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Lutein

Lutein ist ein Xanthophyll – ein sauerstoffhaltiges Carotinoid. Carotinoide sind für die gelben, orangen und roten Pigmente in Nahrungsmitteln verantwortlich. Sie werden als essentielle Nährstoffe angesehen, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann und sie deshalb mit der Nahrung zugeführt werden müssen.Es gibt zwei Typen von Carotinoiden. Xanthophylle, welche Sauerstoff enthalten, und für gewöhnlich zu gelben Pigmenten beitragen, und Carotinoide, die keinen Sauerstoff enthalten und für gewöhnlich zu orangen Pigmenten beitragen.

Lutein findet sich in der Retina des Auges zusammen mit dem Xanthophyll Zeaxanthin wieder. Da sich diese Carotinoide in hoher Konzentration im Augenhintergrund wiederfinden, sind sie auch als Makular Pigmente bekannt und sie könnten nützlich für die Gesundheit der Augen sein. Lutein besitzt milde antioxidative Eigenschaften, die bei der kognitiven Funktion, der Gesundheit des Herzens und der Verhinderung bestimmter Krebsarten eine Rolle spielen, auch wenn diesbezüglich weitere Studien benötigt werden.

Kann Lutein schützt die Augen vor degenerativen Prozessen schützen?

Dies ist der Ort des schärfsten Sehens, mit zunehmendem Alter können sich hier degenerative Prozesse entwickeln. In der Folge kann dies schließlich bis zum Sehverlust führen. Die altersbedingte Makula-Degeneration ist eine der wichtigsten Ursachen für den Sehverlust im Alter. Sie wird auf die jahrzehntelange Einwirkung von Licht und Sauerstoff zurückgeführt, was die Vorkommen freier Radikale erhöhen kann. Lutein wirkt ähnlich wie ein Filter, es schützt die Makula vor schädlichen Lichteinwirkungen (UV-Licht). Es trägt außerdem dazu bei, freie Radikale im Augenbereich abzubauen. Lutein kann auf diese Weise der altersbedingten Degeneration der Makula vorbeugen und auch ihren Verlauf verlangsamen.

Im Rahmen von Untersuchungen konnte ein Supplement, das Lutein und Zeaxanthin enthielt, im Verlauf von 5 Jahren bei Menschen, die unter einer Makulardegeneration litten, das Fortschreiten dieser Krankheit um 25% reduzieren. Bei Menschen ohne Makulardegeneration konnte dieses Supplement das Auftreten dieser Erkrankung nicht verhindern (1). Beta Carotin, ein anderes Carotinoid, das mit der Gesundheit der Augen in Verbindung gebracht wird, wurde früher als Supplement verwendet, bis herausgefunden wurde, dass es bei Rauchern das Risiko für Lungenkrebs erhöhen kann.Ein Wechsel von Beta Carotin zu Lutein und Zeaxanthin hat sich als genauso nützlich für die Gesundheit der Augen erwiesen, ohne das Risiko für Lungenkrebs zu erhöhen (2).

Ein weiterer Vorzug für die Gesundheit der Augen besteht darin, dass Lutein ein Antioxidans ist. Entzündungen und oxidativer Stress stehen mit Augenkrankheiten wie grünem Star, diabetischer Retinopathie und Makulardegeneration in Verbindung. Lutein besitzt antioxidative Eigenschaften und Studien haben herausgefunden, dass es effektiv bei der Verhinderung dieser Augenkrankheiten ist (3). Zusätzlich hierzu legen Untersuchungen nahe, dass Lutein wichtig für die Entwicklung der Augen von Babys während der Schwangerschaft und für das lebenslange Sehvermögen ist, wobei es weiterer Untersuchungen bedarf, um die optimale Dosierung für schwangere und stillende Frauen zu finden (4). Zu guter Letzt könnte Lutein eine effektive Behandlung für trockene Augen sein, wobei es weiterer Studien in diesem Bereich bedarf (5).Lutein kann weiter zur Vorbeugung vor einem Katarakt (grauer Star) beitragen. Ein Mangel an Lutein ist zwar bisher nicht eindeutig nachgewiesen, jedoch haben Menschen, die mehr Lutein aufnehmen, ein geringeres Risiko für die Makula-Degeneration.

