EDTA
EDTA ist die Abkürzung für Ethylendiamintetraessigsäure. EDTA ist ein so genannter Komplexbildner, der als chelierender Wirkstoff verwendet wird. Ein Komplexbildner ist ein Wirkstoff, der andere Moleküle bindet und EDTA ist dafür bekannt, dass es besonders stabile Chelat Komplexe bildet. Einige Typen von EDTA binden Kalzium, während andere Metalle wie Blei binden.
Wofür wird EDTA verwendet?
EDTA wird manchmal von Ärzten verschrieben, um toxische Metalle wie Blei aus dem Blut zu entfernen. Ärzte haben diese Moleküle seit Jahrzehnten verwendet, um Schwermetallvergiftungen zu behandeln. In solchen Fällen kann EDTA intravenös verabreicht werden. EDTA ist außerdem ein Inhaltsstoff in einigen verschreibungspflichtigen Krebsmedikamenten. Supplementhersteller behaupten, dass rezeptfrei erhältliche Formen von EDTA oral eingenommen werden können, um den Körper zu entgiften und den Verdauungstrakt gesünder zu machen. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die dies unterstützen. Einige Hersteller behaupten, dass EDTA dabei helfen könnte Arteriosklerose zu bekämpfen, indem es Cholesterin und Plaques aus dem Blutkreislauf entfernt. Auch hier gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die dies unterstützen. Einige Menschen verwenden EDTA zur Behandlung von Diabetes, peripheren Erkrankungen der Blutgefäße, Autismus und Herzerkrankungen. Es fehlt jedoch an wissenschaftlichen Untersuchungen, die bestätigen, dass EDTA bei diesen Erkrankungen hilft. Aktuelle Untersuchungen deuten darauf hin, dass EDTA nicht hilfreich und sogar gefährlich sein könnte.
Dosierungsempfehlung
Bisher wurden keine optimalen Dosierungen für EDTA Supplements ermittelt.
Kann man EDTA natürlich über die Nahrung zu sich nehmen?
EDTA ist eine Chemikalie, die zu bestimmten Nahrungsmitteln und Getränken hinzugefügt wird, um dabei zu helfen Farbe und Geschmack aufrecht zu erhalten. EDTA wird z.B. gelegentlich zu Erfrischungsgetränken, Obst- und Gemüsekonserven, künstlichen Süßstoffen, sowie Würzsaucen wie Majonäse und Salatdressings hinzugefügt. EDTA wird als sicher für die Verwendung in Nahrungsmitteln angesehen.
Risiken und Nebenwirkungen?
Die häufigste bei einer intravenösen Gabe von EDTA beobachtete Nebenwirkung ist ein Brennen an der Injektionsstelle. Chelierende Wirkstoffe können ernsthafte, sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen besitzen. Eine der ernsthaftesten Nebenwirkungen von EDTA ist eine Schädigung der Nieren bis hin zu Nierenversagen. Andere beobachtete Nebenwirkungen bei Patienten, die eine Form von EDTA verwendet haben, umfassen Anämie, Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Blutverklumpungen in einer Vene, niedrigere Magnesium oder Kaliumspiegel im Blut, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Erschöpfung, niedrige Kalziumspiegel im Blut, einen Insulinschock, unregelmäßigen Herzschlag, niedrigen Blutdruck, Durst und Gelenkschmerzen. EDTA Supplements können mit Medikamenten wie Insulin Wechselwirkungen besitzen. Darüber hinaus kann EDTA mit Diuretika (Entwässerungsmitteln) interagieren und zu gefährlich niedrigen Kaliumspiegeln führen, welche schwere Herzrhythmusstörungen hervorrufen können. Vor der Verwendung von EDTA sollte man seinen Arzt konsultieren, falls man Medikamente einnimmt oder unter Asthma, Diabetes, Herzproblemen, Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen inklusive Hepatitis, niedrigen Kalzium-, Magnesium- oder Kaliumspiegeln, Krampfanfällen oder Tuberkulose leidet.