen abschätzen zu können.##

Von TC Luoma | 11/18/15
https://www.t-nation.com/supplements/fish-oil-youre-using-it-wrong

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