Kann Lutein die Herzgesundheit fördern?

Eine hohe Zufuhr von Lutein über die Nahrung und hohe zirkulierende Luteinspiegel werden mit einer besseren Herzgesundheit in Verbindung gebracht (6). Eine Studie brachte Lutein und Zeaxanthin mit Verbesserungen der klinischen Marker bei Patienten mit Herzkrankheiten in Verbindung. Die Wissenschaftler glauben, dass die entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Verbindungen hierfür verantwortlich waren und empfahlen weitere Untersuchungen in diesem Bereich (7). Eine andere Studie fand heraus, dass eine tägliche Supplementation mit 20 mg Lutein über einen Zeitraum von 3 Monaten mit reduzierten Cholesterin- und Triglyzeridspiegeln – beides bekannte Risikofaktoren für Herzkrankheiten - in Verbindung steht (8). Die Resultate von Untersuchungen zum Zusammenhang von Lutein und Herzgesundheit sind jedoch durchwachsen und einige Studien haben keinerlei Korrelation gefunden. Aus diesem Grund bedarf es weiterer Studien, um die Rolle von Lutein bei der Herzgesundheit zu bestimmen (9).

Besitzt Lutein Antikrebswirkungen?

Lutein könnte zusammen mit anderen Carotinoiden die Krebsprognose verbessern (10). Eine Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine hohe Luteinzufuhr zusammen mit anderen Nährstoffen, die sich in Obst und Gemüse wiederfinden, mit einem reduzierten Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs in Verbindung steht (11). Zusätzlich hierzu könnte Lutein zusammen mit anderen Carotenoiden vor Brustkrebs und Krebs im Bereich von Hals und Kopf schützen (12). Alles in allem sind die Untersuchungen zu Lutein und seinen Vorzügen bezüglich Krebs vielversprechend, aber nicht definitiv, weshalb es weiterer Studien bedarf (13).

Besitzt Lutein positive Auswirkungen auf die Gesundheit des Gehirns?

Wissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass eine hohe Zufuhr und hohe zirkulierende Spiegel von Lutein mit einer besseren kognitiven Leistung und einer verbesserten Gedächtnisleistung in Verbindung stehen (14). Eine Studie fand heraus, dass ein tägliches Supplement mit Lutein, Zeaxanthin und Meso-Zeaxanthin im Verlauf eines Jahres effektiv war, wenn es um eine Verbesserung der Gedächtnisleistung geht (15). Carotinoide könnten allgemein eine schützende Rolle bei der Verhinderung neurodegenerativer Erkrankungen spielen, was bedeutet, dass sie dabei helfen könnten, in höherem Alter die Gesundheit des Gehirns zu fördern, wenn auch die Studienlage durchwachsen ist (16). Eine im Jahr 2014 veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass Menschen, die täglich ein Lutein Supplement einnahmen, dazu in der Lage waren, schneller auf visuelle Informationen als Menschen zu reagierten, die kein Lutein supplementierten (17).

Kann Lutein das Diabetesrisiko reduzieren?

Zusätzlich zu den Vorzügen für die Gesundheit von Augen und Herz kann Lutein das Risiko für die Entwicklung von Diabetes reduzieren. Einige mit Tieren durchgeführte Studien legen nahem, dass hohe Luteinspiegel in der Ernährung und im Blut das Risiko reduzieren können, eine Diabeteserkrankung zu entwickeln. Es ist bekannt, dass Menschen mit niedrigen Blutzuckerspiegeln ein niedrigeres Risiko für eine Diabetesentwicklung aufweisen. Bei einer Studie aus dem Jahr 2000 mit diabetischen Ratten konnte beobachtet werden, dass eine Lutein Supplementation dabei half, die Blutzuckerspiegel zu normalisieren (18). Zusätzlich hierzu konnte bei den Ratten, die Lutein bekamen, weniger oxidativer Stress und eine bessere Sehkraft beobachtet werden.

