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Bitterholz

Bitterholz (Quassia amara), auch als Bitterholzbaum bekannt, ist eine Pflanze, deren Holz als Medizin verwendet wird. Bitterholz wir zur Behandlung einer Essstörung namens Anorexie, Magenverstimmungen, Verstopfung und Fieber eingesetzt. Bitterholz wird außerdem als Tonikum, Abführmittel und Mundwasser sowie zur Bekämpfung unterschiedlicher Arten von Darmwürmern verwendet. Einige Menschen tragen Bitterholz bei einem Läusebefall direkt auf die Kopfhaut auf. Rektal wird Bitterholz zur Behandlung von eines Wurmbefalls eingesetzt. Im Bereich der industriellen Herstellung wir Bitterholz als Geschmacksstoff bei der Herstellung von Bier, Getränken, Lutschtabletten und Abführmittel eingesetzt. Die Rinde und das Holz werden als Insektizid verwendet.

Wie wirkt Bitterholz?

Bitterholz enthält Chemikalien, die die Sekretion von Magensäure und Gallensäure erhöhen könnten, was vielleicht für die appetitanregenden und die Verdauung betreffenden Wirkungen verantwortlich ist. Andere Chemikalien könnten eine Aktivität gegen Bakterien, Pilze und Mückenlarven aufweisen.

Wie effektiv ist Bitterholz?

Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Bitterholz bei einem Läusebefall treffen zu können. Es gibt Hinweise darauf, dass das einmalige Auftragen einer Bitterholz Tinktur Kopfläuse töten kann, doch die Läuse kommen manchmal wieder. Einige Wissenschaftler schlagen vor, dass zwei Anwendungen innerhalb von einer Woche effektiver als eine einmalige Anwendung sein könnten. Auch bezüglich der Effizienz von Bitterholz bei Appetitverlust, Magenverstimmung, Verstopfung, Fieber und einem Wurmbefall gibt es nicht genügend Informationen. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Bitterholz bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Bitterholz scheint bei einer Einnahme in nahrungsmittelüblichen Mengen sicher und unbedenklich zu sein. Bitterholz könnte jedoch bei einer oralen Einnahme in medizinischen Mengen nicht sicher und unbedenklich sein. Bitterholz kann Nebenwirkungen wie Reizungen von Mund, Hals und Verdauungstrakt in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. In sehr großen Mengen könnte Bitterholz eine abnormale Herzfunktion verursachen, doch die meisten Menschen übergeben sich, bevor sie eine Dosis zu sich genommen haben, die hoch genug ist, um Herzprobleme hervorzurufen. Eine Langzeitanwendung kann Veränderungen des Sehens und Blindheit verursachen. Es ist nicht bekannt, ob auf die Haut aufgetragenes oder rektal angewendetes Bitterholz sicher und unbedenklich ist.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Bitterholz ist bei einer oralen Einnahme während Schwangerschaft und Stillzeit nicht sicher und unbedenklich. Es kann Zellschäden und Übelkeit hervorrufen.

Es ist nicht genug darüber bekannt, ob das Auftragen von Bitterholz auf Haut oder Kopfhaut während Schwangerschaft und Stillzeit sicher und unbedenklich ist, weshalb schwangere und stillende Frauen sicherheitshalber auf eine solche Anwendung verzichten sollten.

Probleme im Bereich des Verdauungstrakts inklusive Magen- und Darmgeschwüren, Morbus Crohn, Infektionen und vielen anderen Erkrankungen: Bitterholz kann in großen Mengen den Verdauungstrakt reizen. Aus diesem Grund sollte man Bitterholz nicht verwenden, wenn man unter einer dieser Erkrankungen leidet.

Wechselwirkungen

Bei einer Kombination von Bitterholz mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Diuretika

Bitterholz scheint wie ein Diuretikum zu wirken. Bitterholz und Diuretika könnten bewirken, dass der Körper Kalium zusammen mit dem ausgeschiedenen Wasser ausscheidet. Eine Einnahme von Bitterholz in Verbindung mit Diuretika könnte die Kaliumspiegel im Körper zu stark senken

Säureblocker

Säureblocker werden verwendet, um den Säuregrad der Magensäure zu reduzieren. Bitterholz könnte die Magensäureproduktion erhöhen. Durch eine solche Erhöhung der Magensäureproduktion könnte Bitterholz die Wirksamkeit von Säureblockern reduzieren.

Medikamente, die die Produktion von Magensure reduzieren (H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer)

Bitterholz könnte die Magensäureproduktion erhöhen. Durch eine Erhöhung der Magensäureproduktion könnte Bitterholz die Wirksamkeit von Medikamenten zur Reduzierung der Magensäureproduktion reduzieren.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Bitterholz hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Bitterholz treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

Referenzen

  1. Evans DA, Raj RK. Larvicidal efficacy of Quassin against Culex quinquefasciatus. Indian J Med Res 1991;93:324-7.
  2. Jensen O, Nielsen AO, Bjerregaard P. Pediculosis capitis treated with quassia tincture. Acta Derm Venereol 1978;58:557-9.