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Der definitive Ratgeber, der Dir zeigt, warum Du kein Gewicht verlierst

Der definitive Ratgeber, der Dir zeigt, warum Du kein Gewicht verlierst

Du verlierst kein Gewicht? Lies diesen Artikel und Du wirst Dich nie mehr fragen, warum das so ist, oder was Du dagegen tun kannst.

Es ist 6 Uhr morgens und Du trottest in Richtung Badezimmer, als ob es der Galgen wäre. Der kalte Wind heult draußen vor dem Fenster. Schattenfinger umklammern Deinen Hals. Heute wirst Du gerichtet. Heute ist der Tag, an dem Du wieder auf die Waage steigen musst.

Du steigst auf die Waage und wartest wie ein Hirsch, der in das Gewehr des Jägers starrt. Die Zahl erscheint auf der Anzeige. Nicht eine Zahl, sondern diese Zahl. Diese selbe, verdammte, miese, höhnischer Zahl.

Dies ist der definitive Ratgeber, der Dir sagt, warum Du kein Gewicht verlierst

Warum? Warum verdammt noch mal verlierst Du kein Gewicht?

Du machst alles richtig. Du befolgst all die Regeln. Deine Ernährung ist sauberer als ein OP. Du verzichtest ab Punkt 19:00 Uhr auf jegliche Kohlenhydrate. Du isst dies zyklisch und schränkst das ein…für was?

Nun, ich habe gute Nachrichten für Dich:

  • Du bist nicht genetisch verflucht
  • Dein Stoffwechsel ist völlig in Ordnung
  • Deine Hormone konspirieren nicht, um Dich fett zu halten
  • Du isst nicht zu wenig der richtigen Nahrungsmittel
  • Es sind weder die Kohlenhydrate, noch die Milchprodukte, noch die künstlichen Süßstoffe

 

Der wahre Grund dafür, dass Du kein Gewicht verlierst ist einfach. Und die Lösung ist wahrscheinlich auch einfach.

Verabschiede Dich also von Gewichtsabbaugeheimnissen, Tricks, Hacks und all dem anderen Mumpitz. Du wirst gleich die wahre Wissenschaft und Physiologie des Gewichtsabbaus kennen lernen und vertrau mir – Du wirst Dich verlieben.

Ich weiß, ich weiß. Du glaubst mir noch nicht, aber gib mir zehn Minuten und ich werde Dir die Schlüssel zum Gewichtsabbau geben.

Fangen wir an.

Verlierst Du Fett, aber kein Gewicht?

Der häufigste Grund dafür, dass Menschen Fett, aber kein Gewicht verlieren, sind Wassereinlagerungen. Dies gilt insbesondere für Frauen, die hormonell dazu veranlagt sind, Wasser einzulagern und die während ihres Menstrualzyklus mit großen Schwankungen zu kämpfen haben.

Was geschieht, ist sehr einfach: Du verlierst ein Pfund Fett innerhalb von einer Woche, aber Du lagerst gleichzeitig ein zusätzliches Pfund an Wasser ein. Ganz offensichtlich ist dieses Verhältnis nicht immer 1:1. Wenn der Tag des Wiegens kommt, dann kann es so aussehen, als ob Du nur eine verschwindend geringe Menge an Fett verloren hast oder als ob Du während dieser Woche sogar zugenommen hast.

Wenn Du sehen willst, wie stark Wassereinlagerungen Dein Gewicht beeinflussen können, dann verdopple einfach eine Woche Deine Natrium bzw. Salzzufuhr und beobachte die Waage. Du kannst so leicht mehrere Tage lang 1 oder 2 Pfund pro Tag zunehmen.

Glücklicherweise kannst Du Probleme mit Wassereinlagerungen recht leicht aus der Welt schaffen. Für gewöhnlich bedarf es hierfür nicht viel mehr als ein besseres Gleichgewicht zwischen Natrium und Kaliumzufuhr und eine ausreichende tägliche Wasserzufuhr, während Du gleichzeitig Deine Kortisolspiegel unter Kontrolle hältst.