Kann Lutein die Haut schützen?

Lutein und Zeaxanthin könnten positive Eigenschaften für die Haut besitzen. Die antioxidativen Eigenschaften dieser beiden Verbindungen können dabei helfen, die Haut vor Schäden durch UV Strahlen der Sonne zu schützen (19). Im Rahmen einer Studie zeigten Ratten, die eine mit 0,4% Lutein und Zeaxanthin angereicherte Ernährung bekamen, weniger UVB induzierte Hautschäden als Ratten, deren Ernährung mit lediglich 0,04% dieser beiden Verbindungen angereichert wurde (29). Zusätzlich hierzu konnte gezeigt werden, das Lutein und Zeaxanthin Proteine, Fette und DNA vor Stressoren schützen können, während sie dem Körper gleichzeitig dabei helfen, das stärkste körpereigene Antioxidans namens Glutathion zu recyceln (21).

Was sind die besten Nahrungsmittelquellen für Lutein?

Lutein findet sich im Allgemeinen in grünblättrigem Gemüse und gelb pigmentierten Lebensmitteln wieder. Da es sich bei Lutein um einen fettlöslichen Nährstoff handelt, sollten luteinhaltige Nahrungsmittel mit etwas Fett konsumiert werden, um die Aufnahme von Lutein im Körper zu verbessern.

Luteinreiche Nahrungsmitte umfassen unter anderem (23):

  • Eigelb (zählt aufgrund seines Fettgehalts zu den am besten absorbierbaren Quellen)
  • Basilikum
  • Petersilie
  • Grünblättriges Gemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli und Salat
  • Gelber Mais
  • Rote Trauben
  • Durum Weizen
  • Erbsen

Welche Lutein Supplements gibt es?

Die typische Ernährung liefert 1 bis 3 mg Lutein pro Tag, wobei die meisten Vorzüge bei einer Zufuhr von 6 mg pro Tag beobachtet wurden, was über eine gezielte Ernährung erreichbar ist. Die meisten Supplements enthalten 20 mg Lutein oder mehr, was mehr ist, als benötigt wird, um von den Vorzügen von Lutein profitieren zu können. Die meisten Studien haben Dosierungen im Bereich von 10 bis 40 mg Lutein pro Tag verwendet, ohne dass unerwünscht Nebenwirkungen beobachtet werden konnten (23).

Wie viel Lutein wird zur Vorbeugung empfohlen?

Zur Vorbeugung werden täglich 6 mg Lutein empfohlen. Lutein-Ergänzungen werden am besten zu den Mahlzeiten und zusammen mit fetthaltigen Lebensmitteln eingenommen, das kann die Aufnahme verbessern.

Besitzt Lutein irgendwelche Nebenwirkungen?

Lutein ist für die meisten Menschen wahrscheinlich sicher und unbedenklich. Selbst eine hohe Lutein Zufuhr über die Nahrung von 6,9 bis 11,7 mg pro Tag scheint sicher und unbedenklich zu sein. Auch Lutein Supplements, die 10 mg Lutein pro Tag liefern, wurden sicher verwendet. Eine hohe Zufuhr von Xanthophyllinen im Allgemeinen wurde jedoch mit einem gesteigerten Risiko für Haut- und Magenkrebs in Verbindung gebracht. Auch wenn die Resultate dieser Studien nicht als signifikant angesehen werden, bedarf es weiterer Untersuchungen, um sichere und optimale Dosierungen von Xanthophyllinen wie Lutein zu bestimmen (23).

Referenzen

  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1473211/
  2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3485447/
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30891116/
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27431371/
  5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4800098/
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26762372/
  7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28527371/
  8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23154578/
  9. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26286042/
  10. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31936288/
  11. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23620017/
  12. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27283141/
  13. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25726725/
  14. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23840953/
  15. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29332050/
  16. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27651255/
  17. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25251377
  18. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4486605/
  19. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19168000
  20. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12880433/
  21. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26762372/
  22. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3705341/
  23. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7352796/