Warum man nicht krank trainieren gehen sollte (auch nicht bei “leichter” Erkältung)

Warum man nicht krank trainieren gehen sollte (auch nicht bei “leichter” Erkältung)

Es kann verlockend sein, auch mit einer leichten Erkältung ins Fitnessstudio zu gehen, besonders wenn man sich nur ein wenig verschnupft fühlt. Viele Fitness-Enthusiasten möchten keine Trainingspause einlegen, um ihre hart erarbeiteten Fortschritte nicht zu verlieren. Allerdings birgt das Training während einer Krankheit – auch bei leichten Symptomen – ernsthafte Risiken für die Gesundheit und keine Sorge, so schnell verschwinden deine Muskeln auch nicht. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum du krank nicht trainieren solltest:

Auch wenn es sich nur um eine leichte Erkältung handelt, belastet das Training den Körper zusätzlich. Eine Erkältung bedeutet, dass das Immunsystem bereits auf Hochtouren arbeitet, um den Infekt zu bekämpfen. Belastungen durch intensives Training können das Immunsystem weiter schwächen und dazu führen, dass sich die Krankheit verschlimmert oder sogar auf andere Körperbereiche übergreift. Im schlimmsten Fall kann eine Erkältung auf das Herz übergehen und eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) verursachen, eine potenziell lebensgefährliche Erkrankung.

Das Training beansprucht den Körper auf unterschiedliche Weise – Muskeln, Gelenke und das Herz-Kreislaufsystem werden belastet. Während einer Krankheit ist der Körper jedoch in einem Zustand, in dem er sich auf die Bekämpfung von Viren und Bakterien konzentrieren muss. Training kann diesen Prozess behindern und die Erholungszeit erheblich verlängern. Statt schneller gesund zu werden, könnte es Wochen dauern, bis du dich vollständig erholst.

Während einer Krankheit ist die körperliche Leistungsfähigkeit reduziert. Du wirst weniger Energie haben, deine Muskeln werden schwächer sein und deine Reaktionszeiten langsamer. Dies erhöht das Risiko für Verletzungen, da du nicht in der Lage bist, das Training wie gewohnt durchzuführen. 

Fitnessstudios sind oft gut besuchte Orte, und Krankheiten verbreiten sich schnell in solchen Umgebungen. Viren können sich über Oberflächen wie Geräte, Hanteln oder Matten verbreiten, besonders wenn Hygienevorschriften nicht konsequent eingehalten werden. Durch dein Training im kranken Zustand gefährdest du nicht nur deine eigene Gesundheit, sondern auch die der anderen Trainierenden. Niemand möchte sich im Gym anstecken.

Selbst bei einer leichten Erkältung steht das Herz-Kreislaufsystem bereits unter Stress. Intensive körperliche Aktivität kann diesen Stress erhöhen und das Herz gefährden. Bei Virusinfekten besteht ein Risiko, dass das Virus den Herzmuskel befällt, was zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen kann. Diese Erkrankung ist ernst und kann zu bleibenden Herzschäden oder in extremen Fällen sogar zum Tod führen. Selbst scheinbar harmlose Erkältungssymptome sollten nicht ignoriert werden, wenn es um deine Herzgesundheit geht.

Viele Fitness-Enthusiasten glauben, dass sie durch eine Trainingspause ihre Fortschritte verlieren. In Wirklichkeit ist Erholung jedoch ein entscheidender Teil des Trainingsprozesses. Muskeln wachsen nicht während des Trainings, sondern primär während der Ruhephasen. Indem du deinem Körper Zeit gibst, sich vollständig von der Krankheit zu erholen, stellst du sicher, dass du nach deiner Genesung wieder mit voller Kraft trainieren kannst – ohne das Risiko einer Rückkehr oder Verschlechterung der Symptome.

Fazit

Auch wenn es schwerfällt, das Training auszusetzen, ist es in Zeiten einer Krankheit – selbst bei leichten Erkältungssymptomen – ratsam, auf den Körper zu hören und ihm Ruhe zu gönnen. Die Risiken, die mit dem Training bei Krankheit einhergehen, wie die Verschlimmerung der Symptome oder ernsthafte Herzprobleme, sind es nicht wert, und eine verlängerte Genesungszeit kann das Training langfristig beeinträchtigen. Nimm dir also die nötige Zeit zur Erholung, damit du gesund und gestärkt zurück ins Training starten kannst. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass es sich absolut nicht lohnt, krank ins Fitnessstudio zu gehen.

Von Leon Hiebler / @HeraklesStrength