Sobald dies geschehen ist und sich Deine Elektrolyte im Gleichgewicht befinden, Du ausreichend hydriert bist und sich Deine Kortisolspiegel im Normalbereich befinden … und Du nicht gerade Deine Periode bekommst, kannst Du beruhigt davon ausgehen, dass Deine Wasserspiegel stabil sind.

Ein weiterer Grund dafür, dass Menschen Fett, aber kein Gewicht verlieren ist, dass sie beim Widerstandstraining noch Anfänger sind

Dies spielt eine Rolle, da Anfänger gleichzeitig Muskeln aufbauen und Fett verlieren können und ein Aufbau von Muskeln bedeutet natürlich auch eine Zunahme an Körpergewicht.

Darüber hinaus werden Deine Muskeln, wenn Du gerade erst beginnst intensiv zu trainieren, eine Menge zusätzliches Glykogen und Wasser speichern. Auch das bedeutet zusätzliches Gewicht.

Diese Anfängerzuwächse sind so vorhersehbar, dass ich Anfängern, die gleichzeitig diäten, häufig sage, dass sie während der ersten 3 bis 6 Wochen nicht erwarten sollten, Gewicht zu verlieren.

Sicherlich solltest Du Dein Gewicht beobachten, aber während einer Diät ist Dein Taillenumfang ein verlässlicherer Indikator für Fettabbaufortschritte. Wenn Dein Taillenumfang abnimmt, dann verlierst Du unabhängig davon, was Dir Deine Wage sagen wird, Körperfett.

Natürlich musst Du, wenn Du eine größere Menge an Fett verlieren willst, letztendlich einen Gewichtabbau erreichen. Unglücklicherweise werden die schnellen anfänglichen Muskelzuwächse irgendwann ein Ende erreichen und Dein Körper wird dann ganz einfach nicht mehr dazu in der Lage sein, so schnell Muskeln aufzubauen, wie er Fett verlieren kann (und irgendwann wirst Du auch den Punkt erreichen, an dem nur noch entweder das eine oder das andere möglich ist).

Ich habe Leute gesehen, die für 2 oder 3 Monate richtig trainiert und diätet haben und danach zwar nur 5 bis 6 Pfund leichter waren, aber ihren Körper während dieser Zeit auf dramatische Art und Weise verändert haben. Abhängig von Deiner Genetik und Deiner Disziplin bei Training und Diätprogramm kannst Du am Anfang eine gute Menge an Muskeln aufbauen, während Du gleichzeitig auch eine gute Menge an Fett verlierst.

Und nachdem wir nun die einfachen Gründe aus dem Weg geräumt haben, sollten wir die wahrscheinlicheren Gründe betrachten, die dafür verantwortlich sein können, dass Du kein Gewicht verlierst…

Du verlierst kein Gewicht weil…

Ich werde diesen Abschnitt wie eine gute Geschichte beginnen – in media res.

Der Grund dafür, dass Du kein Gewicht verlierst, besteht darin, dass Du zu viel isst.

Ernsthaft. Das ist der Höhepunkt. Die große Auflösung. Der Weg aus dem Spukhaus.

Okay…Zeit für einen Rückblick. Jetzt werde ich Dir erklären, wie wir zu diesem Punkt gekommen sind.

Die erste Station auf Deiner Reise ist die wichtigste, also höre gut zu. Es ist das wissenschaftliche Prinzip des Energiegleichgewichts und der Energiebilanz und dieses alleine entscheidet über Gewichtszunahme und Gewichtsabbau.

Die Energiebilanz ist die Beziehung zwischen der Energie, die Du Deinem Körper (über Nahrung) zuführst und der Energie, die Dein Körper verbraucht (über körperliche Aktivitäten und Prozesse, die für grundlegende Körperfunktionen benötigt werden). Die Energiebilanz wird häufig in Kalorien gemessen.

