Kalabarbohne
Die Kalabarbohne (Calabar Bean) ist eine Pflanze, deren Samen extrem giftig sind, aber trotzdem zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Afrikanische Stämme verwendeten die Kalabarbohne, die auch unter dem Namen “Gottesurteilsbohne” bekannt ist, um Menschen zu identifizieren, die von bösen Geistern besessen waren. Man war der Ansicht, dass Menschen, die dazu in der Lage waren, die Kalabarbohne zu essen und dies zu überleben, unschuldig waren. Die Überlebenschance konnte dadurch erhöht werden, die Bohne als Ganzes zu schlucken, da durch das Kauen das enthaltene Gift freigesetzt wird. Trotz eines Verbotes findet eine solche rituelle Verwendung der Kalabarbohne auch heute noch vereinzelt in Afrika statt.Als Medizin wird die Kalabarbohne bei Augenproblemen, Verstopfung, Epilepsie, Cholera und Tetanus verwendet. Die Kalabarbohne enthält den verschreibungspflichtigen Medikamentenwirkstoff Physostigmin.
Wie wirkt die Kalabarbohne?
Die Kalabarbohne enthält Chemikalien, die die Signalübertragung zwischen Muskeln und Nerven beeinträchtigen. Diese Chemikalien können viele Bereiche des Körpers beeinflussen.
Wie effektiv ist die Kalabarbohne?
Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Informationen, um die Wirksamkeit der Kalabarbohne bei Augenproblemen, Verstopfung, Epilepsie, Cholera und Tetanus beurteilen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Wirksamkeit der Kalabarbohne bei diesen Leiden bewerten zu können.
Sicherheit und Nebenwirkungen
Die Kalabarbohne ist nicht sicher und unbedenklich, da sie extrem giftig ist. Mögliche Nebenwirkungen umfassen einen exzessiven Speichelfluss, extremes Schwitzen, verkleinerte Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Herzrhythmusstörungen, Veränderungen des Blutdrucks, Verwirrung, Krampfanfälle, Koma, extreme Muskelschwäche, Lähmungserscheinungen, ernsthafte Atemprobleme und Tod.
Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen
Auch wenn die Kalabarbohne für niemanden sicher und unbedenklich ist, besteht bei bestimmten Personen ein noch höheres Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen. Zu diesen Personen gehören unter anderem schwangere und stillende Frauen, sowie Menschen, die unter der Parkinsonschen Krankheit, Herzkrankheiten, langsamer Herzfrequenz, Asthma, Diabetes, schlechter Durchblutung und Verstopfungen des Verdauungstrakts leiden.
Wechselwirkungen
Bei einer Verwendung von Kalabarbonenprodukten in Kombination mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:
Trocknende Medikamente (anticholinerge Wirkstoffe) Die Kalabarbohne enthält Chemikalien, die Gehirn und Herz beeinflussen können. Auch einige anticholinerge Medikamente können Gehirn und Herz beeinflussen. Die Kalabarbohne wirkt jedoch über andere Mechanismen als diese Medikamente und könnte die Wirksamkeit anticholinerger Medikamente reduzieren.
Dosierung
Eine angemessene Dosierung von Kalabarbohnenprodukten hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für unterschiedliche Kalabarbohnenprodukten treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.