Stelle Dir die Energiebilanz wie ein Bankkonto vor:

  • Wenn Du mehr Energie auf dieses Konto einzahlst, als Du „ausgibst“ (verbrauchst), dann führt dies zu einer positiven Energiebilanz bzw. einem Energieüberschuss auf Deinem Konto.

 

Und was macht Dein Körper mit einem Energieüberschuss? Er speichert einen Teil hiervon in Form von Körperfett.

 

  • Wenn Du weniger Energie auf Dein Konto einzahlst, dann überziehst Du Dein Konto und generierst eine negative Energiebilanz bzw. ein Energiedefizit.

 

Und wie kann Dein Körper dieses Defizit auf Deinem Konto ausgleichen? Er kann dies erreichen, indem er auf seine Fettspeicher zurückgreift. Genau genommen besteht der primäre Zweck von Körperfett darin, als Energiequelle für Hungerzeiten oder Zeiten eines Energiedefizits zu dienen.

Ich weiß, dass Dir quotengeile Fernsehmoderatoren, Autoren, die Diätbücher verkaufen und Firmen, die Diätpillen verhökern andere Geschichten erzählen, aber Du solltest nicht vorschnell auf diesen Hype hereinfallen.

Nein, Professor Oz hat nicht das einzige Fettabbausupplement gefunden, das Du jemals brauchen wirst und Dr. Smith hat keine Entdeckung gemacht, die tausende wissenschaftlicher Studien und das erste Gesetz der Thermodynamik widerlegt.

Das Energiegleichgewicht ist keine Theorie oder eine veraltete Ansicht. Es ist vielmehr eine wissenschaftliche Tatsache, das auf einem Jahrhundert der Stoffwechselforschung basiert.

Und dies bringt uns zurück darauf, warum Du kein Gewicht verlierst.

Ich habe gesagt, dass Du zu viel isst, aber das Ganze ist ein wenig komplexer. Es ist in Wahrheit nicht ganz so einfach wie „Du befindest Dich nicht in einem Energiedefizit“.

Was bei dieser bekannten Aussage fehlt, ist das Element der Zeit. Dies bedeutet, dass für einen nennenswerten Gewichtsabbau ein Netto Energiedefizit über eine gegebene Zeitspanne eingehalten werden muss.

Sagen wir, dass Du 10 Pfund Fett verlieren möchtest.

Jedes Pfund Fett enthält zwischen 3.000 und 3.500 kcal Energie (wie viel genau ist ein umstrittener Punkt, aber es ist für unsere Zwecke nicht notwendig, detaillierter hierauf einzugehen).

Dies bedeutet, dass Du Fett im Wert von 30.000 bis 35.000 kcal verlieren musst und der einzige Weg dies zu erreichen besteht darin, über welchen Zeitraum auch immer diese Menge an Kalorien zusätzlich zu verbrennen.

Der Durchschnittsbürger isst und verbraucht vielleicht 2.000 bis 2.500 kcal pro Tag und Du solltest Deine Nahrungszufuhr nicht dramatisch reduzieren und Dich regelrecht herunterhungern, was bedeutet, dass Du etwas Zeit benötigen wirst, um dieses Ziel zu erreichen.

Zeit…das ist der wahre Teufel im Detail. Hiermit meine ich Folgendes:

  • Sagen wir, dass Du pro Tag 500 kcal weniger zu Dir nimmst, als Du verbrauchst – jeden Tag, jede Woche, ohne Ausnahme.

 

Sagen wir, dass Dein wöchentliches Kaloriendefizit bei 3.500 liegt, was bedeutet dass uns einfache Mathematik sagen wird, dass der Abbau von 10 Pfund Fett irgend etwas im Bereich von 8 bis 10 Wochen dauern wird.

  • Sagen wir, dass Du an 5 Tagen pro Woche 500 kcal weniger isst, als Dein Körper verbraucht und sagen wir, dass Du das Wochenende als „Schummeltage“ ansiehst und an Samstag und Sonntag jeweils 500 kcal mehr isst, als Du verbrauchst.

 

Hierdurch reduzierst Du Dein wöchentliches Kaloriendefizit auf 1.500 kcal, was bedeutet, dass es etwa 20 Wochen dauern wird, bis Du 10 Pfund Gewicht verloren hast.

  • Sagen wir, dass Du 3 Wochen lang jeden Tag 500 kcal weniger isst, als du verbrauchst und dann eine Woche lang über die Stränge schlägst und 10.000 kcal mehr isst, als Du verbrauchst.

 

Hierdurch hast Du Dein Kaloriendefizit von Beginn der Diät an von 10.500 kcal auf 500 kcal reduziert und bist mehr oder weniger wieder da, wo Du angefangen hast.

In der wahren Welt sind Gewichtszunahme und Gewichtsverlust nicht so exakt mathematisch vorhersagbar wie in diesen Beispielen, da es noch weitere Faktoren wie Körperkomposition, genetische und hormonelle Veranlagungen und die thermische Wirkung der Nahrung gibt, aber im Endeffekt funktioniert das Ganze mehr oder weniger so, wie gerade beschrieben.

Ein Gewichtsabbau ist kumulativer Natur. Jede Kalorie, die Du mehr verbrennst als Du isst, ist ein winziger Schritt in Richtung Deines Ziels und jede Kalorie, die Du über das hinaus isst, was Du verbrauchst, ist ein winziger Schritt zurück.

Jetzt, nachdem wir einen guten Teil der Gewichtsabbauphysiologie verstanden haben, können wir etwas akkurater sagen, warum Du kein Gewicht verlierst.

Du verlierst kein Gewicht, weil Du Deine Energiebilanz nicht ausreichend kontrollierst.

Der einzige Grund dafür, dass Du während der letzten Woche, des letzten Monats oder des letzten Jahres kein Gewicht verloren hast ist, dass Du während dieser Phase kein ausreichend großes Energiedefizit generiert hast.

Betrachten wir ein Beispiel, um dies klarer zu machen.

Sagen wir, dass Du trotz regelmäßigem Training und „Diäten“ kein Gewicht verloren hast. Auch wenn wir die genauen Zahlen niemals kennen können, spielen wir an dieser Stelle mal Gott und sagen, dass wir wissen, dass Du während dieses Monats 82.000 kcal verbrannt hast.

Wie viel Gewicht hättest Du ungefähr verloren, wenn Du nur etwa 78.000 kcal zu Dir genommen hättest? Ja, richtig, etwa ein Pfund. Und was wäre bei 73.000 kcal gewesen? Das hätte zu einem Gewichtsverlust von etwa 2.5 Pfund geführt. 69.000 kcal? 3,5 Pfund. Usw.

Warum glaubst Du, hast Du kein Gewicht verloren? Richtig, Deine Kalorienzufuhr lag zu nahe an den 82.000 kcal, die Du verbrannt hast, weshalb Du keine spürbaren Veränderungen bezüglich Deiner Gesamtfettmasse hervorrufen konntest. Und was wäre geschehen, wenn Du signifikant mehr als 82.000 kcal zu Dir genommen hättest? Du hättest eine Gewichtszunahme verzeichnet.

In der realen Welt können wir den Kalorienverbrauch nicht so perfekt vorhersagen und die Kalorienzufuhr ist auch nicht das einzige, wenn wir über den Abbau von Fett und nicht nur einen Gewichtsverlust sprechen, aber Du weißt wahrscheinlich, worauf ich hinaus will. Die Quantitäten variieren, aber die zugrunde liegenden Mechanismen nicht.

Wenn die Unfähigkeit Gewicht zu verlieren lediglich auf einer Unfähigkeit die Energiebilanz richtig zu kontrollieren basiert, was sind dann die am weitesten verbreiteten Wege, auf denen die Leute dies vermasseln?

Im nächsten Teil dieses Artikels werden wir weitere Gründe dafür betrachten, warum Du kein Gewicht verlierst und uns anschließend mit der Berechnung des Kalorienbedarfs beschäftigen.

 

 

 

Quelle: https://www.muscleforlife.com/not-losing-weight/

 

 

Von Michael Matthews

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